Montag, April 29, 2019

Liberale Feministin: Darum trete ich aus FDP aus – News vom 29. April 2019

1. Die liberale Feministin Maike Wolf, bis zum September 2018 Vorsitzende der Jungliberalen in Rheinland-Pfalz, erklärt auf Twitter, warum sie es als Frau mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann, Mitglied der FDP zu sein.



2. In der Neuen Zürcher Zeitung schreibt Milosz Matuschek über "Die folgsame Schar der Moralisten". Ein Auszug:

Der Moralist trägt seine Vorurteile in den Eingeweiden. In einer anmassenden Deutungsmacht über korrekte Begriffe wird eine Einteilung in gute Kollektive (LGBT, Frauen, marginalisierte Gruppen) und schlechte Kollektive (alte weisse Männer, Personen rechts der Mitte) vorgenommen, welche mancherorts über Zulassung zu öffentlichen Debatten entscheidet. Die latente Androhung von Shitstorms oder Karrierenachteilen resultiert in einer Narkotisierung des Debattenraums und einer Omertà der Intellektuellen.

(...) Die neuen Tugendwächter sind dabei nicht einmal eine Revolutionsbewegung, wie früher die Jakobiner oder vielleicht noch die Counterculture-Bewegung der 1960er Jahre, auch wenn sie sich vornehmlich für marginalisierte Gruppen einsetzen. Sie sind schon längst ein fester Bestandteil der Obrigkeit. Ihr Geschäft ist kein heroisches, es ist dasjenige des Schafs, das sich im Schutz der Herde zu blöken traut und im Geheimen den Wunsch hegt, sich selber als Ober-Opfer auszurufen. So ist dann auch alles, was man für die Tugend tut, aus dem Geist der angeblichen Notwehr gespeist – denn wer hypersensibilisiert ist, weiss, aus welchen Verfehlungen sich Kapital schlagen lässt. Sexistisch ist dann schon, wer zweimal nach einem Date fragt, und rassistisch, wer wissen will, wo jemand mit dunkler Hautfarbe denn herkomme.

Da der Hunger nach Feinden die Nahrung der Tugendwächter ist, brauchen sie ständig Nachschub an selber provozierten Angreifern, die sie sich mangels ständiger Verfügbarkeit zunehmend durch "reverses Trolling" schaffen müssen. So ruft der staatlich alimentierte Komiker Jan Böhmermann auf Twitter zum Sperren von missliebigen Accounts auf; die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli skandalisiert öffentlich und Hashtag-wirksam, dass sie im Flugzeug auf Englisch angesprochen wurde (was sie als Beleg für Alltagsrassismus nimmt), und Margarete Stokowski, das One-Trick-Pony unter den politisch korrekten Autoren, schreibt seit Jahren für Spiegel Online die immergleiche pauschal männerfeindliche Kolumne, in welcher die Begriffe "männlich", "weiss", "toxisch" und "Patriarchat" allenfalls neu angeordnet werden – als wäre ein Bot im Einsatz.


Allerdings ist die Bezugnahme auf einen angeblichen "Kulturmarxismus" im späteren Verlauf von Matuscheks Artikel sehr unglücklich - ohne dass ich Matuschek böse Absichten unterstellen möchte.

Eine fundierte Kritik des Moralismus aus linker Perspektive findet man in Bernd Stegemanns Buch "Die Moralfalle".



3. Der Schauspielerin Natalie Portman zufolge muss man als Feministin auch Veganerin sein:

"Milchprodukte und Eier stammen nicht einfach von Kühen und Hühnern, sondern von weiblichen Kühen und Hühnern. Wir nutzen weibliche Körper aus und missbrauchen die Magie weiblicher Tiere, um Eier und Milch herzustellen."




4. Der Prophet Mohammed würde Männerrechtler hassen.

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