Warum viele Konzerne wieder auf Männer über 60 setzen
1. Europäische Konzerne haben 2024 bei der Besetzung ihrer Vorstandsspitze auf traditionelle Muster gesetzt. Der Frauenanteil ging zurück. Das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Spencer Stuart. Ihr zufolge war 2024 das dritte Jahr in Folge, in dem weniger Frauen zu Geschäftsführern (CEOs) ernannt worden sind. Stattdessen werden erfahrene Führungskräfte gewählt, die ihr Unternehmen bereits gut kennen und dort bereits Ergebnisverantwortung innehaben: "Waren 2021 noch 15% der neuen CEOs Frauen, sind es 2024 nur noch 10%. In den DAX40- und MDAX-Unternehmen wurden 2024 insgesamt zwei Frauen und sieben Männer neu zu CEOs berufen." In Zeiten von Rezession, geopolitischen Spannungen und Ergebnis-Druck setzen viele Aufsichtsräte bei ihren neuen CEOs besonders stark auf operative Erfahrung – und das am liebsten aus dem eigenen Unternehmen.
Spencer Stuart rät von dieser Strategie ab und empfiehlt mehr Mut zum Risiko – mit teils absurden Vorschlägen: "Zu oft noch würden Nachfolgekandidaten allein auf der Grundlage früherer Leistungen beurteilt. Warum nicht mehr Gewicht auf das Potenzial für die künftige Perfomance legen?" Weil frühere Leistungen ein guter Anhaltspunkt für die erwartbare Performance sind vielleicht?
2. Männer sind eher als Frauen bereit, bei einem Partner mit "Altlasten" zu bleiben. Das zeigt eine weitere Studie, über die der Wissenschaftsjournalist Rolf Degen aufmerksam macht:
Bisher wurde nur wenig erforscht, welche individuellen Unterschiede eine Person dazu prädisponieren, in einer Beziehung zu bleiben, in der ein Partner möglicherweise Kosten verursacht. Beziehungsgepäck bezieht sich auf Eigenschaften oder frühere Erfahrungen, die sich negativ auf die aktuelle Beziehung auswirken können. Solche Altlasten, wie ungelöste Traumata, negative Verhaltensweisen, finanzielle Instabilität oder anhaltende Bindungen an den Ex-Partner, können eine Herausforderung darstellen, die es zu berücksichtigen gilt.
In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit die Angst vor dem Singledasein mit der Bereitschaft, Beziehungsstress zu tolerieren, zusammenhängt. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten, positiven Zusammenhang zwischen der Angst vor dem Singledasein und der Bereitschaft, Beziehungsstress zu tolerieren. Dies deutet darauf hin, dass Personen mit größerer Angst vor dem Singledasein eher bereit sind, Beziehungsstress zu tolerieren.
Außerdem zeigten Männer eine deutlich höhere Bereitschaft, Beziehungsstress zu tolerieren als Frauen. Dieser Untersuchung zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass Männer eine Beziehung wegen Altlasten beenden, im Durchschnitt geringer als bei Frauen. Aus evolutionärer Sicht könnte dies darauf zurückzuführen sein, dass Männer (insbesondere heterosexuelle Männer des Cis-Geschlechts) auf Frauen angewiesen sind, um Nachkommen zu zeugen, die ihre genetische Abstammung fortführen.
So sind Männer möglicherweise weniger wählerisch, was das Gepäck ihrer potenziellen Partnerinnen angeht, und geben langfristigen Paarungschancen Vorrang vor dem Gepäck. Dies könnte darauf hindeuten, dass Männer eher bereit sind, in Beziehungen zu investieren und Gepäck zu vernachlässigen, weil sie das Fortpflanzungspotenzial als wichtiger erachten als die Kosten.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Angst vor dem Singledasein die Hemmschwelle für Beziehungskosten senken kann, was möglicherweise zu einer weniger selektiven Partnerwahl führt.
Die Studie selbst ist direkt unter Rolf Degens Tweet verlinkt. Die evolutionspsychologische Erklärung für die größere Partnertoleranz der Männer ist natürlich rein spekulativ und kein nachweisbares Studienergebnis.
3. "Die Zeit" lässt Menschen zu Wort kommen, die in die Rolle des Alleinverdieners gedrängt wurden. So berichtet der Entwicklungsingenieur Ralf Schulzen:
Hin und wieder unterrichtet meine Frau an der Volkshochschule und verdient damit monatlich etwa 100 Euro. Bereits vor der Geburt unserer ältesten Tochter kündigte sie ihren Job in der Probezeit, da sie mit dem Arbeitstempo nicht zurechtgekommen ist und sich auch im Team unwohl gefühlt hat. Insgeheim hatte ich aber immer das Gefühl, dass die beiden Schwangerschaften für sie eine willkommene Rechtfertigung waren, sich nirgends bewerben zu müssen. Wenn ich sie auf offene Stellen in unserem Unternehmen hingewiesen habe, hat sie das ignoriert.
Mehr als 15 Jahre ist sie inzwischen aus dem Berufsalltag heraus. Immer wieder habe ich sie gefragt, ob sie nicht wieder einsteigen möchte. Aber sie will partout nicht. Das Thema führt immer wieder zu Streit, weshalb ich es schon gar nicht mehr anspreche.
(…) Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass nicht die komplette Familie von meinem Gehalt abhängig ist. Denn ich merke, dass ich längst nicht mehr so belastbar bin wie früher und schneller müde werde. Der Stress in meiner Firma hat zugenommen, es wird Personal abgebaut, und Stellen werden nicht nachbesetzt. Würde meine Frau 500 Euro im Monat verdienen, von mir aus mit einem Aushilfsjob in der Bäckerei, würde mich das beruhigen. Ich müsste nicht mehr 40 Stunden in der Woche arbeiten, hätte mehr Zeit für meine Kinder und meine Hobbys. Ich fahre beispielsweise Fahrrad, aber würde gern noch mehr Sport machen, um ausgeglichener zu sein.
Darunter findet sich ein ähnlich deprimierender Bericht des IT-Dienstleisters Rudolf Andersen. In der feministischen Propaganda gelten die erwähnten Frauen als Geiseln des unterdrückerischen Patriarchats, zumal sie vermutlich auch noch den Großteil der "Care-Arbeit" übernehmen und ihre Männer fast gar nichts, die faulen Schweine.
4. Die Steakhaus-Erbin Christina Block soll die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder in Auftrag gegeben haben. Jetzt verlor sie vor einem dänischen Gericht das Sorgerecht. In dem Prozess waren auch ihre Kinder zu Wort gekommen.
Christina Block hatte zuletzt immer wieder argumentiert, der Vater würde die zwei Kinder unrechtmäßig in Dänemark festhalten und sie manipulieren. In dem aktuellen Urteil aus Sonderburg entkräftet das dänische Gericht jedoch diese Vorwürfe: So sei es der eigene Wunsch der Kinder, bei ihrem Vater zu leben. Eine Entfremdung durch den Vater könne nicht nachgewiesen werden. Laut dem Gericht bräuchten die Kinder eine längere Ruhepause, in der es keine Versuche gibt, den Kontakt zur Mutter herzustellen.
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