Wikimedia nimmt Stellung: "Leider kommt es oft zu dem Versuch Einzelner, eigene Meinungen durchzusetzen"
Das Umfunktionieren der Wikipedia zur Plattform für Rufmord durch ein Grüppchen von Polit-Gangstern ist immer noch nicht ausgestanden. Inzwischen hat einer meiner privaten Freunde, der mich seit inzwischen 25 Jahren kennt, anlässlich deren momentan recht penetranten Bitte um Spenden über das dafür vorgesehene Formular mit der Wikimedia-Zentrale Kontakt aufgenommen. Er schreibt den Verantwortlichen:
Grundsätzlich halte ich die Wikipedia für ein gutes und unterstützenswertes Projekt. Die deutsche Wikipedia duldet jedoch die politische und ideologisch motivierte Manipulation und Verfälschung von Artikeln durch anonyme Autoren. Damit haben Sie schon lange die Grundsätze wissenschaftlicher Arbeit und ihren eigenen Anspruch verraten. Die (deutsche) Wikipedia ist bei (gesellschafts-)politischen und soziologischen Themen damit keine zuverlässige Quelle mehr.
Solange diese Manipulation von Artikeln durch die Wikimedia stillschweigend geduldet oder sogar unterstützt wird, werden Sie von mir keinen einzigen Cent als Spende erhalten.
Falls Sie nicht wissen sollten, was ich meine.
Zufälligerweise kenne ich den Autor des verlinkten Artikels schon sehr lange persönlich und kann insofern einschätzen, ob der Inhalt des Wikipedia Artikels zum ihm zutreffend ist oder nicht. Er ist es nicht.
Daraufhin erhält er von Johanna Havemann aus dem "Team Fundraising" von Wikimedia die folgende Antwort:
Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihr Interesse an Wikipedia.
Es tut uns leid, dass Sie mit den Inhalten in der Wikipedia unzufrieden sind. Da es sich bei Wikipedia um ein einzigartiges Gemeinschaftsprojekt verschiedenster Individuen handelt, kommt es leider oft zu internen Kontroversen und dem Versuch Einzelner, eigene Meinungen durchzusetzen. Wir bitten um Ihr Verständnis dafür, dass dies angesichts der besonderen Offenheit der Wikipedia nur schwer völlig zu vermeiden ist. Oft ist es die Community selbst, die solche Tendenzen reguliert, dabei ist Wikipedia völlig offen für die Bearbeitung durch private Einzelpersonen.
Der Verein Wikimedia Deutschland nimmt keinen Einfluss auf die inhaltliche und organisatorische Struktur der Wikipedia; Ansprechpartner ist das ehrenamtliche Support-Team, welches Sie per e-Mail erreichen unter info-de@wikimedia.org.
Wir freuen uns, wenn Sie auch in Zukunft Wikipedia und dem Projekt Freies Wissen verbunden bleiben.
Es ist bemerkenswert, dass dasselbe Team, das hier so eifrig Spenden sammelt, jeglichen "Einfluss auf die inhaltliche und organisatorische Struktur der Wikipedia" von sich weist. Gehören diese Aspekte nicht zu eben jenen, mit denen Wikimedia so lautstark um Spenden wirbt? Und was das "Support-Team" angeht: Von diesem erhält man dieselben Unzuständigkeits-Erklärungen wie von Frau Havemann, nur in einem deutlich unverschämter hingerotzten Tonfall.
Es dürfte niemanden überraschen, dass mein Freund mit der erhaltenen Antwort keineswegs zufrieden ist und darauf erwidert:
Vielen Dank für Ihre Antwort. Leider hilft Sie meinem Anliegen und Ihrem Interesse, nämlich Spenden zu sammeln, nicht weiter. Ich werde Ihnen nämlich nichts spenden.
Die Community ist offensichtlich nicht in der Lage, diese "Tendenzen" zu regulieren. Und die Wikipedia ist entgegen Ihrer Darstellung eben nicht "völlig offen für die Bearbeitung durch private Einzelpersonen". Angesichts der auf den durch die Wikipedia selbst geführten Bearbeitungshistorie und Diskussionsseiten sehr gut dokumentierten Vorgänge kann ich den Glauben daran nur als naiv bezeichnen. Bearbeiter, die die aus politischem oder ideologischem Interesse manipulierten Artikel zu korrigieren versuchen, werden regelmäßig durch eben jene Ideologen gemobbt und von deren Interessen deckende Administratoren gesperrt. Das schadet dem Ansehen der Wikipedia und widerspricht ihrem wissenschaftlichen Anspruch.
Eines muss man "Fiona Baine" und ihren ähnlich extremistischen Handlangern lassen: Zumindest seitdem vor Jahren bekannt wurde, dass in Wikipedia-Artikel massenweise Inhalte aus alten DDR-Lexika eingeflossen sind, hat es noch kein Grüppchen von Ideologen geschafft, den guten Ruf der Online-Enzyklopädie mit einer derartigen Breitenwirkung zu zerstören wie in diesem Jahr. Da müssten die radikalen Feministinnen schon selbst ordentlich "Spendengelder" fließen lassen, um den angerichteten Schaden auch nur einigermaßen aufzufangen.
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