Lesermail (Gamergate, linke Männerpolitik)
Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
eigentlich möchte ich mich nur dafür bedanken, dass Sie Ihre Arbeit machen, gerade auf Genderama. Und dass, wenn ich es richtig sehe, bereits seit 2004.
Ich persönlich habe ja erst Mitte letzen Jahres mit dem sog. "Feminismus" gebrochen, und zwar zu dem Zeitpunkt als "Gamergate" auf Twitter aufkam.
Gewiss, als jemand der sozusagen ein "digital native" ist und damit eigentlich sehr viel aus einer US-zentrischen Perspektive mitbekommt, habe ich natürlich schon die letzten Jahre mitbekommen, was die feministische Bewegung dort treibt. Allerdings habe ich lange Zeit keine Notwendigkeit für eine linke Männerpolitik gesehen, wohl auch hauptsächlich deswegen weil mich viele Punkte nicht direkt betreffen.Viele Aktionen der Feministen ließen sich noch als "das sind nur die Extreme" abkanzeln.
Erst mit "GamerGate", zugegebenermaßen ein Nischenthema, das keine allzuhohe Relevanz hat, habe ich mich weitergehend mit dem Thema beschäftigt, da ja die Gegner dieses Hashtagaktivismus grundsätzlich dem feministischen Spektrum zuzuordnen sind. Und natürlich auch deswegen, weil Männerrechtler aus den USA, Kanada und Australien sich recht clever an den Rändern dieses Hashtags plaziert haben, um auf ihre Bewegung aufmerksam zu machen.
Ok, nun ist man soweit und will sich weitergehend mit dem Thema beschäftigen, gerade aus einer deutschen Perspektive. Und exakt da wird es recht schwierig, und (wenn man von Ihnen nicht weiß) auch recht frustrierend, da viele antifeministische Gruppierungen eher dem rechten und/oder dem libertären Lager zuzuordnen sind. Was für mich, als jemand der sich als Sozialdemokrat sieht, natürlich nicht hinnehmbar ist. Es ist völlig unklar, inwiefern dort überhaupt die Wahrheit gesagt wird und ob dort überhaupt nach Lösungen gesucht wird, die am Ende nicht die Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung (ich weiß nicht mehr genau, ob Sie das betont haben oder jemand anders, ich will nur darauf aufmerksam machen, dass mir die Unterschiede zwischen Feministen und Frauenrechtlern bewusst sind) wieder rückgängig machen wollen. Woran natürlich niemand ein Interesse hat, da diese Bewegung natürlich Pflichten und Belastungen von Männern genommen hat.
Daher vielen Dank für Ihre Arbeit, und dass Sie das linke Spektrum der Männerrechtsbewegung in Deutschland vertreten. Ohne Sie wäre es wohl für viele Männer schwierig, nicht in Verzweiflung zu geraten, gerade wenn man sich selbst als links verortet. Machen Sie weiter so.
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