Jette Nitzard (Grüne): "Ich beglückwünsche Frauen, die Männer ausnutzen"
1. Jette Nitzard, Co-Chefin der Grünen Jugend, hat einen Beitrag über ihre Vorstellung von modernem Feminismus veröffentlicht. Nitzard zufolge gibt es "eine junge Generation von Frauen, die die Schnauze voll von Unterdrückung hat".
Studien wie die der Bertelsmann-Stiftung und auch die kulturelle Verschiebung unter jungen Frauen zeigen, dass es eine Veränderung braucht. Und zwar strukturell. Aktuell suchen immer mehr Frauen individuelle Lösungen, indem sie Männer ausnutzen – "weil wir keine Liebe, sondern Scheine brauchen" (…).
Auf Tiktok sprechen sie darüber, wie sie mit Männern flirten, damit der Barabend gratis ist; wie sie sich auf Dates verabreden, um nicht kochen zu müssen; wie sie im Prinzip das Patriarchat mit seinen eigenen Waffen schlagen. Ich beglückwünsche all diese Frauen ausdrücklich und würde mich immer dafür einsetzen, dieses Verhalten als aktive Umverteilung von Ressourcen, die uns aufgrund von Unterdrückung seit Jahrhunderten verweigert werden, zu verstehen.
(…) Männern müssen Privilegien genommen werden. Eine neue Generation von Feminist:innen hat keinen Respekt vor Männern, nur weil sie Männer sind, sondern wenn sie beweisen, dass sie einen Mehrwert für Gesellschaft und Beziehungen beitragen.
2.
In den feministischen Musterländern Schweden und Norwegen und bald auch in Dänemark gilt die Wehrpflicht auch für Frauen. Deutschlands Feministinnen laufen dagegen Sturm – mit Argumenten von anno dunnemals.
Hier geht es weiter mit dem Artikel "Wehrpflicht für Frauen – Ausflug ins Wespennest".
3. Die Armee der Ukraine rekrutiert erstmals auch Frauen.
Ganz vorne bei der Öffnung der Truppen für Frauen ist die sogenannte Khartiia-Einheit der Nationalgarde. Die Freiwilligeneinheit wurde nach dem russischen Überfall 2022 gegründet und im Jahr darauf in die Nationalgarde integriert. In der Armee genießt sie großes Ansehen. Die Khartiia-Brigade war die einzige Freiwilligeneinheit, die an der monatelangen Schlacht um die Stadt Bachmut im Donbass beteiligt war. Auch beim Kampf um die Frauen steht die Khartiia-Brigade an vorderster Front.
Im Mai lancierte die Brigade eine landesweite Werbekampagne in sozialen Medien, die gezielt Frauen ansprach – die erste Aktion dieser Art überhaupt. "Ihre Stärke ist ihr Verstand. Ihre Wahl heißt Khartiia", so der Slogan der Kampagne. Frauen sollen in erster Linie als Drohnenpilotinnen, für die elektronische Kriegsführung und für die Informationsgewinnung angeworben werden – also Aufgaben, die eher Verstand als Körperkraft voraussetzen. Doch die Khartiia-Brigade schickt Frauen auch mit größerer Selbstverständlichkeit in Kampfeinsätze.
(…) "Die Zeit ist reif für die Frauen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen", sagt Soldatin Alina Andrejewa. "Ihre Männer sind entweder im Krieg oder tot, ihre Häuser zerstört, ihre Angehörigen getötet oder gefangen. Sie haben zu viel gesehen, um jetzt tatenlos danebenzustehen."
4. Pete Hegseth, der Kriegsminister der USA, hat erklärt, warum er auf politisch korrekte Sprache verzichtet. Zuvor war er von einem Journalisten gefragt worden, warum er allein "den Jungs" für ihren Angriff auf den Iran gratuliert habe. Hegseths Antwort:
"Wenn ich also etwas sage wie 'unsere Jungs und unsere Bomber', dann ist das die Art von Dingen, die die Presse tut, richtig? Natürlich hat der Vorsitzende eine weibliche Bomberpilotin erwähnt. Das ist fantastisch.
Sie ist fantastisch. Sie ist eine Heldin. Ich will mehr weibliche Bomberpiloten.
Ich hoffe, die Männer und Frauen unseres Landes melden sich, um solche mutigen und kühnen Dinge zu tun. Aber wenn Sie das so darstellen, weil ich 'unsere Jungs' und 'unsere Bomber' als allgemeine Phrase sage, werde ich weiterhin solche Dinge sagen, egal ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Ich bin sehr stolz auf diese Pilotin, genauso wie ich sehr stolz auf die männlichen Piloten bin.
Und es ist mir egal, ob ein Mann oder eine Frau in diesem Cockpit sitzt, und dem amerikanischen Volk ist das auch egal. Aber es ist die Besessenheit mit Ethnie und Geschlecht in dieser Abteilung, die die Prioritäten verändert hat. Das tun wir nicht mehr.
Wir spielen Ihre kleinen Spielchen nicht mit."
5. Auch Siemens fügt sich jetzt Donald Trump und streicht die Frauenquote in Deutschland.
Parallel zur Abschaffung der Quote fährt Siemens Energy jedoch auch weitere Gleichstellungsmaßnahmen in den USA zurück: Geschlechtsspezifische Förderprogramme werden gestrichen, zudem passt das Unternehmen seine Bonuszahlungen für Führungskräfte an.
"Führungskräfte in den USA erhalten keine Boni mehr dafür, dass sie den Anteil von Frauen auf der ersten und zweiten Führungsebene bis zum Jahr 2025 auf 25 Prozent und bis 2030 auf 30 Prozent erhöhen, wie es im Rest der Welt der Fall ist", sagt Christina Schulte-Kutsch, Personalchefin bei Siemens Energy. Ob das auch Konsequenzen für andere Länder hat, in denen das Unternehmen tätig ist, sei bislang unklar.
6. Die Frankfurter Allgemeine berichtet:
Ein 20 Jahre alter Mann aus Mainz hat sich am Mittwochabend an die Polizei gewandt, um eine Erpressung anzuzeigen. Der junge Mann hatte nach Polizeiangaben zuvor eine Dating-App genutzt und dort mit einer unbekannten Frau gechattet.
Im Verlauf des Gesprächs schickte er ein intimes Foto an die Frau. Kurz darauf forderte diese Geld und drohte, das Bild andernfalls öffentlich zu machen. Der Mann ließ sich nicht auf die Forderungen ein und zeigte sie stattdessen bei der Polizei an.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und warnt in diesem Zusammenhang vor der Weitergabe sensibler Inhalte über soziale Netzwerke und Messenger-Dienste.
Veröffentlicht hat die Frankfurter Allgemeine den Artikel natürlich unter der Schlagzeile "Mann verschickt Nacktfotos und zeigt Opfer dann wegen Erpressung an".
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