Mittwoch, August 20, 2008

Frauenreferat abgeschafft – "Die Linke" flippt aus vor Empörung

Aus dem Forum von MANNdat gefischt habe ich die folgende Meldung, die ihrerseits von der Website der Linken (Landesverband Hamburg) stammt:

Der AStA an der Uni Hamburg hat das seit über 30 Jahren bestehende unabhängige Frauenreferat abgeschafft. Die Referentinnen wurden abberufen und den anderen drei teilautonomen Referaten benachteiligter Gruppen, trotz höherer Gesamteinnahmen, über ein Drittel der Gelder gestrichen. Das passt zu einem rechten AStA Vorstand, dessen Mitglieder nur männlich sind und der von Jura- und WiWi-Liste, sowie Jusos und der Liberalen Hochschulgruppe getragen wird. Benjamin Gildemeister (Jusos), begründet den reaktionären Schritt damit, dass „Frauen an der Uni keine Minderheit mehr sind” und der Zustand der Gebäude, aber nicht Geschlechtergerechtigkeit ein „wirkliches Problem“ darstellen. Schlichter kann Mann nicht mitteilen, wieviel er von der Emanzipation der Frau hält.

Tatsächlich ist die Unabhängigkeit der Referate vom AStA den konservativen Kräften schon länger lästig. Das Frauenreferat verfügte über einen individuellen Finanzetat und wählte auf Versammlungen eigene, auf AStA-Sitzungen stimmberechtigte, Referentinnen. Neben speziell auf Frauen ausgerichteten Fortbildungskursen und Veranstaltungen wie der FrauenHochschulWoche, die auf die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs abzielten, hatte das Referat auch ein anonymes Beratungsangebot in Fällen von sexueller Belästigung und offener wie verdeckter Diskriminierung. In Zukunft soll eine vom AStA gestellte und entsprechend konformere „Gleichstellungsbeauftragte“ das Frauenreferat ersetzen - ein handfester Skandal. (...)

Die Hochschulgruppe DIE LINKE.SDS fordert den AStA auf, den Studentinnen die Möglichkeit zurück zu geben, ihre Interessen autonom artikulieren und durchsetzen zu können. Gitta Bockwold bringt es auf den Punkt. „Von einer geschlechtsneutralen Wirklichkeit sind wir weit entfernt: Frauen werden an der Uni vorrangig in der Verwaltung beschäftigt, je höher das Einkommen, desto niedriger Ihr Anteil. Auch und gerade an der Universität ist es daher dringend notwendig den Geschlechterwiderspruch aufzuarbeiten und zuzuspitzen. Solange nicht die Hälfte aller Professuren weiblich besetzt sind, brauchen wir für die Überwindung der patriarchalen Strukturen nicht weniger, sondern erheblich mehr Förderung weiblicher Selbstorganisation und Interessenvertretung. DIE LINKE.SDS steht für die Wiedereinführung und die Erhöhung der Finanzmittel für das Frauenreferat an der Uni Hamburg!“


Tatsächlich liegt, wie Genderama-Leser wissen, der geringe Frauenanteil bei den Professuren an mangelndem Interesse oder mangelnder Qualifikation. Sobald man dieses Thema einmal gründlich und unvoreingenommen untersucht, zeigt sich für viele überraschend, dass in Wahrheit Männer leicht diskriminiert und Frauen bevorzugt werden.

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