"Dann erschossen sie alle Männer"
1. Mehrere Medien, darunter "Die Presse" berichten von Massakern in Syrien:
Bewaffnete Kämpfer tauchten in Dörfern an der syrischen Mittelmeerküste auf und trennten die Männer von Frauen und Kindern. Dann erschossen sie alle Männer – allein in drei Ortschaften wurden 69 Menschen getötet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Mehr als zwei Dutzend weitere Massaker mit insgesamt 830 Toten zählte die Beobachtungsstelle in den vergangenen Tagen im Siedlungsgebiet der alawitischen Minderheit in Syrien. 231 Kämpfer der neuen Führung sowie 250 Assad-treue Kämpfer sollen demnach getötet worden sein. Insgesamt starben mehr als 1300 Menschen.
Das Übliche also. Und all den Redakteurinnen, die am Weltfrauenkampftag noch vor Wut über die angebliche weltweite Verknechtung der Frau getobt hatten, ist die Geschlechtsgebundenheit dieser Massaker keine Zeile wert. Was am Frauentag noch Sinn ergibt – nur: Am Weltmännertag im November wird man in deutschen Zeitungen auch keine Erörterungen darüber lesen, dass bei solchen Massakern die Opfer männlich sind und was das geschlechterpolitisch bedeutet.
2. Im Interview mit der "Welt" (Bezahlschranke) erklärt der Migrationsforscher Daniel Thym, wie zukünftig Zurückweisungen an der deutschen Grenze stattfinden sollten, damit sie vor Gericht Bestand haben. Thyms Einschätzung zufolge
"sollte die Politik nur bestimmte Gruppen zurückweisen: vor allem junge und gesunde Männer, was ohnehin die große Mehrheit ist."
3. Aus Polen erreicht uns folgende Meldung:
In Polen soll angesichts Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine künftig jeder erwachsene Mann ein militärisches Training erhalten. "Wir werden versuchen, bis Ende des Jahres ein fertiges Modell zu haben, damit jeder erwachsene Mann in Polen für den Kriegsfall ausgebildet ist", sagte Regierungschef Donald Tusk in einer Rede im Parlament im Warschau. In Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage solle damit eine Reserve geschaffen werden, die potenziellen Bedrohungen angemessen sei.
Nähere Angaben zu der geplanten militärischen Ausbildung machte Tusk zunächst nicht. Demnach soll es sich dabei aber nicht um eine Rückkehr zur Wehrpflicht handeln. Auch Frauen sollen die Möglichkeit haben, an der militärischen Ausbildung teilzunehmen. Krieg sei aber immer noch in größerem Maße eine Domäne der Männer, sagte der polnische Regierungschef.
4. Einer meiner Leser hat mich auf diese zehnminütige Dokumentation über Kriegsverweigerer in der Ukraine hingewiesen.
Die Berliner Zeitung veröffentlichte gestern ein Interview mit einem ukrainischen Soldaten über die Moral an der Front: "Wenn der Krieg in zwei Wochen vorbei ist, warum sollte ich heute sterben?"
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