Deutschland geschockt: Alice Schwarzer nicht zwangsprostituiert
Der lange Abschied der politischen Linken von Alice Schwarzer anlässlich ihrer Traumhochzeit mit der „Bild“ geht weiter. Heute ätzt Wiglaf Droste in der „jungen welt“ („Ich habe tote Fische gesehen, die es ablehnten, sich in `Bild´ einwickeln zu lassen“), die Netzeitung nennt Alice „den Bohlen der Frauenrechte“ und auf Bildblog stellt man klar, dass die liebe Alice aller Fassungslosigkeit von „Emma“-Leserinnen zum Trotz alles ganz freiwillig gemacht hat. Aber sagen das nicht auch viele Prostituierte? Auf seinem Privatblog legt Stefan Niggemeier noch mal ordentlich nach.
Auch sonst gießen Blogger wie Bloggerinnen überwiegend Hohn über Alice aus. So spottet Blogmedien über „Alice und die Wassermelone“, Spreeblick beklagt auch den Verlust anderer ehemaliger linker Idole und ”Im Sinne Noktavians” fällt zu Schwarzer die Frage ein: „Ist ihr Bedeutungsverlust schon so groß, dass sie sich mit jedem verbündet, der ihr die gewünschte Aufmerksamkeit beschert?“ Weitere mal sarkastische, mal angewiderte Wortmeldungen gibt es hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und dann hatte ich keine Lust mehr. Toppen lässt sich diese Mischung aus Rage, Verbitterung und zerstörten Kindheitsträumen nur noch von den Einträgen in Alice Schwarzers eigenem Gästebuch. Junge, da sind aber sehr viele Leute extrem angefressen!
Nur die taz verteidigt das neue „Bild-Covergirl“ Alice Schwarzer - offenbar weil es auftritt, „ohne Titten zu zeigen“ (wofür wir in der Tat sehr dankbar sind) – erntet dafür aber Kommentare von weiteren Lesern, die aus allen Wolken gefallen zu sein scheinen. Das kommt davon, wenn man auf eine Person vor allem die eigenen Ideale projeziert, statt zum Beispiel mal die eine oder andere kritische Biographie zu lesen. Alice Schwarzer hat sich nicht über Nacht komplett verändert, im Gegenteil: Sie ist sich immer treu geblieben.
Labels: Alice Schwarzer, Prostitution
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