Montag, August 25, 2025

Neue Zürcher Zeitung: "Frauen leiden an Männern, die ihre Ansprüche nicht mehr erfüllen"

1. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über die wachsende Kluft zwischen den Geschlechtern, die inzwischen die schicke Bezeichnung "Heterofatalismus" erhalten hat. Ein Auszug:

Die Liebe ist eine Frage von ein paar Zentimetern. Sie hängt ab davon, wie gross ein Mann ist. Die Grösse, aber auch volles Haar und als Drittes ein dickes Portemonnaie entscheiden darüber, ob ihn eine Frau begehren kann.

(…) Geld, so hat es die Soziologin Eva Illouz analysiert, erzeugt die grossen Gefühle. Ob das nun der Diamantring ist oder das Fitness-Abo für einen sexy Körper. So liess sich auch Harry, der Geschäftsmann mit den Millionen, die Beine brechen und verlängern, um auf 1,80 Meter anzuwachsen.

(…) Männer, so ein Vorwurf des Heterofatalismus, können nicht über ihre Gefühle sprechen. Sie überlassen die emotionale Arbeit in einer Beziehung den Frauen. Männer sind unfähig, die sexuellen Bedürfnisse der Frauen zu erfüllen. Männer tun Frauen Gewalt an.

(…) Darüber hat Low das Buch «Having it All» geschrieben, das im September erscheint. Es ist eine ökonomische Betrachtung des Heteropessimismus, der Enttäuschung und Frustration über die Männer. Anhand von Statistiken und Daten zeigt Low auf, dass Frauen in heterosexuellen Beziehungen immer das Nachsehen haben.

Als Frau alles haben zu können, so hat sich Low entschieden, heisst in ihrem Fall: auf Männer zu verzichten. Erst dann sei ein erfülltes Leben möglich. "Ich finde Männer körperlich nicht abstossend", sagt Low. "Sie stossen mich sozial und politisch ab."

Frauen wie sie sind offenbar so verzweifelt, dass sie sich Frauen zuwenden, obwohl sie Männer begehren. Sie zelebrieren «Freundinnenschaften» oder schreiben Ratgeber wie "Lesbisch werden in zehn Schritten" (Louise Morel), als wäre die sexuelle Umorientierung so einfach wie die Frage, was man am Morgen anzieht.

(…) Liest man solche Bekenntnisse, fragt man sich, wie es mit der Eigenverantwortung bei der Partnerwahl steht. Statt aufgrund eigener schlechter Erfahrungen zu pauschalisieren und Männer als mangelhafte Wesen zu beschreiben, könnte man den richtigen Partner wählen. Trotz gegenteiliger Beteuerung ist das männerfeindliche Denken im heutigen Geschlechterdiskurs ausgeprägt.


Allerdings sorgt er bei weitem nicht für so viel eifernde Empörung, wie die Männer, die sich von Partnerschaften zurückziehen und in einem Artikel nach dem anderen als "Frauenhasser" angefeindet werden.



2. Ein Mitglied der Grünen hat sich wegen der Empfehlung von Kulturstaatsminister Weimer, staatliche Behörden und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollten auf die Gendersprache verzichten, an den Menschenrechtskommissar beim Europarat gewendet: "Es besteht die Gefahr, dass die Rhetorik des Ministers, selbst ohne formelle Durchsetzung, Vorurteile verstärken und inklusive Kommunikationspraktiken abschrecken könnte."



3. Die linke Wochenzeitung "Freitag" berichtet, wie Arbeitgeber Männer blockieren, die sich um ihre Kinder kümmern möchten. Das geht offenbar bis hin zur Kündigung.



4. In der "taz" erklärt Sophie Fichtner, wie Mikrofeminismus aussieht. Aufhänger des Artikels ist eine Gruppe verschwitzter Radfahrer, die in der Nähe von Fichtner und ihren Bekannten Rast machten und ihre Oberteile auszogen.

Bis eine von uns es nicht mehr aushält. Mit schnellen, kurzen Schritten geht sie auf die Gruppe zu und bittet die Herren freundlich zu gehen. Chefin, denke ich, und: danke. Der Tag beginnt also mit einem Realitätscheck. Man kann in einer abgelegenen Hütte in den Julischen Alpen Cornflakes löffeln und um die Ecke kommt ein Mann und nimmt ungefragt Raum ein. „Habt ihr schon von Mikrofeminismus gehört“, fragt eine Freundin am Tisch. Es geht um kleine feministische Akte, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen. Sie sollen für mehr Gleichberechtigung sorgen, auf Ungleichheiten hinweisen.

Fürs Büro hat sie sich zwei Dinge vorgenommen, erzählt sie. Wenn sie zu spät in ein Meeting kommt, sagt sie nicht mehr Entschuldigung, sondern: Danke, dass ihr gewartet habt. Bossmove, sage ich, aber das würde ich kaum machen.


Was früher einfach nur dreist und unhöflich war, gilt heute also als feministischer "Bossmove". Eine Art Selbstverteidigung, wenn Männer "ungefragt Raum einnehmen". Der Artikel gibt weitere wertvolle Tipps, um ein bisschen mehr Konflikte ins langweilige Leben zu bringen:

Die Filmproduzentin Ashley Chaney soll den Trend mit einem Tiktok-Video unter dem Hashtag #microfeminism losgetreten haben. In dem Video erzählt sie, dass sie Frauen in Mails immer zuerst nennt, auch wenn die Assistentin dann vor dem Chef steht.


Die Frage, welche Ziele der Feminismus heute eigentlich noch hat, wird durch solche Artikel immerhin überzeugend beantwortet. Nur die Leser der "taz" wirken noch nicht so ganz überzeugt und hinterlassen Kommentare wie diese:

Zu spät kommen und das noch mit einem unverschämten Kommentar zu garnieren ist also heute nicht mehr unhöflich sondern ein feministischer Boss Move... wieder was dazu gelernt


Tut mit Leid, aber was ist mit dem Ziel geworden eine für alle bessere Welt zu schaffen? Und wie vermittelt man jungen Männern, dass Feminismus auch ihnen hilft, wenn man prophylaktisch Spitzen gegen sie verteilt? Sich nicht mehr entschuldigen, wenn man Lebenszeit anderer Menschen verschwendet hat? Wenn man Mails vergisst, obwohl andere auf eine Antwort warten und ggf. nicht ihre Arbeit machen können?


Also was die Beschwerden über halbnackte Mountainbiker mit Feminismus zu tun haben sollen verstehe ich nicht. Warum habt ihr euch belästigt gefühlt? Sie sind aus einem Irrtum in eurem Garten gelandet, ihr habt ihnen gesagt, dass das kein Gasthaus ist und sie sind weitergefahren? Wo ist das Problem? Und seit wann ist es feministisch, anderen Menschen vorzuschreiben zu wollen wie sie sich zu kleiden haben? Wieviel oder wiewenig sie anhaben sollen?


Hier wird Prüderie mit Feminismus verwechselt.


Bedeutet das jetzt, dass Mikrofeminismus und die grundlegenden Regeln des Anstandes sich gegenseitig ausschließen? Denn es hat ja wohl etwas mit Anstand zu tun, dass man bei den anderen Beteiligten um Entschuldigung bittet, wenn man sich verspätet (z.B. zu einem Meeting).


Wenn Mikrofeminisumus bedeutet albern und unhöflich zu sein und sich über Kleinigkeiten künstlich aufzuregen, dann haben wir offenbar keine Probleme mit der Maskulinität in Deutschland.


Wer in ein Meeting zu spät kommt und anstelle einer Entschuldigung sagt "Danke, dass ihr gewartet habt", ist unabhängig von den vorhandenen Geschlechtsteilen einfach nur ein Arsch.


Kein Wunder, dass der "Heterofatalismus" wächst, wenn frau in ihem Kampf um Befreiung vom Joch des Patriarchats ständig solche Widerworte erhält.



5. In Solingen erklärten die grüne Spitzenkandidatin für den Stadtat, Maja Wehrmann, und die nordrhein-westfälische Gleichstellungsministerin Josefine Paul, warum der Feminismus auch vorteilhaft für Männer sei. Einem Artikel darüber sieht diese Begründung so aus:

Zur Vereinbarkeit von Rollen stellte die Ministerin fest: "Es ist wichtig, dass Männern klar wird, dass der Feminismus vorteilhaft für sie ist." Dazu gehöre, die Bedarfe aller Beteiligten in einer vielfältigen Gesellschaft mitzudenken. Etwa bei Mobilität und Stadtentwicklung bedeute dies kurze Wege für kurze Beine von Kindern. Entsprechend verweist Josefine Paul auf den Kinder- und Jugendförderplan des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Motto "Kinder und Jugendliche bestimmen mit – Jungen Menschen Perspektiven geben".


Bin ich der einzige, den diese Begründung, warum der Feminismus für Männer vorteilhaft sei, noch nicht vollständig überzeugt?



6. Der Schweizer Tages-Anzeiger beschäftigt sich mit Männern, die sich als Feministen ausgeben, um bei Frauen zu landen. Dazu tragen sie "bewusst feministische Literatur, Perlenketten und Plüschtiere zur Schau."



7. Das medienkritische Blog "Übermedien" berichtet über fragwürdige MeToo-Berichterstattung des STERN gegen einen Grünen-Politiker. (Die in dem Artikel aufgestellte Behauptung, Falschbeschuldigungen wegen sexueller Gewalt lägen im einstelligen Prozentbereich ist allerdings falsch.)



8. Der US-amerikanische Sender ABC berichtet über palästinensische Jungen, die in israelischer Haft sexuell missbraucht und gefoltert worden sein sollen. Ein Auszug:

Sami und Mahmoud gaben beide an, im Gefängnis sexuell missbraucht worden zu sein.

"Die israelischen Soldatinnen haben uns geschlagen. Sie haben uns ausgezogen und hier und dort ‚gespielt‘", sagte Mahmoud und deutete auf seine Genitalien.

"Sie haben uns mit Stöcken geschlagen. Sie haben sich auf uns gestürzt, während wir auf dem Boden lagen. Wir waren gefesselt und nackt."

Mahmoud sagte, die Soldatinnen wollten die Teenager demütigen. Er behauptete, sie hätten Nacktfotos von ihm gemacht und sie hätten andere Soldatinnen geschickt, um sich über seine Nacktheit lustig zu machen und seinen Körper zu berühren.


Vorwürfe dieser Art gibt es inzwischen zuhauf. Sie werden vom israelischen Militär zurückgewiesen, aber von Ärzten bestätigt. Die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem stellt in ihrem Bericht "Unser Völkermord" fest, dass neben anderen Greueln auch "sexueller Missbrauch, Demütigung und Erniedrigung" zu "systematischen und institutionalisierten Praktiken geworden" seien.



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