Donnerstag, Juli 17, 2025

Thüringen: 23jähriger tot, zwei Mädchen festgenommen

1.
Wegen dringenden Tatverdachts des Mordes sind zwei 15 und 16 Jahre alte Mädchen in Thüringen in Untersuchungshaft gekommen. Eine Richterin habe den entsprechenden Haftbefehl am Dienstag erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft Meiningen mit.


Der FOCUS berichtet. Ich bin gespannt, ob man über diesen Fall noch Näheres erfahren wird oder ob dieser Fall genauso aus den Nachrichten verschwinden wird wie der Fall der mordenden Schülerin im Dezember.



2. Einer meiner Leser hat mich auf einen etwas älteren Artikel über einen Fall von Genitalverstümmelung in der Nähe von Leipzig aufmerksam gemacht.

Erstmals äußerte sich der Angeklagte in Form eines Statements, das sein Verteidiger vorlas, zu den Vorwürfen. Er bat um Entschuldigung und erklärte, er würde niemals einem Menschen und schon gar nicht einem Kind absichtlich schaden wollen. Er habe die "Beschneidung", welche im Islam und Judentum verpflichtend sei, so wie immer, fachgerecht durchgeführt. Er verwende in seiner Praxis in der Regel für die Lokalanästhesie das Mittel Lidocain und nur sehr selten das wesentlich stärkere Mepivacain. Dass Letzteres im Blut des Kindes nachgewiesen wurde, könne er sich nur damit erklären, dass er versehentlich zur falschen Flasche gegriffen hätte. Den Krampfanfall des Kindes habe er als ein Verschlucken beim Stillen interpretiert und den Notarzt habe er so verzögert gerufen, um Ressourcen zu schonen.

(…) Bei Kindern unter zwei Jahren arbeite er in der Regel mit Lokalanästhesie, bei älteren dann mit Vollnarkose. Denn, so führte er aus: "Bei Kindern ab zwei Jahren ist es schwierig mit Lokalanästhesie. Das bedeutet für sie eine größere Stresssituation und man braucht drei Leute, um sie festzuhalten."

(…) Das Urteil lautete am Ende "fahrlässige Körperverletzung", der Angeklagte bekam eine Geldstrafe von 75 Tagessätzen à 60 Euro und trägt die Kosten des Verfahrens.

(…) Nach diesem Urteilsspruch ist klar: Der Paragraf 1631d BGB dient in Deutschland unter richterlicher Anwendung dazu, ein Phänomen zu stützen, welches wir in vielen anderen Ländern anprangern: Die medikalisierte Genitalverstümmelung. Wenn es um die weibliche "Beschneidung" geht, stellt man sich mit Nachdruck gegen die Legitimierung solcher Praktiken etwa in Indonesien oder afrikanischen Ländern durch deren Aufnahme in einen medizinischen Kanon. Stattdessen kämpft man für ein Verbot, während das Argument der "Hinterhofbeschneidungen" hier nicht zu zählen scheint. Mit dem Finger auf andere zu zeigen ist eben auch in der heutigen Zeit einfacher, als vor der eigenen Türe zu kehren.

Die Rechte, für die niemand in diesem Prozess einstand, sind die der betroffenen Kinder. Wer einem männlichen Kind ein gesundes Körperteil abschneidet, weil eine "Religion" es ihm vorschreibt, der darf dies nach deutschem Recht. Ob man einen Notarzt ruft, wägt man dann auch noch aus Gründen der Ressourcen-Schonung ab, weil so ein Notarzt-Einsatz natürlich sehr teuer und vielleicht überflüssig ist, während die Vorhautamputation an einem Säugling dies offensichtlich nicht ist. Die mit Ernst vorgetragene Behauptung des Richters "Das Kind hat keine bleibenden Schäden" klang schwer nachvollziehbar angesichts der Tatsache, dass sein sexuelles Lustempfinden und sein äußeres Erscheinungsbild für immer irreversibel verändert wurden. Aber darum ging es vor Gericht erst gar nicht – als Zuhörerin fragt man sich, warum.

Die Gesellschaft bezahlt bereitwillig dafür: Als der Paragraf 1631d ins BGB geschrieben wurde, war kein Großaufschrei zu hören. (…) Und auch die anwesenden Zuhörenden inklusive Presse konnte man in diesem Gerichtssaal an einer Hand abzählen. Man kann sich vorstellen, wie anders die Situation gewesen wäre, handelte es sich statt einer Penis- um eine Klitorisvorhaut.




3. Im Bereich Ausbildung wurde jetzt ein weiterer Gender Gap aufgedeckt: Männer brauchen für ihren Studienabschluss als Bachelor länger.



4. Das ehemalige Wissenschaftsmagazin "Quarks" fragt in einem aktuellen Video: Leiden Männer unter Sexismus? Ich kommentiere den Beitrag erst gar nicht; macht euch gern euer eigenes Bild.



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