Bettina Röhl: Anti-Sexismus-Kampagne verhöhnt die wahren Opfer
In der Wirtschaftswoche beschäftigt sich Bettina Röhl in einem ausführlichen Artikel mit der Sexismus-Debatte. Einige Auszüge:
Der erklärte Wille des stern eine Anti-Sexismus-Kampagne ins Leben rufen zu wollen, ist jedenfalls auf der Basis der präsentierten Fakten peinlich, peinlicher, am peinlichsten. Und doch, man glaubt es kaum, ist die deutsche Medienwelt auf diesen dürren, ungenießbaren Köder einer wahnsinnig eitlen, sich selbst überschätzenden Journalistin, abgefahren wie Hölle.
(...) Das Spielzeugniveau der Debatte liegt im Ursprung, nämlich der Nullnummer, die der stern veröffentlichte. Die Mord und Totschlag-Szenarien, mit denen die Spielzeugdebatte inzwischen legitimiert und inzwischen angereichert wurde, zeigt die Wahnanfälligkeit der Gesellschaft. Öffentliche Debatten entgleisen häufig. Hier muss man konstatieren, dass die Debatte, die mit einer Pippifax-Geschichte begonnen hat, vom ersten Moment an eine intellektuelle Geisterfahrt war. Und dies mit der Konsequenz, dass bislang den Opfern sexueller Gewalt im strafrechtlich relevanten Sinn eigentlich von ein paar aufgedrehten Girlies, die sich aufplustern, die Ehre und die Anerkennung abgeschnitten wird.
(...) Bei Spiegel online wurde gerade die Behauptung aufgestellt, du weißer Mann, du Schwein, du zu Recht aussterben. Wenn der Irrsinn den Diskurs übernimmt, dann wird es wirklich unerträglich für die echten Opfer sexueller Gewalt, die es in viel zu großer Zahl gibt. Und die nicht in überprivilegierten Situationen auf Posten sitzen, von denen aus sie ihre unmaßgebliche Meinung öffentlich multiplizieren können.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
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