Ist das Wort "Präsidentin" frauenfeindlich?
Seit etwa sieben Jahren steht ein leicht satirisch angehauchter Text von mir im Web, der sich mit den Wirren der "feministischen Linguistik" auseinandersetzt. Einer seiner Kritikpunkte daran lautet: "Da, wo das Geschlecht nie ein Thema war, wird es erst zu einem gemacht."
Diese Weisheiten hatte ich mir damals natürlich nicht aus den Fingern gesogen. In der nicht ideologisch ausgerichteten Sprachwissenschaft waren die Tücken der "feministischen Linguistik" schon Jahre vorher wohlbekannt. Das erste Mal stieß ich darauf im Jahr 1990, als ich zu Beginn meines Germanistik-Studiums ein Referat zu diesem Thema halten sollte (zusammen mit zwei Feministinnen übrigens). Aber auf die nicht-ideologisierte Sprachwissenschaft zu hören, war damals eben nicht schick, als man sich immer eifriger daran machte, unsere ganze Gesellschaft auf feministisch zu trimmen.
Jetzt, sieben Jahre später, entdeckt plötzlich auch der FOCUS die Kritik am Feministinnendeutsch. Die zentrale These lautet: "Die Fixierung auf männliche und weibliche Bezeichnungen hat erst die Trennung geschaffen, die sie eigentlich beseitigen wollte." Und weiter heißt es: "Jedes Wort besitzt die Bedeutung, die sich geschichtlich herausgebildet hat, und lässt im Kopf das zugehörige Stereotyp entstehen. So ist der Begriff 'Koryphäe' beispielsweise weiblich, und dennoch stellen sich die meisten dabei eher einen kahlhauptigen männlichen Gelehrten als eine hochkompetente Wissenschaftlerin vor."
Beide Argumentationen kommen mir irgendwoher bekannt vor ...
Labels: feministische Sprachkritik
<< Home