Dienstag, Februar 05, 2013

Analyse: "Männlichkeit wegbehandeln" als Form autoritärer Politik

Einen weiteren klugen Artikel gibt es heute in der "Welt" zu lesen: Matthias Heitmann argumentiert, die aktuellen Quoten- und Sexismus-Diskussionen seien "Paradebeispiele für den vorherrschenden autoritären Politikansatz im Frauenkleid" und bezeichnet diesen Ansatz als "ebenso frauen- wie männerfeindlich". Ein Auszug:

Gleichberechtigung reicht nicht aus, weshalb durch gezielte Förderung von Frauen, also durch eine gezielten Benachteiligung von Männern, die Spielräume der Ersteren durch die Beschneidung der Möglichkeiten der Letzteren verbessert werden müssen.

(...) In feministischer Tradition werden die Hauptursachen für die fortbestehenden Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht in mangelhaften gesellschaftlichen Strukturen gesucht. Vielmehr gilt deren Existenz als Ausdruck der sexistischen Dominanz des "Männlichen". Dieser Missstand, so die logische Konsequenz, müsse "behandelt" werden, auf allen Ebenen des öffentlichen wie privaten Lebens.

Diese Politik kann man getrost als "therapeutischen Autoritarismus" bezeichnen. Sie ist autoritär, weil die Bevölkerung als gestaltender Faktor ausfällt, und sie ist therapeutisch, da der Ausweg in einer die vermeintlich grundlegenden geschlechtsspezifischen Charaktereigenschaften ausmerzenden Intensivbehandlung liegt.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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