Genderstudien: "Wissenschaft von unten", implementiert von oben
Im neuesten Teil seiner kleinen Sommerserie beschäftigt sich Lucas Schoppe mit der großen Lebenslüge der hauptamtlichen Genderforscher – dass sie sozusagen "Wissenschaft von unten", also aus der Perspektive der Machtlosen, betrieben:
Das könnte die verstreuten Blogger, die in ihrer Freizeit Gender Studies-kritische Artikel verfassen und die von der Böll-Schrift zu den Haupt-Gegnern gerechnet werden, möglicherweise ein wenig überraschen: An ihren PCs sitzend reproduzieren sie die unbarmherzige gesellschaftliche Herrschaftstrukturen, während die Autoren der millionenschweren, aus Steuermitteln reichlich finanzierten Böll-Stiftung mit letzter Kraft, aber ungeheurem Mut den "Blick von unten" repräsentieren.
(...) So erklärt sich wohl auch, warum eine der wichtigsten Schriften zur Geschlechterthematik, die in den letzten Jahrzehnten erscheinen ist, in den Gender Studies faktisch keine Rolle spielt, obwohl sie zumindest als Ideengeber zentral einschlägig sein müsste: Auch Warren Farrells "The Myth of Male Power" aus dem Jahr 1993 beschreibt Geschlechtsunterschiede im Hinblick auf Funktionen und lehnt den "Mythos" einer männlichen Herrschaft explizit ab.
Aufgrund dieser Vernachlässigung jeglicher Literatur, die der eigenen Ideologie zuwiderläuft, erkennt es Schoppe als symptomatisch, dass die Genderstudien zu keiner anderen nennenswerten "Erkenntnis" gelangen, als die Vorannahme, unter der sie "Wissenschaft" betreiben, bestätigt zu finden:
Das aber ist natürlich ein wenig ernüchternd – dass eine der profiliertesten deutschen Gender-Forscherinnen auf die Frage nach dem wesentlichen Ergebnis einer jahrelangen, landesweiten Forschung mit mittlerweile wohl mehr als zweihundert Professuren, die allein pro Jahr, wie Danisch vorrechnet, etwa 100 Millionen Euro kosten, schlicht die durchaus simplen (und daher wohl auch sehr kompliziert formulierten) Vorannahmen dieser Forschung noch einmal wiederholt.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
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