Vermischtes vom 1. Oktober 2015
Die SPIEGEL-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen kommentiert die Prozessführung von Jörg Kachelmann:
Jörg Kachelmann gibt keine Ruhe, und das ist gut so. Wer, wie die "Bild"-Zeitung, Alice Schwarzer das Forum bietet, ihre Unkenntnis selbst der einfachsten Regeln eines Strafprozesses vor einem feixenden Millionenpublikum auszubreiten, der bekommt dafür eines Tages die Quittung.
Wer einer fanatischen Feministin gestattet, auf rechtsstaatlichen Garantien wie etwa der Unschuldsvermutung öffentlich herumzutrampeln und Werte, die die Gesellschaft zusammenhalten, ins Lächerliche zu ziehen, der darf sich nicht wundern, wenn die Rechnung am Ende höher ist als der Gewinn durch ein kurzzeitig damit erzieltes und überdies mit Beifall von der falschen Seite begleitetes Spektakel.
Auf Telepolis berichtet Stephan Schleim über die Zerlegung einer Studie, die mit dem Wiederkäuen der These von Frauendiskriminierung in der Wissenschaft große mediale Aufmerksamkeit erntete, aber alles andere als hieb- und stichfest war:
Unterm Strich bleibt jedoch - je nach Lesart der Kritik - entweder nur ein winziger oder gar kein statistisch signifikanter Unterschied bei der Bewilligung von Forschungsanträgen beider Geschlechter. (...) Der oft nur konstruierte Kampf zwischen den Geschlechtern lenkt von den schlechter werdenden Spielregeln für die große Mehrheit aller Menschen ab.
Ebenfalls auf Telepolis greift Harald Neuber die Berichterstattung über den Missbrauch von Jungen in Afghanistan auf, den US-Soldaten angewiesen wurden zu ignorieren. Mehrere Leser, die mich auf den Artikel aufmerksam machten, beanstanden, dass die thematisch relevante Geschlechtszugehörigkeit der Opfer über weite Strecken des Artikels ausgeblendet wird – ein Problem, das Menschenrechtler in diesem Bereich seit Jahren anprangern.
Durch die Medien geht der Fall einer Lehrerin, die 50 mal Sex mit einem ihrer Schüler hatte und schließlich vorgab, schwanger zu sein. Wenigstens wurde sie jetzt durch ein Gerichtsurteil hart bestraft: Sie muss 250 Stunden gemeinnützige Arbeit und eine Geldstrafe in Höhe von 135 Euro ableisten. Ein männlicher Lehrer hätte natürlich mit exakt derselben Strafe rechnen müssen ... :-/
Das nigerianische Newsportal Naij.com berichtet über Frauen, die Jungen "zu ihren Sexspielzeugen machen".
Obdachlosigkeit ist vor allem ein Männerproblem; vermutlich haben Obdachlose nicht zuletzt deshalb eine derart schwache politische Lobby. Noch schlechter geht es ihnen jedoch in Mexiko. Dort erklärt eine Politikerin, dass es vielleicht das Beste wäre, wenn man diese Menschen einschläfern würde:
Olga Gutierrez Machorro believes that beggars should be culled with lethal injection, believing it to be in their best interests.
(...) Unbelievably, Machorro, who is a member of the local government in Tecamachalco, Mexico, is also the councillor responsible for the Vulnerable Groups Commission - who try to find ways to help the homeless and disadvantaged.
(...) She alleged that killing beggars was already going on unofficially, and added that the local psychiatric hospital, El Batan, often just deposited patients deemed "un-aggressive" in the middle of the motorways at night, where they are killed by cars but also cause accidents that put others at risk.
Die Schauspielerin Meryl Streep erklärt anlässlich eines neuen Films, keine Feministin zu sein. Die Zeitschrift Marie Claire ist fassungslos.
Auf Youtube erzählt die junge Journalistin Lauren Southern, wie sie einen Kurs im Fachbereich "Frauenstudien" belegte, um davon zu berichten. Dabei stieß sie jedoch auf ein Verbot, die Inhalte dieses Kurses nach außen zu tragen. Southern zieht deshalb einen ironischen Vergleich zwischen den Frauenstudien und dem "Fight Club" aus dem gleichnamigen Kinofilm. Gut, Southerns erstes Video aus dieser Reihe war auch nicht gerade von großer Bewunderung dieses Fachs geprägt. (Gibt es wirklich Studentinnen, die auf die Frage, wer ihre Lieblingsfeministin sei, mit "Shania Twain" antworten?) Ich frage mich, was passieren würde, wenn nur eine Handvoll männerpolitisch gut informierter Studenten, die selbstbewusst auftreten, einen Kurs der Genderstudien belegen würde.
Von Lauren Southern gibt es übrigens auch ein Interview mit einer transsexuellen Männerrechtlerin auf Youtube.
In Japan scheitert gerade ein Regierungsprogramm, das Firmen finanziell für die Beförderung von Frauen in höhere Positionen belohnen sollte. Keine einzige Firma bewarb sich für die Regierungsgelder.
Zuletzt wieder der Blick nach Indien: Dort fordert Satbir Singh Bedi in den Merinews, dass man sich für Frauenrechte, Männerrechte und die Rechte sexueller Minderheiten zugleich einsetzen solle. Das angeblich so rückständige Indien ist den meisten Europäern mit solchen Statements meilenweit voraus.
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