Dienstag, Februar 04, 2014

Alice Schwarzer geht stiften

Nach Alice Schwarzers massivem Steuerbetrug kritisieren viele, dass sie nur diejenige Summe zurückzahlte, für die Schwarzers Straftat noch nicht verjährt ist. Der Betrag, den sie der Allgemeinheit erfolgreich abgaunerte und weiterhin einbehält, wird derzeit auf etwa 400.000 Euro geschätzt. Gestern erklärte Schwarzer, mit einem Sockelkapital von einer Million Euro eine sexistische Stiftung ins Leben rufen zu wollen – die Gelder sollen einmal mehr nur Mädchen und Frauen zugute kommen. Das übliche Schema: Abgeluchst wird das Geld dem Steuerzahler und damit überwiegend Männern, zugute kommen soll es allein dem weiblichen Geschlecht. Zu diesem Manöver fiel dem Moderator Frank Plasberg (ohne Schwarzers Sexismus zu erwähnen) gestern Abend in seiner ARD-Talkrunde "Hart aber fair" der Begriff "Geldwäsche" ein.

Viele sind fassungslos über Schwarzers Chuzpe. So äußerte sich der Männergesundheitsforscher Dr. Matthias Stiehler, Mitbegründer des Bundesforums Männer, gestern Abend auf Facebook mit den folgenden Worten:

Nun verwendet A. Schwarzer das Geld, das sie uns vor mehr als zehn Jahren gestohlen hat, um eine eigene Stiftung zu gründen und demnach das zu machen, was sie damit machen will. Es wird immer schlimmer. Schämt sie sich denn gar nicht mehr?


(Vom Bundesforum Männer selbst ist in dieser Angelegenheit wie üblich nichts zu hören.)

Ebenfalls auf Facebook äußerte sich gestern der Late-Night-Talker Jürgen Domian zum Fall Schwarzer. Ein Auszug:

Sehr lustig finde ich ihre Rechtfertigung für das Schwarzgeldkonto in der Schweiz. Sie habe, so sagt sie, jahrelang darauf eingezahlt, weil die Hatz gegen sie in Deutschland zeitweise so groß gewesen sei, dass sie ernsthaft überlegt habe, ins Ausland gehen zu müssen. Und dafür braucht frau dann ja ein paar Groschen für das Nötigste. Was lerne ich daraus? Wir, vorwiegend natürlich die Männer, die bösen deutschen Männer sind im Grunde Schuld daran, dass die arme Alice so eine Dummheit begangen hat, die ihr heute natürlich "von ganzem Herzen" leid tut. Ehrlich gesagt schäme ich mich sehr, und mir tut – auch von ganzem Herzen – jedes kritische Wort leid, das ich jemals über die große Frauenrechtlerin gesagt habe. Vielleicht sollte ich auch Selbstanzeige erstatten, zusammen mit vielen anderen deutschen Männern. Bald aber, so lese ich gerade, wird alles wieder gut sein. Alice spendiert eine Million Euro und will eine gemeinnützige Stiftung gründen. Die Gute! Die Hundekuchengute! Woher aber hat sie eigentlich so viel Kohle? Das Kampfblatt Emma wirft niemals solche Gewinne ab.


Tja, woher kommen die 2,4 Millionen Euro, die Schwarzer lediglich als "Notgroschen" darstellt? Das herauszufinden wäre tatsächlich einmal eine Herausforderung für investigative Journalisten dieses Landes.

Für das feministische Lager bedeutet die Selbstdemontage ihres Idols den Super-Gau. So kommt es zu den ersten Versuchen, sich von Schwarzer zu distanzieren. Beispielsweise findet Stefan Kuzmany auf Spiegel-Online:

Wenn die TV-Kollegen nun auch die Nummer von Alice Schwarzer aus dem Kurzwahlverzeichnis löschen, dann hätte Schwarzers Schweizer Steuersünde doch eine gute Folge: Der Feminismus in Deutschland bekäme die Chance, so vielfältig wahrgenommen zu werden, wie er ist.


Die Berliner "taz" hingegen hat bereits mehrere Gehässigkeiten Alice Schwarzers zusammengestellt, um zu belegen, wie undifferenziert diese Frau urteilt – wobei die "taz" nicht im geringsten zu reflektieren scheint, dass ihre eigenen Mitarbeiterinnen über Männerrechtler in demselben gehässigen und undifferenzierten Tonfall schreiben. Ähnlich sieht es im deutschen Feminismus insgesamt aus. Die von Stefan Kuzmany beschworene "Vielfältigkeit" gibt es nicht.

kostenloser Counter