Donnerstag, September 25, 2014

Lesermail (Deutscher Presserat)

Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

ich habe Ihnen eine Entscheidung des Deutschen Presserats angehängt, die ich heute als Antwort auf eine (unten in dieser Mail angehängte) Beschwerde meinerseits vom 20.5. erhalten habe (die wiederum auf Basis Ihres Genderama-Blogs erfolgte).

Auch wenn meine Beschwerde in der Entscheidung zurückgewiesen wurde, fand ich trotzdem interessant, dass sich (laut Absatz A II.) insgesamt 19 Leser beim Presserat beschwerten. Dies finde ich eine beachtliche Zahl – bei einer anderen Beschwerde meinerseits wegen eines ZEIT-Artikels vom 25.6.2013 (..) entnahm ich der Begründung des Presserats, dass ich scheinbar der einzige war, der sich offiziell beschwert hatte.

Auch wenn der Presserat ein zahnloses Instrument ist, stimmt es mich positiv, dass sich mehr Leute aktiv einmischen. Ich denke, die meisten wissen nur leider nicht, was sie tun können (außer AfD zu wählen). Die "Grundmenge" an potentiell mobilisierbaren Menschen wird aber höher.


Der fragliche Artikel war Väter-Krieg zerstört das Leben der Kinder" der Berliner Boulevardzeitung B.Z., über den vor allem Gleichmaß e.V. berichtet hatte. Im Schreiben des Presserates heißt es:

19 Leser beschweren sich über die Berichterstattung. Der Hauptvorwurf lautet, der Autor kommentiere einseitig, indem er nur die Ansicht der Mutter schildere, Väter würden in ein schlechtes Licht gerückt. Insgesamt werde, von einem Einzelfall ausgehend, ein schlechtes Vaterbild gezeichnet, das verallgemeinere und diskriminiere.


Begründung für das Zurückweisen der Beschwerde ist "Es handelt sich um einen Meinungsbeitrag, der als solcher für den Leser zu erkennen ist." Damit liege kein presseethischer Verstoß vor.

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