Donnerstag, Juni 27, 2013

Junge im Knast vergewaltigt – Justizministerin: "Strafvollzug ist kein Paradies"

Die Presse berichtet aus Österreich:

Jener 14-jährige, der in Untersuchungshaft von seinen Mithäftlingen mit einem Besenstiel vergewaltigt wurde, erhält vorerst keine Entschädigung. Man müsse erst prüfen, ob das finanziell machbar sei, sagte Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) in der ZiB2 des ORF. Sie könne "als Justizministerin nicht da sitzen und mit dem Geld um mich werfen". Außerdem habe sie erst "heute von dem Fall erfahren" (Mittwoch), behauptete Karl. Von Moderator Armin Wolf darauf angesprochen, dass er ihr nicht glaube, gab sie zu, doch bereits früher davon gehört zu haben.

Experten hatten in dem TV-Beitrag zuvor die Zuständige im Jugendstrafvollzug heftig kritisiert. Eine Jugendrichterin sprach sogar von "Folter" der Jugendlichen. Fälle wie die des 14-Jährigen seien keine Einzelfälle, sagt Udo Jesionek, ehemaliger Präsident des geschlossenen Jugendgerichtshofs und Präsident des Weißen Rings. Die Fälle würden aber aus Angst nicht zur Anzeige gebracht werden. Genau über dieses Element, eben dass viele Fälle nicht angezeigt würden, sagte Karl, "davon halte sie nichts". Für sie handle es sich hier um einen "Einzelfall", wo "völlig richtig gehandelt worden ist".


Ich stelle fest: Je mehr Frauen in die Politik gehen, desto mehr geht ihr Nimbus vom warmherzigeren Geschlecht flöten. Was Vergewaltigungen im Knast angeht, ist eine ÖVP-Ministerin in Österreich offenbar genauso kaltschnäuzig und faktenresistent wie unlängst ein CDU-Minister hierzulande. Beatrix Karl ist eben wahrlich kein Einzelfall.

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