Talkshow-Hinweis: "Entsorgte Väter, besorgte Mütter – Wieviel Papa braucht das Kind?"
Übermorgen, am Sonntagvormittag um 11 Uhr, wird es in der WDR-Talkshow "West Art" um das Thema "Entsorgte Väter, besorgte Mütter" gehen. In der Ankündigung zur Sendung heißt es:
Seit dem 19. Mai ist das neue Gesetz zur elterlichen Sorge in Kraft. Höchste Zeit, sagen die einen. Denn es stärkt die unverheirateten Väter und erleichtert ihnen den Umgang mit ihren Kindern. Nicht richtig durchdacht, kritisieren die anderen. Denn es reguliere zu allgemein, lasse zu wenig Spielraum für die Einzelfallprüfung und berücksichtige das Kindeswohl nicht ausreichend. Außer Frage steht allerdings, dass eine Neufassung notwendig war.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Rolle der Väter von Grund auf gewandelt. Die klassische bürgerliche Familie ist passé. Patchworkfamilien gehören zum Alltag – mit Konstellationen, die von allen Beteiligten Flexibilität und guten Willen verlangen. Kein Wunder, dass es immer wieder zu Konflikten kommt. Einerseits gibt es die "neuen" Väter, die sich mit Leidenschaft für ihre Kinder engagieren. Aber wie wird ihr Lebensmodell in der Berufswelt akzeptiert? Andererseits sind immer mehr alleinerziehende Mütter auf sich selbst gestellt. Der Vater ist dann allenfalls als Besuchspapi präsent. Sind wir tatsächlich, wie manche Psychologen meinen, auf dem Weg in eine "vaterlose" Gesellschaft? Welche Rolle spielen die Männer für die Sozialisation ihrer Kinder? Und wie wichtig ist es, ob der biologische Vater anwesend ist? Darüber diskutiert Holger Noltze am 23. Juni im WDR Foyer mit seinen Gästen.
Zu diesen Gästen zählen Nicola Berkhoff vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Antonio Pauer, Experte für das Phänomen der Eltern-Kind-Entfremdung (Parental Alienation Syndrome oder kurz PAS), die ehemalige Justizsenatorin Lore Peschel-Gutzeit, der Familientherapeut Lothar Schon sowie der Väterrechtler und Dokumentarfilmer Douglas Wolfsperger.
Die Sendung "West Art" hebt sich insofern von den üblichen Propaganda-Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen ab, als man dort schon frühzeitig Gäste wie Monika Ebeling und Birgit Kelle zu sehen bekam, und zwar ohne sie fertigzumachen wie bei Anne Will oder sie während der Sendung kein einziges Mal aktiv zu befragen wie beim Alice-Schwarzer-Groupie Sandra Maischberger. Insofern bin ich durchaus zuversichtlich, was diese Sendung angeht.
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