Feministin kündigt Buch über Generalstreik der Männer an
Vor ein paar Jahren hatte ich auf ein paar Seiten meines Buchs Männerbeben geschildert, inwiefern viele Männer auf eine Gesellschaft, die ihre Bedürfnisse immer weniger berücksichtigt, zunehmend mit einem Rückzug aus dem Beruf, dem Partnermarkt und anderen sozialen Bereichen reagieren.
"Millionen von Männern", berichtete die New York Times am 31. Juli 2006 über die Situation in den USA, "Männer in der Blüte ihres Lebens zwischen 30 und 55 Jahren, haben sich dem geregelten Berufsleben entzogen. Sie lehnen Jobs ab, die sie für unter ihrer Würde halten, oder sind nicht in der Lage, Arbeit zu finden, für die sie qualifiziert sind, selbst als eine wieder wachsende Wirtschaft neue Gelegenheiten dazu bietet." In Deutschland sieht es nur unwesentlich anders aus, vermeldet am 20. Juli 2006 die Journalistin Mercedes Bunz fassungslos für das Berliner Stadtmagazin Zitty: "Männer wollen keine Karriere mehr machen. Sie wollen keine Familie gründen. Kurz, sie weigern sich, zu Stützen dieser Gesellschaft zu werden." Das hat sie klug erkannt. Für diese Gesellschaft wollen wir wirklich keine Stützen mehr werden.
(...) Mercedes Bunz hat auf ihr Klagelied in der Zitty die passende Antwort bekommen. Ein Leser, der seinen Online-Kommentar mit "Salvatore" unterzeichnet, erwidert ihr: "Nun haben Medien und Frauen Männern über Jahrzehnte erzählt, sie seien überflüssig, gewalttätig, dumpf und sowieso ein Irrtum der Natur. Da ist es doch kein Wunder, dass sie keine Stützen der Gesellschaft werden wollen. Warum sollten sie denn? Und wozu sollten sie Karriere machen wollen? Um andere Männer auszustechen, um Frauen zu imponieren? Heutige Männer haben an beidem kein Interesse. Sie verstehen sich untereinander viel zu gut, um dauernd in Konkurrenz miteinander treten zu wollen. Für wen sollten sie das tun, für Frauen? Danke, kein Interesse. Und warum sollte ein Mann eine Familie gründen wollen? Er kann auch ohne wunderbar leben. Eine Familie ist für einen Mann ohnehin eine fragile Angelegenheit. Jede Frau kann jeden Mann schneller aus der Familie entfernen, als der Gender Mainstreaming aussprechen kann. Das Schöne ist doch, das ist alles überhaupt nicht nötig: Man kann genug Geld zum Leben verdienen, ohne sich für eine Karriere krummzulegen, eine Person braucht ja nicht viel, man kann Frauen kriegen, ohne eine Beziehung geschweige denn eine Familiengründung anzustreben, und eine Gesellschaft, die einen Ewigkeiten lang als Depp bezeichnet hat, muss man nicht stützen. Macht sich etwa langsam das dumpfe Gefühl breit, dass Männer vielleicht doch nicht so überflüssig sind? Pech! Viele haben gemerkt, dass Überflüssigsein eine Menge Freiheit mit sich bringt. Die will man nicht mehr missen. Sollen Frauen doch Karriere machen. Das wollten sie doch. Dann also los! Oder ist das vielleicht doch nicht so toll?"
In diesem Kapitel meines Buches habe ich auch die amerikanische Psychologin und Feministin Dr. Helen Smith erwähnt, die zu einer ähnlichen Diagnose gelangt ist, was die Situation in den USA angeht. Jetzt hat Smith dem Thema "Männer im Streik" ein komplettes Buch gewidmet, das nächstes Jahr erscheinen soll. Amazon stellt es mit folgenden Worten vor:
American society has become anti-male. Men are sensing the backlash and are consciously and unconsciously going on strike. They are dropping out of college, leaving the workforce, and avoiding marriage and fatherhood at alarming rates. Other books have addressed this problem in terms of its impact on women; "Male Strike" looks at the topic from the viewpoint of men: Why should they participate in a system that seems to be increasingly stacked against them? As the interviews and surveys in this book demonstrate, men aren't dropping out because they're immature man-children. They are acting rationally in response to the lack of incentives society offers them to be responsible fathers, husbands, and providers. "Male Strike" describes this phenomenon and offers solutions and action-oriented advice to men, to society, and to the women who love them.
Die Ladys des Independent Women's Forum haben Dr. Helen Smith daraufhin heute schon ein Porträt gewidmet. Ein Auszug:
“One reason women promote the war on women is that many of these women have degrees in such things as women’s studies and hold academic jobs, and they are the ones yelling because they know that if their benefits were cut out, who the hell needs them? They are not necessary but there is a lot of funding for these things. It’s all about money.”
“I’m a feminist in that I believe in equality,” says Smith. “But that doesn’t mean the superiority of women. What has happened is that [a legitimate movement for equality] has morphed into a whole political system based on women having special privileges, and the more privileges they have the more entitled they feel.”
Falls es heute überhaupt noch möglich ist, den guten Ruf des Feminismus zu retten – was zunehmend zweifelhafter erscheint – dann wird das ironischerweise nur durch jene Frauen gelingen, die ihre eigene Bewegung sehr kritisch sehen: Frauen wie Helen Smith und Wendy McElroy. Da solche Frauen im feministischen Spektrum aber stark marginalisiert sind, brauchen wir uns um den Eindruck, der von dieser Ideologie übrig bleibt, wohl keine Sorgen zu machen.
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