Freitag, Oktober 10, 2025

Tamara Wernli: Darum ziehen sich immer mehr Männer von uns Frauen zurück

1. "Frauen wundern sich, dass Männer nicht mehr alles mitmachen – und übersehen warum". Das komentiert Tamara Wernli in einem aktuellen Artikel:

Oje, oje. Jetzt zeigen sich die Frauen irritiert, dass es (angeblich) kaum noch Gentlemen gibt. Zwei Beispiele von vielen, die das Phänomen jüngst unter grosser Aufmerksamkeit öffentlich machten: Die eine schilderte auf X, wie sie im ICE ihren Koffer auf die Ablage stemmte, während ein Mann untätig zusah: "Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass dieser ‹Feminismus› vor allem ein Projekt zur Entlastung der Männer ist." Die andere fragt in ihrem Video: "Wo sind die Gentlemen?", nachdem ein Passant ihr und ihrer Mutter die Hilfe beim Fahrradhieven, ungeachtet ihrer Bitte, verweigerte, mit dem Hinweis, sie seien doch zu zweit. Ihr Urteil: "Immer mehr Männer sind Versager."

In den Kommentaren herrschte erstaunlich breite Einigkeit: Das Problem sei hausgemacht. Ein User erklärte: "Vielleicht haben Männer es einfach satt, ständig als Täter und Monster dargestellt zu werden. Seit Jahren hören wir nur: Lasst uns Frauen in Ruhe." Frauen seien das Opfer ihres eigenen Produktes.


Wernli betrachtet den Rückzug vieler Männer als Reaktion auf unsere unaufhörlichen Verunglimpfung. Irgendwann ziehe die Männerwelt eben ihre Konsequenzen:

Praktisch täglich wird sie in den Medien und den sozialen Netzwerken pauschal für alles verantwortlich gemacht, was schiefläuft. Die Männer sind schuld, wenn Frauen keine Karrieren machen, Studienfächer oder Berufe wählen, die weniger einbringen, oder wenn Individuen Gewalt ausüben. Sogar dafür, dass Frauen weniger E-Autos fahren (!), werden sie ins Visier genommen. Schlagzeilen wie "Männer sind eine Gefahr für die Gesellschaft", "Brauchen wir die noch?" oder "Frauen könnten alles, wären da nicht die Männer" prägen die Geschlechterdebatten.

Der teilweise Rückzug der Männer aus der Allzeit-bereit-für-Frauen-Mentalität war absehbar. Glauben wir wirklich, dass es keine Reaktion auslöst, wenn einer ganzen Gruppe in voller Lautstärke eingeredet wird, sie sei das Problem und sie habe grundsätzlich böse Absichten? Ein sicherer Weg, um Frust und Trotz auszulösen, ist genau das: kollektive Schuldzuweisungen und das gleichzeitige Ignorieren von Verdiensten. Wem gewohnheitsmässig vermittelt wird: "Du bist der Feind, bist das Hindernis", wird sich zweimal überlegen, noch Energie zu investieren; die meiste Zeit ist er die reinste Enttäuschung, doch sobald Hilfe gebraucht wird, ist er plötzlich wieder von Bedarf? Hinzu kommt: Der moderne Feminismus steckt voller Widersprüche. Nach seiner bahnbrechenden Logik wäre es sexistisch, einer Frau zu helfen – einfach, weil sie eine Frau ist; damit würde man ihr Schwäche unterstellen, also, dass sie es nicht allein schafft. Hilft er nicht, gilt er als Versager. Wie er es auch macht, er kann es nicht richtig machen.


Während es verfehlt sei, sämtliche Fraun für einen überschnappenden Feminismus verantwortlich zu machen,

kann man nicht leugnen, dass diesem modernen Feminismus mit seinen Schuldzuweisungen und dem Abschieben von Eigenverantwortung viel zu lange zu wenig widersprochen wurde – von den Frauen. Auch wenn es den Anschein hat, als herrsche breiter Konsens über seine Ideen, spricht er längst nicht für uns alle. Anstatt das klarzustellen, schüttelte man im Stillen den Kopf oder ärgerte sich heimlich über die Absurditäten – und überliess die Deutungshoheit über Geschlechterfragen einer von feministischer Perspektive geprägten medialen Öffentlichkeit.


Natürlich vernglimpfen manche Feministinnen Frauen, die sich ihrem ideologischen Futor widersetzen, sofort als "Pick-me Girls". Solche Herabsetzungen können einem aber auch herzlich egal sein; wir Männerrechtler sind Schlimmeres gewohnt.



2. Im Vergleich zum Jahr 2022 hat sich die Zahl der Kriegsdienstverweigerer mehr als verdreifacht.



3. In den USA ist es mittlerweile fast egal, ob Männer aufs College gehen oder nicht: An der Rate ihrer Arbeitslosigkeit ändert sich dadurch nichts.



4. Die Post – beziehungsweise diesmal die Kommentarspalte auf Facebook. Vorgestern hatte Genderama berichtet, wie der Musiker Marc Terenzi in der Reality-TV-Sendung "Promi Big Brother" seiner Ex-Partnerin Verena Kerth schwere häusliche Gewalt vorwarf. Einer meiner Leser merkt dazu an:

Was mich wirklich entsetzt oder angewidert hat (bin mir noch nicht sicher), war der Umgang des Senders damit! Als Terenzi von seinen Erfahrungen erzählt, war es ganz normaler Gossip in der Sendung - ohne Moderation, ohne Anmerkungen. Direkt danach folgte eine Werbepause und im Anschluss die Triggerwarnung für Menschen die mit Gewaltberichten Schwierigkeiten haben. Ich dachte, dass er nun weiter erzählt und noch eins draufpackt, aber nein. Jetzt erzählte eine Bewohnerin von ihren Missbrauchserfahrungen und prompt fand auch die Einblendung einer Notrufnummer statt. Das war schon sehr vielsagend und einfach unverschämt, Terenzi erzählt - nichts passiert, Frau erzählt - Triggerwarnung + Notfallnummer. Hier wurde bereits eine widerliche Einordnung vorgenommen, welches Opfer wirklich als Opfer zählt.

Im Anschluss wurde es dann richtig abartig. In der Sendung danach wurde nochmal, unterschwellig belustigt, darauf eingegangen und mit dem Kommentar behandelt "die hatten es sicher beide (Terenzi und Kerth!) nicht einfach. So ein Alkoholiker ist ja schwierig."

Die Krone setzte dem ganzen dann das Morgenmagazin auf. Auch hier war es am nächsten Tag nochmal Thema, um dem Zuschauer klarzumachen, wer ein Opfer sein darf und wer nicht – und auch hier wurde lediglich festgestellt, dass so ein Alkoholiker ja schwierig ist und es beide miteinander wohl nicht einfach hatten.

(…) Man stelle sich das anders herum vor. Hier hätte allein die Behauptung ausgereicht, und er hätte keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Der Hinweis auf Alkohol wäre als schlimmstes Victim Blaiming verachtet worden, und die Moderatoren hätten einen Shitstorm vom Feinsten.




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