Mittwoch, September 22, 2004

GLEICHSTELLUNGSPOLITIK VERNACHLÄSSIGT MÄNNER

Unter der Überschrift „Wenn Männer zu Verlierern im Geschlechterkampf werden. Klagen über Benachteiligung und Gewalt - Gleichstellungspolitik konzentriert sich bisher auf Frauen - Forderung nach Bewusstseinswandel in der Gesellschaft“ berichtet die “Welt“ über die aktuell vom Bundesfrauenministerium vorgestellten Gewaltstudien. Obwohl sechs von sieben Männern bereits einmal Gewalterfahrungen gemacht haben, liegt der Schwerpunkt des Ministeriums noch immer bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Da auch Männer einen Recht auf Schutz und Unversehrtheit hätten, fordert der Geschlechterforscher Hans-Joachim Lenz einen Bewusstseinswandel und eine Gleichstellungspolitik, die auch die Probleme von Männern berücksichtigt. Diese Forderung unterstützt unter anderem Reiner Wanielik von der Fachstelle für Jungenarbeit des Paritätischen Bildungswerkes Rheinland-Pfalz/Saarland: Männer sterben in Deutschland sieben Jahre früher als Frauen, haben häufiger mit Herz-Kreislaufproblemen und Süchten zu kämpfen und begehen drei von vier Selbstmorden. Leider laute die Maxime immer noch: „Ein Mann klagt nicht und beißt die Zähne zusammen.“ Der Grundstein für die verfehlten Entwicklungen werde schon in der frühen Kindheit gelegt.

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