Donnerstag, Juli 10, 2025

Wehrpflicht, neue Vorwürfe gegen Till Lindemann, Massenbeschneidung, Männerhass

1. Der ehemalige Staatsanwalt und heutige Redakteur der Süddeutschen Zeitung Heribert Prantl hat ein Manifest gegen die Wehrpflicht veröffentlicht, hält aber ein soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen für eine gute Sache.

Beim WDR erklärt ein Vater, dass er im Falle einer Wehrpflicht Angst um seine Söhne hat. Gleichzeitig werden Umfragen zitiert, dass nur eine Minderheit derjenigen, die von einer Wehrpflicht betroffen wären, dies für eine gute Sache halten.



2. In mehreren Medien gibt es Schlagzeilen wegen neuer Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann. Wen soll er jetzt schon wieder vergewaltigt haben? Wir lesen:

Mehrere Frauen erzählten dem französischen Online-Magazin, dass eine Mitarbeiterin sie gezielt im VIP-Bereich angesprochen habe. Demnach seien sie gefragt worden, ob sie zu dem Musiker nach der Show ins Hotel kommen wollen, "um eine gute Zeit zu haben und Lindemann Gesellschaft zu leisten", werden die Zeuginnen in dem Artikel zitiert.


~ Unerklärlich, dass der Typ noch nicht im Knast sitzt. ~



3. In der Siegener Zeitung empört sich Julia Wildemann über Zuwendung gegenüber Männern:

"Stoppt den Männerhass! Dieses Video wird ein Liebesbrief für die Männer", hieß es in einem Reel, das mir kürzlich bei Instagram über den Weg lief. "Wann haben wir angefangen, Männer zu hassen und somit das Problem zu kreieren?", fragt Instagrammerin Emilia Plock in die Kamera. "Danke an alle Männer! Wir brauchen euch. Ihr werdet gesehen."


Wer deutsche Journalistinnen kennt, weiß, dass solche Worte unwillkürliche Schnappatmung auslösen:

Kurz dachte ich, mein Algorithmus sei nun endgültig falsch abgebogen, aber Entwarnung. Es handelte sich um ein Reaktionsvideo von Tara-Louise Wittwer, das die fragwürdigen Äußerungen in den Kontext des seit Jahrtausenden andauernden Patriarchats rückte.


Puh, noch mal Glück gehabt! Julia Wildemann hat nicht wirklich mit Leuten Kontakt, die Männern Wertschätzung entgegenbringen.

Grund für die strukturelle Benachteiligung von Frauen, soll also schlicht und einfach die Tatsache sein, dass Frauen Männer hassen? Deshalb wurden laut Bundesinnenministerium 2023 auch 52.330 Männer und Jungen Opfer von Sexualstraftaten und 360 durch Übergriffe von Frauen getötet. Ah, nein ... War ja andersrum.


Nun war in den angeführten Zitaten von "struktureller Benachteiligung" keine Rede. Wildemanns – sehr einseitiger – Blick auf Partnerschaftsgewalt trägt hier das Argument, weil es diese Gewalt gäbe, dürfe Hass auf Männer nicht kritisiert werden. Aus Gründen, über die nur sie allein weiß, fühlt sie sich von der Zurückweisung dieses Hasses jedoch persönlich angegriffen:

Ich frage mich, ob Kollegen während Terminen statt eines Sitzplatzes schon mal der Schoss ihres männlichen Gegenübers im Rentenalter angeboten wurde oder ob die Länge ihres Rocks – man konnte lediglich meine Knöchel sehen, und ich trug dazu eine Oversize-Jeansjacke – Thema des Gesprächs war. Der Hass stand mir wahrscheinlich wieder zu deutlich ins Gesicht geschrieben - sorry dafür!


Es ist schon faszinierend, woher manche Leute das Selbstbewusstsein nehmen, einen kompletten Artikel rauszuhauen, wenn sie erkennbar nicht die geringste Lust dazu haben, sich ernsthaft mit seinem Thema zu beschäftigen. Man möchte ihnen schon ganz gerne sagen: Es geht nicht bei jedem x-belieibgen Thema immer nur um dich.

Betitelt ist der Artikel übrigens mit "Männliche Männer und ihr Problem mit Feminismus". Weder wird klar, warum die kritisierte Influencerin Emilia Plock, ein "männlicher Mann" sein soll, noch, warum Kritik an Männerhass, ein "Problem mit Feminismus" darstellen soll. Aber vielleicht ist es das Unbewusste der Siegener Zeitung, die Männerhass und Feminismus für praktisch identisch hält.



4. Im Overton-Magazin klärt uns eine andere Autorin darüber auf, wer wirklich hinter den Versuchen steckt, Abtreibung aus dem Strafrecht zu streichen:

Wer hat denn dann ein Interesse daran, Abtreibung aus dem Strafrecht zu streichen? Männerrechtler. Verhüten können beide, Männer und Frauen, und die Empfängnisverhütung kann auch schiefgehen, daher sind derzeit beide für eine ungewollte Schwangerschaft und deren Folgen verantwortlich. Männer zahlen Unterhalt, bis das Kind mit der Ausbildung fertig ist. Wenn aber der Schwangerschaftsabbruch völlig normalisiert und legalisiert wird, ein Rechtsanspruch, den jede Frau unkompliziert und kostenfrei in Anspruch nehmen kann, wenn sie – und nur sie – das so entscheidet, dann stellt sich schon irgendwann die Frage, warum der männliche Sexualpartner für die nächsten 25 Jahre Unterhalt zahlen soll. Er will kein Kind, sie will nicht abtreiben, tja, ihr Bauch gehört ihr und er ist damit fein raus. Doch dafür muss der Abtreibungsparagraf erstmal raus aus dem Strafrecht. Denn kein Mensch kann zu einer Straftat gezwungen werden. Solange der 218 steht, so lange bleibt eine ungewollte Schwangerschaft auch die Angelegenheit des Mannes.


Wir sind inzwischen der Sündenbock für alles nur Denkbare.



5. Das Wall Street Journal hat einen toxischen Mangel an Männlichkeit ausgemacht und weist darauf hin, dass selbst die New York Times inzwischen festgestellt habe, welche Bedeutung die Anwesenheit eines Vaters für das Wohlergehen ihrer Kinder habe.



6. Weil in Australien einem Mann sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird, die ihm anvertraut waren, sehen sich nun alle männlichen Kinderbetreuer einem Generalverdacht ausgesetzt. Bei etwa einem Drittel der Eltern, berichtet der Betreuer Ben Munroe, habe er "eine neue Spannung" gespürt, "die vorher nicht da war. Sie hatten diesen Blick in den Augen, als wären sie misstrauisch geworden. Ich habe dieses Urteil gespürt."

Munroe sagte, es sei eine harte Woche für alle in der Kinderbetreuung – besonders aber für männliche Betreuer. "Ich habe Sorge, dass die Diskussion jetzt schnell in die Richtung geht: ‚Männer sind das Problem‘, was männliche Erzieher noch isolierter fühlen lässt."


Ich warte jetzt auf einen Artikel Julia Wildemanns, in dem sie erklärt, dass sie nun wirklich nichts dafür könne.



7. In Südafrika steht eine neue Massenbeschneidung von Jungen bevor, obwohl bei dieser Veranstaltung letztes Jahr 93 Jungen ums Leben gekommen sind. Darüber hinaus kam es zu elf Peniisamputationen, und hunderte von Jungen landeten im Krankenhaus.

In einem von der südafrikanischen Regierung in Auftrag gegebenen Bericht wurde jedoch eine schockierende Zahl von 322 Todesfällen bei Jungen zwischen 2021 und 2024 und Tausende weiterer Krankenhausaufenthalte verzeichnet.


Es bleibt bemerkenswert, was man mit Jungen und Männern alles machen kann.



8. Vor drei Wochen habe ich hier über einen Artikel der New York Times berichtet, dessen Autorin Rachel Drucker feststellt, dass Männer sich immer weniger für Frauen interessieren, und diese Männer nun anfleht zurückzukommen. Auf diesen Beitrag gibt es nun eine Erwiderung von Paul Nathanson, der vier vieldiskutierte Bücher über Männerfeindlichkeit in unserer Gesellschaft herausgebracht hat.

Dieser Artikel macht mich wütend. Seit vielen Jahren versuche ich, einen intersexuellen Dialog zu fördern – ein Projekt, das derzeit wie utopische Science-Fiction erscheint. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf lese ich das irreführende Flehen einer Frau, die Männer dazu auffordert, "zurückzukommen".

Rachel Drucker behauptet, zu verstehen, was Männer von Frauen wegtreibt. "Ich verstehe es", sagt sie. Aber das tut sie offensichtlich nicht. Sonst würde sie Frauen "hinterfragen" anstatt sich über Männer zu beschweren. Hören Sie – ich bin ein schwuler Mann. Ich habe nie Balzspiele mit Frauen gespielt und habe keinerlei persönliches Interesse an den Regeln – weder den alten noch den neuen. Aber selbst als Außenseiter – oder vielleicht gerade deswegen – kann ich die deprimierende Realität erkennen, die für heterosexuelle Männer immer offensichtlicher wird. Es stimmt, dass sich viele Männer, zumindest in den artikulierten und einflussreichen Kreisen, von Frauen zurückziehen. Aber das liegt vor allem daran, dass Frauen sich bereits von Männern zurückgezogen haben. Und niemand, der die New York Times liest, tut das, ohne sich des historischen und kulturellen Kontexts bewusst zu sein. Seit einem halben Jahrhundert machen diese Frauen deutlich, dass sie Männer als Klasse bestenfalls für minderwertig halten – und schlimmstenfalls für böse Unterdrücker. Mit anderen Worten: Sie haben sich öffentlich entweder subtile Herablassung erlaubt – wie in diesem Artikel – oder offene Verachtung und Rachsucht.

Man denke nur an einen berühmt-berüchtigten Artikel in der Washington Post. Darin gibt Suzanna Danuta Walters offen das grundlegendste moralische Prinzip auf, indem sie fragt: "Warum sollten wir Männer nicht hassen?"

Okay, vielleicht wissen viele Männer gar nicht, was da vor sich geht. Sie haben zum Beispiel nie feministische Verurteilungen der Ehe als legale Prostitution oder als legale Vergewaltigung gelesen. (Laut feministischen Theoretikerinnen wie Catharine MacKinnon und Andrea Dworkin sind Frauen nämlich nicht fähig, dem sexuellen Verlangen von Männern zuzustimmen – wegen der "Erotisierung von Macht", die Frauen angeblich nur im patriarchalen Kontext der Unterwerfung zum sexuellen Verlangen befähigt.) Aber den meisten Männern ist inzwischen durchaus bewusst, dass Frauen sich politisch als Gegner der Männer organisiert haben – zumindest jener Männer, die sich nicht zum Feminismus bekehren (und selbst diese verdienen dem woken Feminismus zufolge keine Erlösung). Diese Feindseligkeit ist im relativ harmlosen Kontext der Unterhaltung ebenso offensichtlich wie in den riskanteren Bereichen von Freundschaften oder "Beziehungen" mit Frauen. Warum sollte ein einigermaßen gesunder Mann bereit sein, sich der ständigen Möglichkeit von Jammern, Andeutungen oder unnachgiebigen Tiraden auszusetzen? Es reicht.

Den aktuellen Zustand zu erklären ist das eine, eine Alternative zu empfehlen etwas anderes. Ich spreche mich weder für die "Men Going Their Own Way" aus (die durchaus gute Gründe haben, sich vor Verstrickungen mit Frauen zu fürchten, obwohl das für sie selbst einen hohen Preis bedeutet), noch für die "Incels" (die keine Frauen anziehen können und daher aus unvernünftigen Gründen feindselig gegenüber Frauen sind). Ich erwähne all das aus zwei Gründen. Erstens sind Männer und Frauen biologisch darauf programmiert, sich nicht nur aus Fortpflanzungsgründen, sondern auch zur Kindererziehung zu vereinen. Da keine Gesellschaft den Bruch zwischen Männern und Frauen auf Dauer überleben kann, liegt Gegenseitigkeit im Kern jedes sozialen Vertrags. Zweitens wäre menschliches Dasein sinnlos und unerträglich ohne wenigstens die Hoffnung, den Zynismus zu überwinden und auf Altruismus hinzuarbeiten. Die Versöhnung zwischen Gruppen im Konflikt anzustreben ist daher auch ein moralisches Gebot.

Einige Frauen haben das inzwischen wirklich "verstanden". Janice Fiamengo zum Beispiel – und sie ist nicht allein. Aber weil sie sich explizit gegen den Feminismus stellen, haben sie einen langen Weg vor sich. Ich bezweifle, dass ich lange genug leben werde, um den Anbruch eines echten intersexuellen Dialogs zu erleben. Aber ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um sie auf diesem Weg zu unterstützen.




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