Dienstag, Juli 29, 2025

"Alte weiße Männer nicht erwünscht" – Bürgermeister verlässt Grüne

1.
Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister der Innenstadt, hat sich mit den Grünen der Stadt Köln verkracht. Der 75-Jährige hat die Partei verlassen, nachdem er nicht mehr zur Kommunalwahl im September aufgestellt worden war. "Alte, weiße Männer sind nicht mehr erwünscht", schildert Hupke seinen Eindruck im Gespräch mit t-online. "Erfahrungen und Erfolge zählen nicht mehr", bedauert er. Hupke war 25 Jahre Mitglied der Grünen in Köln.

(…) Hupke kritisierte laut eigenen Angaben das fehlende dezentrale Konzept für hilfsbedürftige suchtkranke Menschen, die immer größer werdende "Ballermannisierung" der 2.000 Jahre alten Innenstadt und die Ablehnung von Bebauungsplänen und Milieu-Schutzsatzungen, welche ein Schutz für die Vielfalt in den Vierteln gewesen wäre. "Daraufhin wurde ich immer mehr als 'Persona non grata' behandelt und diffamiert", moniert er. "Mir wurde daher knallhart signalisiert, dass ich als alter, weißer Mann keine Chance mehr hätte, als Spitzenkandidat für die kommende Kommunalwahl für die Grünen antreten zu können."


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Routiniert teilen sich unsere Leitmedien weiter das Bashen der "Manosphäre" im Internet. Im Moment hat die Frankfurter Rundschau die Staffel übernommen.



3. Ach, das ist ja nett: Österreichs "Standard" widmet sich der wachsenden Einsamkeit von jungen Männern. Darüber gibt es im englischsprachigen Raum schon viele Berichte (siehe etwa hier, hier, hier und hier). Das Thema ist wichtig: "880.000 Todesfälle durch Einsamkeit – Männer besonders betroffen" titelt die Stiftung Männergesundheit mit Bezug auf Berichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dort heißt es:

Der feministische Paartherapeut Terrence Real spricht in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung von einem Ikarus-Syndrom, das er bei Männern entdeckt haben will. "Sie verlassen ihre Familie und fliegen in die Sonne, damit sie sie lieben. Sie glauben, wenn sie 80 Stunden pro Woche arbeiten und 200.000 Dollar im Jahr verdienen, werden sie ihrer Liebe würdig sein."


Mal schauen, wie nun der "Standard" das Thema angeht:

Der Begriff der "male loneliness epidemic" ist in antifeministischen Kreisen stark verbreitet – einerseits, um systematische Benachteiligung von Männern zu behaupten, während andererseits traditionelle Männerbilder gefeiert werden.


Und schon hat man keine Lust mehr weiterzulesen. Vielleicht ist der "Standard" ja in zehn Jahren so weit, Probleme von Männern ernstzunehmen, ohne einen ideologischen Grabenkampf daraus zu machen.



4. In Italien gilt die Ermordung eines Mannes jetzt als weniger schlimm als die Ermordung einer Frau:

Der Femizid wird als eigenständiger Straftatbestand in das Strafgesetzbuch aufgenommen. Er wird umfassender definiert (als Akt der Diskriminierung oder des Hasses gegenüber einer Person, weil sie eine Frau ist, oder als Folge ihrer Weigerung, eine Liebesbeziehung zu beginnen oder fortzusetzen) und wird mit lebenslanger Haft bestraft.

Diese Wende wird vom Senat ratifiziert, der den Gesetzentwurf einstimmig verabschiedet: 161 Anwesende, 161 Ja-Stimmen und Applaus bricht im Saal aus. Senatspräsident Ignazio La Russa, der die Leitung der Versammlung übernimmt, dankt den Parlamentariern.

"Ich bin äußerst erfreut", sagt er, denn "bei wichtigen Themen weiß sich der Senat ohne Unterschiede der Zugehörigkeit zu äußern". Auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigt sich zufrieden, weil "Italien zu den ersten Nationen gehört, die diesen Weg einschlagen, von dem wir überzeugt sind, dass er zur Bekämpfung einer unerträglichen Plage beitragen kann". Nun liegt es an der Abgeordnetenkammer, die endgültige Zustimmung zu erteilen, in der Hoffnung, dass die Abstimmung ebenso geschlossen ausfällt.


Ein Beobachter beurteilt diese Entwicklung kritisch:

Das Gesetz führt eine gravierende rechtliche Asymmetrie ein: Es erkennt eine bestimmte Straftat nur dann an, wenn das Opfer weiblich ist. Damit entfernt sich das Rechtssystem von der Universalität des Strafrechts, das die Tat bestrafen sollte, nicht die Identität der beteiligten Person. Die gleiche Handlung, nämlich die Tötung eines Partners aus Eifersucht oder Kontrollbedürfnis, würde strenger bestraft, wenn das Opfer eine Frau ist, und nicht, wenn das Opfer ein Mann ist. Dies führt zu einer Form der umgekehrten Diskriminierung.

Im umgekehrten Fall, wenn beispielsweise eine Frau einen Mann im Zusammenhang mit einer Trennung oder als extremen Versuch, die Kontrolle über die Beziehung zu behaupten, tötet, ist kein spezifisches Verbrechen vorgesehen. Oder besser gesagt, es gibt eines: Es handelt sich um "einfachen" Mord.

Auf diese Weise legitimiert das Gesetz eine Ungleichbehandlung, die auf der biologischen Identität des Opfers basiert und nicht auf der Schwere der begangenen Tat.

Die Verlagerung der Schuld auf das biologische Geschlecht des Opfers birgt die Gefahr, eine rachsüchtige und menschenfeindliche Logik zu fördern, anstatt die Dynamik der Gewalt zu korrigieren.

Wahre Gerechtigkeit kann nicht auf Asymmetrie beruhen: Sie wird nicht dadurch erreicht, dass eine Gruppe als Reaktion auf die Unterdrückung, die sie erlitten hat, bevorzugt behandelt wird.

Alle Bürger müssen gleichermaßen geschützt werden, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem Beziehungsstatus. Deshalb ist der Gesetzentwurf eine rechtliche Anomalie.

Ein Gesetz, das die Tötung einer Frau als schwerwiegender ansieht als die Tötung eines Mannes, impliziert, dass das Leben einer Frau im Strafrecht einen höheren Stellenwert hat, und das ist eine ethisch fragwürdige und rechtlich empörende Botschaft.

Der eigenständige Straftatbestand des Femizids, wie er derzeit konzipiert ist, legitimiert eine Hierarchie der Opfer, die den Grundfesten der Rechtsstaatlichkeit widerspricht.




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