Dienstag, August 26, 2025

Gefeuert, weil sie nicht gendern wollte

1. Ein neuer Fall aus der beliebten Reihe "Es wird doch niemand zum Gendern gezwungen":

Weil sie ein Arbeitsschutzdokument nicht durchgehend gendern wollte, hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eine Angestellte zunächst abgemahnt und dann gekündigt. Die Betroffene hatte das Dokument gemäß den Regeln des Handbuchs der Rechtsförmlichkeit verfassen wollen, die Disziplinarvorgesetzten verlangten Gender- und Paarformen – welche genau, teilten sie der Klägerin trotz Nachfragen jedoch nicht mit. Vor dem Hamburger Arbeitsgericht gab es jetzt für die Bundesbehörde die doppelte Abfuhr.


Hier geht es weiter.



2. Nicht nur die Partei der Demokraten in den USA bemüht sich gerade darum, die Männer zurückzuholen, die man vernachlässigt hat. Dasselbe gilt für das Walt-Disney-Unternehmen. Wie das Branchenmagazin Variety berichtet, hat die Führung der Walt Disney Studios in den letzten Monaten Hollywood-Kreative gedrängt, Filme zu entwickeln, die junge Männer wieder in größerer Zahl zur Marke zurückbringen.

Wer bei Youtube Girlboss eingibt und sich durch die angezeigten Videos scrollt, stößt auf einen zentralen Grund, warum sich junge Männer von Disney abgewandt haben: Die in Disney-Produkten zuhauf vermittelte Botschaft, dass junge Frauen von Natur aus und ohne jedes Training Männern weit überlegen wären, stieß auf viel Kritik.



3. Die "Jungenkrise" hat natürlich auch Großbritannien erwischt. Jetzt aber beginnen die Jungen dort wieder, leicht zu den Mädchen aufzuholen. Die BBC schlagzeilt entsetzt: Werden Mädchen in der Schule zurückgelassen? Experten schlagen Alarm.

In dem Artikel heißt es:

Mädchen bestehen ihre GCSE-Prüfungen häufiger als Jungen. Auch in diesem Jahr war dies wieder der Fall: 70,5 % der Mädchen in England, Wales und Nordirland erreichten Noten von 4/C oder besser, gegenüber 64,3 % der Jungen.

In diesem Jahr sank jedoch die Erfolgsquote der Mädchen, während die der Jungen leicht anstieg.

Das Ergebnis? Der Abstand zwischen den beiden war so gering wie nie zuvor.

Unterdessen haben Jungen die Führung bei den Bestnoten im A-Level übernommen.

Dies hat zu Warnungen geführt, dass mit den Mädchen etwas Seltsames vor sich geht, das angegangen werden muss, bevor ihre Noten weiter sinken und es "zu spät" ist.

In letzter Zeit wurde viel über die Leistungen von Jungen gesprochen. Die Netflix-Serie "Adolescence" hat das Interesse an ihren schulischen Schwierigkeiten und ihrer Angst, "zurückgelassen zu werden", neu entfacht.


Wer die umfangreice Berichterstattung über "Adolescence" auf Genderama verfolgt hat, weiß, was für eine dreiste Lüge das ist. Tatsächlich hat die serie Angst erzeugt dass Jungen für Mädchen zur Bedrohung werden könnten. Besorgnis darüber, dass Jungen im akademischen Bereich zurückbleiben, gab es in den Leitmedien so gut wie keine.

Nach einem ausführlichen Lamento über die offenbar entsetzliche Situation der Mädchen endet der Artikel mit folgenden Absätzen:

Mädchen erzielen beim GCSE häufiger Bestnoten (7/A und besser) als Jungen. Diese Kluft erreichte 2021, dem zweiten Jahr, in dem Prüfungen ausfielen und die Noten auf der Grundlage von Lehrerbewertungen vergeben wurden, ihren größten Umfang. Seitdem ist sie zurückgegangen.

Im Jahr 2021 untersuchte die englische Prüfungsbehörde Ofqual, ob es Anzeichen für eine "systematische Abweichung zwischen den von Lehrern vergebenen Noten und den Prüfungsergebnissen" gab. Sie stellte fest, dass die geschlechtsspezifische Verzerrung "gemischt" war, aber "eine leichte Verzerrung zugunsten von Mädchen" vorlag.

Pepe Di'Iasio, Generalsekretär der Vereinigung der Schulleiter und ehemaligen Schulleiter, sagte, es seien weitere Untersuchungen erforderlich, um herauszufinden, warum Mädchen hinterherhinken.

Er hofft, dass bei der für diesen Herbst geplanten Überarbeitung des Lehrplans "geprüft wird, wie wir die Bewertungsmethoden am besten weiterentwickeln können, damit jeder Schüler die Möglichkeit hat, auf eine Weise bewertet zu werden, die es ihm ermöglicht, seine größten Stärken optimal zur Geltung zu bringen".


Immerhin: Anders als die BBC hätten deutschsprachige Leitmedien, die Information, dass Mädchen bevorzugt werden und vorne liegen, schlicht weggelassen und sich allein auf das Lamento beschränkt.



4. Das schwedische Fernsehen berichtet über Mütter, die entsetzt abreiben, sobald sie erfahren, dass ihr Nachwuchs männlich sein wird.



Montag, August 25, 2025

Neue Zürcher Zeitung: "Frauen leiden an Männern, die ihre Ansprüche nicht mehr erfüllen"

1. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über die wachsende Kluft zwischen den Geschlechtern, die inzwischen die schicke Bezeichnung "Heterofatalismus" erhalten hat. Ein Auszug:

Die Liebe ist eine Frage von ein paar Zentimetern. Sie hängt ab davon, wie gross ein Mann ist. Die Grösse, aber auch volles Haar und als Drittes ein dickes Portemonnaie entscheiden darüber, ob ihn eine Frau begehren kann.

(…) Geld, so hat es die Soziologin Eva Illouz analysiert, erzeugt die grossen Gefühle. Ob das nun der Diamantring ist oder das Fitness-Abo für einen sexy Körper. So liess sich auch Harry, der Geschäftsmann mit den Millionen, die Beine brechen und verlängern, um auf 1,80 Meter anzuwachsen.

(…) Männer, so ein Vorwurf des Heterofatalismus, können nicht über ihre Gefühle sprechen. Sie überlassen die emotionale Arbeit in einer Beziehung den Frauen. Männer sind unfähig, die sexuellen Bedürfnisse der Frauen zu erfüllen. Männer tun Frauen Gewalt an.

(…) Darüber hat Low das Buch «Having it All» geschrieben, das im September erscheint. Es ist eine ökonomische Betrachtung des Heteropessimismus, der Enttäuschung und Frustration über die Männer. Anhand von Statistiken und Daten zeigt Low auf, dass Frauen in heterosexuellen Beziehungen immer das Nachsehen haben.

Als Frau alles haben zu können, so hat sich Low entschieden, heisst in ihrem Fall: auf Männer zu verzichten. Erst dann sei ein erfülltes Leben möglich. "Ich finde Männer körperlich nicht abstossend", sagt Low. "Sie stossen mich sozial und politisch ab."

Frauen wie sie sind offenbar so verzweifelt, dass sie sich Frauen zuwenden, obwohl sie Männer begehren. Sie zelebrieren «Freundinnenschaften» oder schreiben Ratgeber wie "Lesbisch werden in zehn Schritten" (Louise Morel), als wäre die sexuelle Umorientierung so einfach wie die Frage, was man am Morgen anzieht.

(…) Liest man solche Bekenntnisse, fragt man sich, wie es mit der Eigenverantwortung bei der Partnerwahl steht. Statt aufgrund eigener schlechter Erfahrungen zu pauschalisieren und Männer als mangelhafte Wesen zu beschreiben, könnte man den richtigen Partner wählen. Trotz gegenteiliger Beteuerung ist das männerfeindliche Denken im heutigen Geschlechterdiskurs ausgeprägt.


Allerdings sorgt er bei weitem nicht für so viel eifernde Empörung, wie die Männer, die sich von Partnerschaften zurückziehen und in einem Artikel nach dem anderen als "Frauenhasser" angefeindet werden.



2. Ein Mitglied der Grünen hat sich wegen der Empfehlung von Kulturstaatsminister Weimer, staatliche Behörden und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollten auf die Gendersprache verzichten, an den Menschenrechtskommissar beim Europarat gewendet: "Es besteht die Gefahr, dass die Rhetorik des Ministers, selbst ohne formelle Durchsetzung, Vorurteile verstärken und inklusive Kommunikationspraktiken abschrecken könnte."



3. Die linke Wochenzeitung "Freitag" berichtet, wie Arbeitgeber Männer blockieren, die sich um ihre Kinder kümmern möchten. Das geht offenbar bis hin zur Kündigung.



4. In der "taz" erklärt Sophie Fichtner, wie Mikrofeminismus aussieht. Aufhänger des Artikels ist eine Gruppe verschwitzter Radfahrer, die in der Nähe von Fichtner und ihren Bekannten Rast machten und ihre Oberteile auszogen.

Bis eine von uns es nicht mehr aushält. Mit schnellen, kurzen Schritten geht sie auf die Gruppe zu und bittet die Herren freundlich zu gehen. Chefin, denke ich, und: danke. Der Tag beginnt also mit einem Realitätscheck. Man kann in einer abgelegenen Hütte in den Julischen Alpen Cornflakes löffeln und um die Ecke kommt ein Mann und nimmt ungefragt Raum ein. „Habt ihr schon von Mikrofeminismus gehört“, fragt eine Freundin am Tisch. Es geht um kleine feministische Akte, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen. Sie sollen für mehr Gleichberechtigung sorgen, auf Ungleichheiten hinweisen.

Fürs Büro hat sie sich zwei Dinge vorgenommen, erzählt sie. Wenn sie zu spät in ein Meeting kommt, sagt sie nicht mehr Entschuldigung, sondern: Danke, dass ihr gewartet habt. Bossmove, sage ich, aber das würde ich kaum machen.


Was früher einfach nur dreist und unhöflich war, gilt heute also als feministischer "Bossmove". Eine Art Selbstverteidigung, wenn Männer "ungefragt Raum einnehmen". Der Artikel gibt weitere wertvolle Tipps, um ein bisschen mehr Konflikte ins langweilige Leben zu bringen:

Die Filmproduzentin Ashley Chaney soll den Trend mit einem Tiktok-Video unter dem Hashtag #microfeminism losgetreten haben. In dem Video erzählt sie, dass sie Frauen in Mails immer zuerst nennt, auch wenn die Assistentin dann vor dem Chef steht.


Die Frage, welche Ziele der Feminismus heute eigentlich noch hat, wird durch solche Artikel immerhin überzeugend beantwortet. Nur die Leser der "taz" wirken noch nicht so ganz überzeugt und hinterlassen Kommentare wie diese:

Zu spät kommen und das noch mit einem unverschämten Kommentar zu garnieren ist also heute nicht mehr unhöflich sondern ein feministischer Boss Move... wieder was dazu gelernt


Tut mit Leid, aber was ist mit dem Ziel geworden eine für alle bessere Welt zu schaffen? Und wie vermittelt man jungen Männern, dass Feminismus auch ihnen hilft, wenn man prophylaktisch Spitzen gegen sie verteilt? Sich nicht mehr entschuldigen, wenn man Lebenszeit anderer Menschen verschwendet hat? Wenn man Mails vergisst, obwohl andere auf eine Antwort warten und ggf. nicht ihre Arbeit machen können?


Also was die Beschwerden über halbnackte Mountainbiker mit Feminismus zu tun haben sollen verstehe ich nicht. Warum habt ihr euch belästigt gefühlt? Sie sind aus einem Irrtum in eurem Garten gelandet, ihr habt ihnen gesagt, dass das kein Gasthaus ist und sie sind weitergefahren? Wo ist das Problem? Und seit wann ist es feministisch, anderen Menschen vorzuschreiben zu wollen wie sie sich zu kleiden haben? Wieviel oder wiewenig sie anhaben sollen?


Hier wird Prüderie mit Feminismus verwechselt.


Bedeutet das jetzt, dass Mikrofeminismus und die grundlegenden Regeln des Anstandes sich gegenseitig ausschließen? Denn es hat ja wohl etwas mit Anstand zu tun, dass man bei den anderen Beteiligten um Entschuldigung bittet, wenn man sich verspätet (z.B. zu einem Meeting).


Wenn Mikrofeminisumus bedeutet albern und unhöflich zu sein und sich über Kleinigkeiten künstlich aufzuregen, dann haben wir offenbar keine Probleme mit der Maskulinität in Deutschland.


Wer in ein Meeting zu spät kommt und anstelle einer Entschuldigung sagt "Danke, dass ihr gewartet habt", ist unabhängig von den vorhandenen Geschlechtsteilen einfach nur ein Arsch.


Kein Wunder, dass der "Heterofatalismus" wächst, wenn frau in ihem Kampf um Befreiung vom Joch des Patriarchats ständig solche Widerworte erhält.



5. In Solingen erklärten die grüne Spitzenkandidatin für den Stadtat, Maja Wehrmann, und die nordrhein-westfälische Gleichstellungsministerin Josefine Paul, warum der Feminismus auch vorteilhaft für Männer sei. Einem Artikel darüber sieht diese Begründung so aus:

Zur Vereinbarkeit von Rollen stellte die Ministerin fest: "Es ist wichtig, dass Männern klar wird, dass der Feminismus vorteilhaft für sie ist." Dazu gehöre, die Bedarfe aller Beteiligten in einer vielfältigen Gesellschaft mitzudenken. Etwa bei Mobilität und Stadtentwicklung bedeute dies kurze Wege für kurze Beine von Kindern. Entsprechend verweist Josefine Paul auf den Kinder- und Jugendförderplan des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Motto "Kinder und Jugendliche bestimmen mit – Jungen Menschen Perspektiven geben".


Bin ich der einzige, den diese Begründung, warum der Feminismus für Männer vorteilhaft sei, noch nicht vollständig überzeugt?



6. Der Schweizer Tages-Anzeiger beschäftigt sich mit Männern, die sich als Feministen ausgeben, um bei Frauen zu landen. Dazu tragen sie "bewusst feministische Literatur, Perlenketten und Plüschtiere zur Schau."



7. Das medienkritische Blog "Übermedien" berichtet über fragwürdige MeToo-Berichterstattung des STERN gegen einen Grünen-Politiker. (Die in dem Artikel aufgestellte Behauptung, Falschbeschuldigungen wegen sexueller Gewalt lägen im einstelligen Prozentbereich ist allerdings falsch.)



8. Der US-amerikanische Sender ABC berichtet über palästinensische Jungen, die in israelischer Haft sexuell missbraucht und gefoltert worden sein sollen. Ein Auszug:

Sami und Mahmoud gaben beide an, im Gefängnis sexuell missbraucht worden zu sein.

"Die israelischen Soldatinnen haben uns geschlagen. Sie haben uns ausgezogen und hier und dort ‚gespielt‘", sagte Mahmoud und deutete auf seine Genitalien.

"Sie haben uns mit Stöcken geschlagen. Sie haben sich auf uns gestürzt, während wir auf dem Boden lagen. Wir waren gefesselt und nackt."

Mahmoud sagte, die Soldatinnen wollten die Teenager demütigen. Er behauptete, sie hätten Nacktfotos von ihm gemacht und sie hätten andere Soldatinnen geschickt, um sich über seine Nacktheit lustig zu machen und seinen Körper zu berühren.


Vorwürfe dieser Art gibt es inzwischen zuhauf. Sie werden vom israelischen Militär zurückgewiesen, aber von Ärzten bestätigt. Die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem stellt in ihrem Bericht "Unser Völkermord" fest, dass neben anderen Greueln auch "sexueller Missbrauch, Demütigung und Erniedrigung" zu "systematischen und institutionalisierten Praktiken geworden" seien.



Freitag, August 22, 2025

Wegen Männerdiskriminierung: Jurist zieht gegen die Schweiz vor Gericht

1.
Martin D. Küng ist sich sicher: Der Militärdienst nur für Männer verstösst gegen das Diskriminierungsverbot. Juristisch, sagt er, sei der Fall so klar, dass er fast schon langweilig sei.

Weil in Artikel 8 der Bundesverfassung festgehalten ist, dass kein Mensch aufgrund seines Geschlechts diskriminiert werden darf, sei es rechtswidrig, dass einzig Männer ins Militär müssen oder andernfalls Militärersatzabgaben zu bezahlen haben.

Das Bundesgericht sieht das anders. Es hat Küngs Beschwerde 2017 abgewiesen. Denn in der Bundesverfassung steht in Artikel 59 auch, dass der Militärdienst für Schweizerinnen freiwillig ist. Dieser Artikel gehe dem Diskriminierungsverbot als sogenanntes Lex specialis vor, argumentiert die Schweizer Rechtsprechung.

Als erster Mann klagt Küng in dieser Sache nun vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gegen die Schweiz. Das Urteil wird noch diesen Sommer erwartet. Falls Küng recht bekommt, könnte das die Schweizer Wehrpflicht nachhaltig verändern.


Hier geht es weiter. Der Artikel endet mit folgenden Absätzen:

Falls er in Strassburg gewinnt, wird die Schweiz gerügt. Dann könnte er beim Bundesgericht ein Revisionsgesuch stellen und bestenfalls seine 1662 Franken Wehrpflichtersatz sowie die Gerichtsverfahrenskosten, rund 1700 Franken, zurückbekommen.

Für die Allgemeinheit aber würde ein solcher Präzedenzfall bedeuten, dass von nun an jeder Mann seinen Wehrpflichtersatz zurückverlangen könnte – mit der Begründung, dass eine solche Abgabe Männer diskriminiere. Damit stünde die Wehrpflicht nur für Männer auf einem wackligen Fundament.

Magdalena Pöschl, Professorin für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Wien und spezialisiert auf Gleichheitsfragen, schätzt die Erfolgsaussichten von Küngs Klage jedoch als eher gering ein. In einem ähnlichen Fall habe die Judikatur argumentiert, dass den Staaten bei der Organisation der Landesverteidigung ein weiter Spielraum zukomme, schreibt sie auf Anfrage. Massgeblich dürfte für den EGMR zudem sein, dass die meisten Länder die Wehrpflicht nach wie vor auf Männer beschränken.

Wie die Schweizer Gerichte werde daher wohl auch der EGMR die Ausgestaltung des Militärdiensts in der Schweiz nicht als diskriminierend einstufen.

Küng lässt sich davon nicht beirren. Er ist sich seiner Sache sicher – und bereitet sich schon auf zusätzliche Arbeit vor. Denn falls er gewinnt, will er in seiner Agentur künftig auch die Männer beraten, die ihre Wehrpflichtersatzabgabe ebenfalls einklagen wollen – nach seinem Vorbild.




2. Der Tagesspiegel interviewt den Soziologen Robert Bartholomew über das neueste Schauermärchen, dem zufolge Maskulisten Frauen mit Giftspritzen angreifen würden. (Genderama berichtete vor sechs Wochen ausführlich darüber.)

Robert Bartholomew: Mark Twain sagte einmal: "Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich". Es sind immer wieder dieselben Muster, und wir lassen uns jedes Mal aufs Neue täuschen.


"Wir"?

Tagesspiegel: Wird Ihnen manchmal vorgeworfen, dass Sie Frauen nicht glauben?

Robert Bartholomew: Ich glaube Frauen! Frauen wurde lange nicht geglaubt, was extrem ungerecht ist. Gehst du auf ein Date und wirst unter Drogen gesetzt, hieß es oft: Aussage gegen Aussage. Schrecklich! Wenn jemand eine Anschuldigung erhebt, muss sie gründlich untersucht werden. Egal, wie viele frühere Fälle sich als falsch erwiesen haben. Es ist ein Skandal, wenn eine Frau missbraucht wird und man ihr nicht glaubt.

Tagesspiegel: Wir hören ein Aber …

Robert Bartholomew: Ja, genauso ist es ein Skandal, wenn jemand zu Unrecht beschuldigt wird. Ich hatte mich einmal nach einem Fall auf der Isle of Wight erkundigt: Dort wurde ein Mann festgenommen, weil er angeblich eine Frau gespiked hatte. Er kam ins Gefängnis. Doch die mussten ihn freilassen – mangels Beweisen.

Tagesspiegel: Hat sich keine Spiking-Anschuldigung je als echt erwiesen?

Robert Bartholomew: Bisher konnte zumindest kein einziger Needle-Spiking-Fall belegt werden. Das Drink-Spiking hingegen, also dass jemand einer Person etwas ins Getränk kippt, passiert ständig in Clubs. Das ist gut belegt.

Tagesspiegel: Es sind vor allem Frauen, die glauben, von Nadeln gestochen worden zu sein. Warum ist das so?

Robert Bartholomew: Weil die sozialen Ängste funktionieren. Die Spiking-Vorfälle passen in ein Narrativ, das ohnehin existiert: Sei als Frau vorsichtig in Clubs! Wenn wir in Alarmbereitschaft sind, prägt das unsere Wahrnehmung. Diese Phänomene basieren auf Glauben und Überzeugungen, somit können wir alle potenzielle Opfer werden. Und wer empfindet kein Mitgefühl für junge Frauen, die angegriffen werden? Wenn man es zum ersten Mal hört, klingt es plausibel. All das erinnert mich an die sagenhafte Schreckgestalt, den "Boogeyman".

Tagesspiegel: Also die personifizierte Angst vor dem Bösen?

Robert Bartholomew: Ja, und dem Fremden! Massenpsychogene Erkrankungen und soziale Paniken entstehen nie im luftleeren Raum. Es gibt immer einen Kontext.


Großgedruckt hat der Tagesspiegel folgende Einschätzung des Soziologen:

Es ist eine sich selbsterfüllende Prophezeiung. Besonders, wenn sensationsheischende Medienberichte hinzukommen. Deshalb ist das wirksamste Gegenmittel die Überzeugung, dass man gar nicht erst angegriffen wurde.


Wie der Tagesspiegel und andere sensationsheischende Medien am Entstehen solcher Massenpsychosen fleißig mitgewirkt haben, wenn es gegen Männerrechtler und Feminismuskritiker als das personifizierte Böse ging, hat Gunnar Kunz hier zusammengestellt.



4. Die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet, wie verhasst die Gendersprache bei jungen Menschen ist:

Unter 12- bis 25-Jährigen in Deutschland finden die Sprachvarianten, die Sonderzeichen verwenden, in keiner der betrachteten Merkmalsgruppen eine Mehrheit. Nach Alter befürworten mit mehr als einem Viertel der Befragten am ehesten 18- bis 20-Jährige diese Formen des Genderns (27 Prozent), in den übrigen Altersgruppen ist es jeweils etwa jede bzw. jeder Fünfte (12-14 Jahre: 20 Prozent, 15-17 Jahre: 22 Prozent, 22-25 Jahre: 21 Prozent). Ausgeprägte Unterschiede in den Meinungen zeigen sich jedoch nach Geschlecht, sozialer Schichtzugehörigkeit und Wohnort der Befragten. Während sich unter Mädchen und jungen Frauen jede Dritte für das Gendern in dieser Form ausspricht (33 Prozent), ist es unter Jungen und jungen Männern gerade etwas mehr als jeder Zehnte (12 Prozent).




5. Eine US-Amerikanerin, die einen Armeearzt als Vergewaltiger verleumdete und damit sein Leben zerstörte, wurde zu 30 Tagen Gefängnis verurteilt.

Wie die Staatsanwaltschaft ausführte, hatte die Täterin einvernehmlichen Sex mit dem Opfer, den sie heimlich aufzeichnete und damit vor einer Vielzahl von Freunden prahlte. Als sie von ihren Vorgesetzten wegen einer verbotenen romantischen Beziehung mit dem Opfer zur Rede gestellt worden war, manipulierte sie die Aufzeichnung, damit sie sich wie eine Vergewaltigung anhörte. Die Täterin hatte zuvor schon mehrere Männer gestalkt und versucht, deren Leben zu zerstören, nachdem sie von ihnen zurückgewiesen wurde.

Im aktuellen Fall erhielt die Täterin schnell Unterstützung aus dem einschlägigen Lager:

Außerdem wurde eine GoFundMe-Kampagne ins Leben gerufen, um Rodriguez zu helfen, mit dem Titel "Veronikas Stimme, unser Kampf: Vergewaltiger zur Rechenschaft ziehen".

"Veronika hat mutig den Schritt gewagt, ihre sexuelle Nötigung beim Militär anzuzeigen, doch statt Gerechtigkeit zu erfahren, wurde sie zu Unrecht verhaftet und von der Polizei von Fort Indiantown Gap wegen falscher Anzeige und Abhören angeklagt", heißt es in der Spendenaktion.

"Ihr Mut stieß auf Unglauben und Anschuldigungen, wodurch sie vom Opfer zur Verdächtigen wurde. Was ohnehin schon eine zutiefst traumatische Erfahrung war, wurde zu einem noch größeren Albtraum, mit dem ihre Familie emotional und finanziell zu kämpfen hat."

Nach den neuesten Informationen sollen die gesammelten Gelder für Rodriguez' Berufungsverfahren für eine Wiederaufnahme des Verfahrens verwendet werden.

Bis Donnerstag waren über GoFundMe über 21.000 Dollar gesammelt worden.


Klar. Man muss ja irgendwie unterbinden, dass "Frauen nicht geglaubt wird".



6. In einem halbstündigen, englischsprachigen Youtube-Video schildert eine Feministin, wie sie den Männerhass überwand, zu dem sie ideologisch indoktriniert worden war. Ich habe mir von einer KI eine Zusammenfassung auf deutsch geben lassen:

Gabriella, eine lizenzierte Trauma- und Bindungstherapeutin, spricht in diesem Video über die Männerrechtsbewegung aus ihrer feministischen Sicht und darüber, warum sie diese als wichtig empfindet.

* Eigene Erfahrungen: Sie erzählt von ihrer eigenen Vergangenheit als junge Frau, die Männern gegenüber wütend und verärgert war und alle sozialen Probleme durch das Prisma des Patriarchats sah, in dem Männer die Unterdrücker und alle anderen die Unterdrückten sind.

* Veränderte Perspektive: Als sie Therapeutin wurde, bemerkte sie, wie negativ Männer wahrgenommen wurden und wie sich dies auf ihre psychische Gesundheit auswirkte. Dies führte zu der Erkenntnis, dass das moderne Gerüst für Geschlechter- und soziale Gerechtigkeitsprobleme das Leid der Männer nicht ausreichend anerkennt.

* Nervensystem und Sozialer Aktivismus: Sie verwendet die Polyvagal-Theorie, um zu erklären, wie das Nervensystem auf eine Bedrohung reagiert. Sie vermutet, dass die ständige Lehre über das Patriarchat das Nervensystem vieler Menschen dazu gebracht hat, die männliche Erfahrung als Bedrohung zu sehen.

* Zusammenführung der Bewegung: Sie glaubt, dass die Gesellschaft die Anliegen von Jungen und Männern genauso berücksichtigen muss wie die von Mädchen und Frauen, da der Erfolg beider Geschlechter untrennbar miteinander verbunden ist. Sie kritisiert, dass der linksliberale Feminismus in vielerlei Hinsicht nicht mehr funktioniere. Sie weist darauf hin, dass die Diskreditierung des Leidens von Männern und Jungen im Namen der sozialen Gerechtigkeit nicht wirklich sozial gerecht sei.


Von Gabriella gibt es weitere Youtube-Videos dieser Art. In einem davon schildert sie, wie sich ihr Algorithmus veränderte, sobald sie die Männerhass-Blase verließ:

* Frühere Ansichten: Sie erklärt, dass sie Männer in ihrer Vergangenheit als problematisch ansah, eine Einstellung, die sie an der Universität und in der Graduiertenschule erworben hatte. Sie glaubte, dass diese Haltung sie auf die „richtige Seite der Geschichte“ stellte.

* Veränderung der Perspektive: Ihre Einstellung änderte sich, als ihr Social-Media-Algorithmus anti-männliche Inhalte durch Videos ersetzte, die Männer respektierten. Dies führte dazu, dass sie auch im wirklichen Leben die positiven Eigenschaften von Männern bemerkte. Sie nennt dies einen „Verfügbarkeitsheuristik“, bei dem der Geist das bemerkt, was er am häufigsten sieht.

* Persönliche Anekdote: Sie teilt eine persönliche Geschichte über das Gefühl der Sicherheit, das sie in der Gegenwart eines männlichen Freundes empfand. Sie kommt zu dem Schluss, dass dies das Wesen der Männlichkeit sei: die Bereitschaft, Verantwortung für die Sicherheit anderer zu übernehmen.

* Fazit: Sie schließt das Video mit der Feststellung, dass wir die Wahl haben, wie wir uns auf die Welt beziehen. Wenn wir das Gute in Männern suchen, werden wir auch Beweise dafür finden.




Donnerstag, August 21, 2025

Feminismus: Koksen gegen das Patriarchat

1. Junge Frauen koksen immer häufiger, und feministische Popstars feiern das als Emanzipation. Anna Rosenwasser sieht das kritisch.



2. Eva Biringer stellt in der "Welt" klar:

Dem Feminismus geht es ja nicht um den XY-Chromosomträger als Hassobjekt, sondern den Kampf gegen das Patriarchat.


Puh, bin ich erleichtert! Man fällt so leicht auf das Missverständnis rein, dass Feministinnen irgendetwas gegen Männer hätten. Dabei geht es ihnen in Wirklichkeit nur um Ideologiekritik. Gut, dass das von der "Welt" mal richtiggestellt wurde.

Wobei Eva Biringer später selbst schreibt:

Nie waren die Zahlen häuslicher Gewalt in Deutschland so hoch wie vergangenes Jahr, noch immer stirbt fast jeden Tag eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner. Von Mental Load über Femizid, vom Gender Pay Gap bis zum Gender Pain Gap – als rationaler Mensch kann man sich jedes Mal sagen: "Es ist das Patriarchat", und trotzdem sind es halt auch Männer.


Wenn man von einem Thema so gar keine Ahnung hat, kann man sich also immer noch in der "Welt" austoben. Aber es beim Feminismus geht es im Großen und Ganzen nicht um sexistischen Hass auf Männer. Das ist doch schön.

Etwa zur selben Zeit geht in der Zeitschrift Brigitte ein Artikel online, der mit diesen Sätzen beginnt:

Sind Männer noch schlimmer als ihr ohnehin schon lädierter Ruf? Schlecky Silberstein findet in seinem neuen Buch "Der Penisfluch" eine eindeutige Antwort – und die lautet: Ja!


Der Artikel, der dadurch eingeleitet wird, ist reines Chaos. Einerseits wird darauf hingewiesen, dass Männer Hilfe benötigen. Andererseits muss diese Erkenntnis in feministische Stereotype eingezwängt wird, was dazu führt, dass über eine angeblich hohe "Arschlochdichte unter Männern" fabuliert wird. In ein und demselben Artikel findet man danach die folgenden Statements:

Die Pauschalproblematisierung von Männern, die man jeden Tag auf feministischen Social-Media-Kanälen liest, ist an intellektueller Bequemlichkeit und Intoleranz nicht zu übertreffen.


Männliche Hirnstrukturen gleichen eher denen von Kindern.


Wir sind als Gesellschaft erst seit kurzer Zeit dabei, die Gewalt, die immer da war, in die Hände des Staates zu legen, aber an den Wirkweisen von Testosteron können wir auf legalem Wege noch nichts ändern.


Mir ist keine Kampagne gegen häusliche Gewalt bekannt, die sich an Männer richtet, die ja der Ursprung des Problems sind. Es gibt aktuell viel zu wenig Sozialarbeit speziell für Männerprobleme. Es geht nicht darum, die Täter zu betüdeln, sondern darum, Männer aufzufangen, bevor sie zu Tätern werden.


Wir dürfen nicht vergessen: Frauen müssen sich für ihre Friedfertigkeit und Kooperationsgabe keine Mühe geben. Sie folgen ihrer Natur und sind ab Werk kein Sicherheitsrisiko. Frauen passen perfekt in Zeiten des relativen Friedens, während Männer mit ihren Stärken und Bedürfnissen perfekt in den Krieg passen.


Anstatt alle Männer gleich zu problematisieren, sollten wir Männer in Nutzmänner und Schadmänner unterteilen.


Man stelle sich vor, wie schlimm der sexistische Hass erst wäre, wenn feministische Ideologen tatsächlich etwas gegen Männer hätten.



3. In der Frankfurter Allgemeinen beginnt ein Artikel mit diesem Satz:

Deutsche Männer sind faul, altmodisch und exzellente Maulhelden.


Da weiß man von Anfang an, dass man sich das Weiterlesen sparen kann. Ich könnte den Artikel zerpflücken, aber wenn die FAZ schon vom ersten Satz an klar macht, dass es ihr um Rage Bait geht, kann man sich die Mühe auch sparen.



4. Wir verlassen jetzt die Niederungen der deutschen Medien, gehen ein paar Niveaustufen höher und beschäftigen uns mit einem Artikel des Magazins The Atlantic, der über die wachsende Zahl alleinerziehender Väter berichtet. Ein Auszug:

"Alleinerziehende Mutter aus eigener Entscheidung" ("single mother by choice") ist zu einem gängigen Begriff für unverheiratete Frauen geworden, die bewusst Eltern geworden sind. Von "alleinerziehenden Vätern aus eigener Entscheidung" hört man selten, was Sinn macht, da sie viel seltener sind. Aber diese Bevölkerungsgruppe, so scheint es, hat sich ausgeweitet – langsam, über ein paar Jahrzehnte hinweg, und dann bemerkenswerter in den letzten Jahren. Die genaue Zahl ist unklar; die meisten Umfragen unterscheiden sie nicht von Witwern oder Männern, die von einem nicht beteiligten Mitelternteil getrennt sind. Dennoch: Susan Golombok, eine Psychologin der Universität Cambridge und Autorin von "We Are Family: The Modern Transformation of Parents and Children", erzählte mir, dass alleinerziehende Väter aus eigener Entscheidung vor diesem Jahrtausend praktisch unbekannt waren. Basierend auf meinen Gesprächen mit Familienforschern, Fachleuten aus der Fruchtbarkeitsindustrie und Adoptionszentren ist das heute sicherlich nicht mehr der Fall.

Vielleicht sollte das nicht überraschen, da die Singlerate seit Jahren steigt, steiler bei Männern als bei Frauen – was viele potenzielle Väter ohne Mitelternteil zurücklässt. Aber die Tatsache, dass alleinstehende Männer entscheiden, alleine Familien zu gründen – einige von ihnen zahlen enorm viel für Eizellspende und Leihmutterschaft – könnte auch etwas darüber aussagen, wie wichtig Vaterschaft für viele Männer heute ist. Mehrere Familienplanungsexperten erzählten mir, dass die Coronavirus-Pandemie ein Wendepunkt für viele alleinerziehende Väter aus eigener Entscheidung war: Sie führte zu einer "Reorganisation, Neupriorisierung dessen, was wirklich wichtig im Leben ist", erzählte mir Jennifer McGill, die Betriebsleiterin der Maryland Fruchtbarkeitsklinik Creative Family Connections. Einige Männer entscheiden, dass Vater zu sein das ist, was ihnen wichtig ist – auch wenn Romantik nicht in Aussicht steht.

Die Experten, mit denen ich sprach, hatten das Gefühl, dass alleinerziehende Vaterschaft aus eigener Entscheidung häufiger bei schwulen Männern als bei heterosexuellen vorkommt. Schwule Männer müssten wahrscheinlich adoptieren oder eine Leihmutter nutzen, um ein Kind zu bekommen, egal ob sie in einer Partnerschaft sind oder nicht. Vielleicht noch wichtiger: Sie sind möglicherweise mehr daran gewöhnt, sich vorzustellen, wie eine Familie jenseits gesellschaftlicher Erwartungen aussehen könnte. Und in den letzten Jahren, erzählte mir Poole-Dayan, hat die schwule Gemeinschaft eine echte "demografische Erholung" nach der AIDS-Epidemie erlebt, die ab den 1980er Jahren so viele Leben kostete. Eine neue Generation schwuler Männer hat es durch das junge Erwachsenenalter mit mehr Gesundheit, Stabilität, finanzieller Sicherheit und gesellschaftlicher Akzeptanz geschafft, als viele vor ihnen je hatten. All diese Faktoren können eine Familiengründung möglicher erscheinen lassen.

Für heterosexuelle alleinerziehende Väter aus eigener Entscheidung könnte der Sprung weg von der Konvention "entmutigender" wirken, erzählte mir Batya Novick, eine Therapeutin, die mit Klienten arbeitet, die eine Familie gründen möchten. Novick gründete ihre Praxis, Calla Collective, 2016 – aber erst in den letzten anderthalb Jahren haben alleinstehende Männer begonnen, zu ihr zu kommen, um zu besprechen, ob sie ein Kind haben sollten. Während die schwulen Männer, mit denen sie gearbeitet hat, generell nicht geplant haben, das Dating ganz aufzugeben, schienen die heterosexuellen, erzählte sie mir, alleinerziehende Vaterschaft "im Angesicht der Niederlage versus im Angesicht der Wahl" zu verfolgen. Sie hat sie mit einem Gefühl des Versagens kämpfen sehen, weil sie keine Frau gefunden haben, mit "latenter Trauer", während sie Erwartungen anpassen, mit Isolation, während sie nach jemandem in ihrer Umgebung suchen, der Familien auf unkonventionelle Weise gründet. Einige Klienten ringen nicht nur damit, wie sie alleinerziehende Elternschaft logistisch und finanziell schaffen würden, sondern auch damit, was es für ihr Selbstverständnis bedeutet, alleiniger Betreuer zu werden, erzählte sie mir: "Es gibt diese fast unausgesprochene Entmännlichung."

Sie denken darüber in einem Moment nach, in dem viele der traditionellen Kennzeichen der Männlichkeit – eine Ehefrau, das Gehalt eines Hauptverdieners, ein diffuses Machtgefühl – nicht mehr selbstverständlich sind. Frauen schließen jetzt häufiger das College ab als Männer. Ein wachsender Anteil von Jobs erfordert einen Abschluss, während viele Industrien, die traditionell Männer begünstigten – körperliche Arbeit, Fabrikarbeit – im Niedergang begriffen sind. Da sich weniger Frauen (zum Glück) auf Männer für finanzielle Sicherheit verlassen, können sich weniger heterosexuelle Männer auf die Ehe verlassen. Gespräche über "toxische Männlichkeit" haben einige Männer in die Defensive gedrängt; andere sehen das traditionelle Modell der Männlichkeit als etwas, von dem man sich wegbewegen sollte. Aber wohin?

Heute sind Väter insgesamt weitaus engagierter als früher. Allein von 2015 bis 2023 stieg die Zeit, die 25- bis 44-jährige Väter in einer durchschnittlichen Woche mit Kinderbetreuung verbrachten, um etwa zweieinhalb Stunden. Diese Zeit kletterte erheblich von 2019 bis 2023, vielleicht ein Zeichen dessen, was McGill, die Geschäftsführerin der Fruchtbarkeitsklinik, als Männer beschrieben hatte, die aus der Pandemie herauskommen und "diese Momente mit ihren Liebsten verbringen wollen, bevor es zu spät war." Und als das Pew Research Center Ende 2023 junge Erwachsene ohne Kinder befragte, fand es heraus, dass 57 Prozent der befragten Männer sagten, sie hofften, eines Tages Kinder zu haben, während nur 45 Prozent der Frauen dasselbe sagten. Vielleicht, während sich der Druck auf Frauen, Mütter zu werden, gelockert hat und mehr Frauen erlaubt, kinderlos zu bleiben, durchleben einige Männer die entgegengesetzte Offenbarung: zu erkennen, dass einige der mit Elternschaft verbundenen Eigenschaften, wie Fürsorge und Zärtlichkeit, nicht so erbarmungslos feminisiert werden müssen; dass Elternschaft eine dringend benötigte Quelle des Sinns sein könnte.

(…) Alleinerziehender Vater aus eigener Entscheidung zu werden, ist tendenziell schwierig – auf Arten, die unvermeidlich sind, und auf Arten, die anhaltende Skepsis über die Eignung von Männern als Eltern widerspiegeln. Alleinstehende Männer können nicht legal adoptieren oder auf assistierte Reproduktionstechnologie in jedem Land zugreifen, also reisen viele von ihnen in die Vereinigten Staaten, nur um diese Chance zu bekommen. Aber selbst in Amerika betrachten einige Adoptionsagenturen alleinstehende Männer mit Misstrauen, und viele werben nicht aktiv um Männer. In einigen Staaten ist Leihmutterschaft illegal oder erfordert das Überwinden rechtlicher Hindernisse; in jedem Staat ist sie kompliziert und außerordentlich teuer. Ein hoffnungsvoller Vater muss eine Eizellspenderin wählen, die sich einer Reihe medizinischer Untersuchungen unterziehen wird, und eine Leihmutter finden, die sehr wohl in einem anderen Staat leben könnte. Rechtliche Verträge müssen aufgesetzt werden, um sicherzustellen, dass der Vater als alleiniger Elternteil betrachtet wird (und nicht die Leihmutter, die sonst elterliche Rechte innehaben würde). Da so viele Menschen bezahlt werden müssen, ist der Preis dieses Unterfangens über die Jahre nicht viel gesunken, auch wenn es weiter verbreitet genutzt wird, erzählte mir Sheeva Talebian, eine Ärztin bei "CCRM Fertility" in New York. Alles in allem kann es ein paar hunderttausend Dollar kosten. Und das ist natürlich nur der Anfang der Kindererziehung, die selbst für viele Amerikaner unerschwinglich teuer ist.

"Men Having Babies" bietet finanzielle Unterstützung für einige angehende Väter, aber die Organisation hat auch dafür gekämpft, dass Versicherungspläne diese Kosten decken. (...) Poole-Dayan denkt, viele Menschen sehen Elternschaft als integral für den Zweck einer Frau, aber als zusätzlichen Leckerbissen für Männer, besonders schwule Männer. Das ist die Kehrseite der fehlgeleiteten Annahme, dass alle Frauen Kinder wollen und ohne sie beraubt sein werden: dass Männer nicht wirklich der Elternschaft beraubt werden können. "Der Durchschnittsmensch denkt nicht an uns als kinderlos", erzählte er mir. "Viel Diskriminierung wird toleriert und viel Unterstützung wird deswegen zurückgehalten."




Dienstag, August 19, 2025

Russland: Wie "professionelle Witwen" Männer an die Front schicken

Die heutigen Meldungen aus dem Patriarchat, dem System der gnadenlosen Männerherrschaft, sind die folgenden:



1. "Die Zeit" berichtet darüber wie in Russland dem Fleischwolf an der Front immer neues Männermaterial zugeführt wird. Ein Auszug:

So agierte in der Region Primorsk eine Bande "professioneller Witwen", die von einem Fähnrich der Artillerie-Division einer lokalen motorisierten Schützenbrigade zusammen mit seiner Frau, einer Buchhalterin, organisiert wurde. Sie warben Alkoholiker, Drogenabhängige und Obdachlose ohne Verwandte an und schickten sie in den Krieg, nachdem sie diese zuvor in Scheinehen verwickelt hatten.




2. Die Nachdenkseiten kommentieren die Forderung der zunehmend irrlichternden Neuen Zürcher Zeitung, Deutschland müsse seine Bürger (also die männlichen) zur Waffe zwingen: "Überraschung: Der Beitrag kommt von einem Redakteur, der Unternehmenssprecher bei dem Waffenhersteller Heckler & Koch war."



3. Unter der Schlagzeile "Der Friedhof der lebenden Männer" berichtet die britische BBC, wie die von der Regierung Trump Deportierten in einem Mega-Gefängnis misshandelt werden. Ein Auszug:

Arturo und 251 weitere Venezolaner wurden kürzlich aus Cecot entlassen, nachdem sie im März im Rahmen einer Vereinbarung zwischen den USA und El Salvador dorthin gebracht worden waren, als Teil von Präsident Trumps Kampagne zur Massenabschiebung von Migranten.

Nachdem sie letzten Monat unter Jubel und Tränen in ihren Familienhäusern in Venezuela angekommen waren, berichteten acht der freigelassenen Männer BBC News Mundo von ihrer Zeit hinter Gittern.

In ihren Aussagen beschreiben sie regelmäßige Schläge, manchmal mit Stöcken, während sie mit Handschellen gefesselt waren. Einer sagt, er sei von Wärtern sexuell missbraucht worden.

Die Männer berichten, dass sie auf Metallpritschen ohne Bettwäsche oder Matratzen schliefen und mit bloßen Händen essen mussten. Sie hatten auch keinen Zugang zu Anwälten oder zur Außenwelt und keine Uhren, um die Tageszeit zu erfahren.

Die Männer im Alter zwischen 23 und 39 Jahren hatten alle in den USA gelebt. Einige waren gemäß den US-Gesetzen eingereist, andere hatten die Grenze illegal überquert, bevor sie als gewalttätige Gangmitglieder angeklagt und nach El Salvador abgeschoben wurden.

Sie alle bestreiten jegliche Beteiligung an Banden und kriminellen Aktivitäten und sagen, dass sie nie die Möglichkeit hatten, die gegen sie erhobenen Vorwürfe anzufechten. Die meisten sind überzeugt, dass sie aufgrund ihrer verschiedenen Tätowierungen herausgegriffen wurden, die laut den US-Behörden auf mögliche Verbindungen zu Tren de Aragua hindeuten, einer mächtigen regionalen kriminellen Vereinigung, die ihren Ursprung in Venezuela hat.




4. Die britische Tageszeitung Guardian berichtet, dass sich dem US-amerikanischen National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) zufolge weltweit mehr als drei Dutzend Jungen im Teenager-Alter seit 2021 das Leben genommen haben, nachdem sie Opfer von Sextortion geworden waren.



5. Aktuelle psychologische Forschung beschäftigt sich mit dem sogenannten "T-Maxxing" als Trend unter jungen Männern, also Versuchen, ihre Testosteronspiegel zu erhöhen. Beeinflusst von Social Media und Fitnesskultur greifen junge Männer hierfür auf Nahrungsergänzungsmittel, Ernährungsumstellungen, intensive Trainingsprogramme und sogar medizinische Eingriffe wie Testosteronersatztherapien zurück. Dabei drohten jedoch gesundheitliche Nebenwirkungen wie Herzprobleme und Leberschäden. Experten betonen, dass natürliche Methoden wie ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport und ausreichend Schlaf oft ausreichen, um den Testosteronspiegel zu optimieren. Von extremen Maßnahmen ohne medizinische Aufsicht sei abzuraten. Oft gebe es tieferliegende Ursachen dafür, dass immer mehr junge Männer die genannten Risiken eingingen, etwa Sorge um das eigene Körperbild, sozialer Druck und psychische Probleme.



Das waren die heutigen Meldungen aus dem Patriarchat.



Montag, August 18, 2025

"Die Deutschen müssen zur Not zum Wehrdienst gezwungen werden"

1. "Die Deutschen müssen zur Not zum Wehrdienst gezwungen werden" findet die Neue Zürcher Zeitung.



2. Die US-Sprinterin Sha’Carri Richardson hat sich nach ihrer Verhaftung wegen häuslicher Gewalt erstmals öffentlich geäußert und ihren Freund Christian Coleman um Entschuldigung gebeten. Sie will sich jetzt professionelle Hilfe suchen.



Donnerstag, August 14, 2025

Kampf um Gleichberechtigung: Wie Männerrechts-Aktivisten den historischen Kampf der Frauen widerspiegeln

Gestern erreichte mich über den Mailverteiler von Davia, einem internationalen Netzwerk zur Bekämpfung häuslicher Gewalt, ein von einer Künstlichen Intelligenz erstellter Text, der die aktuelle Männerrechtsbewegung mit der Frühphase der feministischen Bewegung vergleicht. Ich finde ihn interessant genug, um ihn hier auf deutsch vorzustellen.



Kampf um Gleichberechtigung: Wie Männerrechts-Aktivisten den historischen Kampf der Frauen widerspiegeln

Betrachtet man die heutige Männerrechtsbewegung im Vergleich zur historischen Frauenrechtsbewegung, so fällt ein verblüffendes Muster auf: Männer wenden heute praktisch identische Strategien an, stoßen auf bemerkenswert ähnliche Widerstandstaktiken und stehen vor parallelen institutionellen Barrieren, mit denen Frauen vor Jahrzehnten konfrontiert waren. Männerrechtsbewegungen folgen dem bewährten Plan für den Fortschritt in Bürgerrechtsfragen, den Frauen erfolgreich nutzten, um rechtliche und soziale Gleichheit zu erreichen.

Parallele Strategien der Bewegung: Vom Wahlrecht zur Unterstützung

* Basisorganisation und Gemeinschaftsaufbau: So wie Frauenrechts-Aktivisten in den 1960er- und 70er-Jahren mit lokalen Gruppen zur Bewusstseinsbildung und Basisorganisationen begannen, stützen sich Männerrechts-Aktivisten heute stark auf Gemeinschaftsorganisationen und lokale Interessengruppen. Beide Bewegungen verstehen, dass nachhaltiger Wandel auf lokaler Ebene beginnt, indem Koalitionen von Betroffenen aufgebaut werden, die aus persönlicher Erfahrung sprechen können. Während die Frauenrechtsbewegung sich in Frauenclubs, kirchlichen Gruppen und Nachbarschaftsnetzwerken organisierte, organisieren sich moderne Männerrechts-Aktivisten in Gruppen für Väterrechte, Netzwerken für männliche Opfer häuslicher Gewalt und lokalen Selbsthilfegruppen. Beide Bewegungen erkannten, dass isolierte Individuen die Unterstützung der Gemeinschaft benötigen, um etablierte Systeme herauszufordern.

* Datenbasierte Interessenvertretung: Historische Frauenrechtsbewegungen investierten viel in die Dokumentation von Ungleichheiten wie Lohnunterschieden, Bildungsbarrieren und rechtlichen Einschränkungen. Sie erstellten Weißbücher, führten Studien durch und sammelten Statistiken, um systematische Ungleichheit aufzuzeigen. Die heutigen Männerrechts-Aktivisten verfolgen genau diesen Ansatz, indem sie Diskrepanzen bei Sorgerechtsentscheidungen, Bildungsunterschiede, tödliche Arbeitsunfälle und Unterschiede bei Strafurteilen dokumentieren. Die Strategie bleibt dieselbe: Empirische Beweise nutzen, um über anekdotische Beschwerden hinauszugehen und systematische Muster aufzuzeigen, die eine institutionelle Reaktion erfordern.

* Medien- und Erzählstrategien: Frauenrechtsbewegungen wussten, dass Gesetzesänderungen nur möglich sind, wenn auch die Herzen und Köpfe der Menschen erreicht werden. Sie hinterfragten traditionelle Geschlechterrollen in Unterhaltungsmedien, schufen eigene Publikationen, als die Mainstream-Medien sie ignorierten, und nutzten die Unterstützung von Prominenten, um ihre Botschaft zu verbreiten. Männerrechts-Aktivisten verwenden dieselben Taktiken – sie nutzen Social-Media-Kampagnen, schaffen alternative Medienquellen, wenn traditionelle Medien sich als desinteressiert erweisen, und arbeiten daran, kulturelle Narrative über Männlichkeit, Vaterschaft und männliche Viktimisierung zu verschieben. Die Social-Media-Strategie der #MeToo-Bewegung ist eine direkte Parallele zu Online-Kampagnen wie #MenToo, was zeigt, wie beide Bewegungen erfolgreiche Taktiken an moderne Kommunikationsplattformen anpassen.





Identische Widerstandstaktiken

* Abweisung und Verharmlosung: Das Drehbuch des Widerstands gegen die Männerrechtsbewegung liest sich wie eine Blaupause des historischen Widerstands gegen die Frauenrechte. Als Frauen das Wahlrecht forderten, behaupteten Gegner, sie hätten "bereits Einfluss durch ihre Ehemänner" und sollten sich auf ihre "natürlichen häuslichen Rollen" konzentrieren. Heute hören Männerrechts-Aktivisten fast identische Ablehnungen: "Männliche Privilegien machen legitime Beschwerden überflüssig" und "Männer hatten schon immer Vorteile".

* Charakter-Diffamierung und Stereotypisierung: Historische Frauenrechts-Aktivisten wurden als "Männerhasserinnen", "Radikale" und "Hysterikerinnen" bezeichnet. Die Terminologie, die auf Männerrechts-Aktivisten abzielt – "Misogynisten", "Incels", "Anti-Feministen" – stellt dieselbe Strategie dar, den Fokus von den eigentlichen Themen auf die Persönlichkeiten und Motivationen der Aktivisten zu lenken. Beide Bewegungen sahen sich Versuchen gegenüber, ihre Arbeit zu diskreditieren, indem die extremsten Stimmen hervorgehoben und moderate, vernünftige Positionen ignoriert wurden.

* Akademischer und institutioneller Widerstand: Als Frauenforschung als akademische Disziplin aufkam, wurde sie von etablierten akademischen Institutionen zunächst als "Soft Science" abgetan und ihre wissenschaftliche Legitimität infrage gestellt. Männerrechts-Aktivisten sehen sich heute mit demselben akademischen Widerstand konfrontiert. Forschung über männliche Opfer häuslicher Gewalt, Bildungsunterschiede oder Sicherheit am Arbeitsplatz hat oft Schwierigkeiten, in traditionellen Fachzeitschriften veröffentlicht zu werden. Das Muster der Expertenablehnung bleibt bei beiden Bewegungen konstant: Etablierte Institutionen wehren sich gegen neue geschlechterbezogene Forschung, die das konventionelle Wissen über soziale Probleme infrage stellt.





Systematische Finanzierungsunterschiede spiegeln historische Muster wider

* Finanzierung der medizinischen Forschung: Eine klare Fallstudie: Die Finanzierungsunterschiede sind in der medizinischen Forschung am deutlichsten, wo das Muster genau dem entspricht, was Frauen vor dem Erfolg ihrer Interessenvertretung erlebten.

Die US-Regierung investiert etwa 2,5-mal mehr Geld in die Brustkrebsforschung als in die Prostatakrebsforschung, mit durchschnittlich rund 700 Millionen Dollar pro Jahr für Brustkrebsforschung und 270 Millionen Dollar für Prostatakrebsforschung. Diese Zahlen zeigen ein systematisches Muster. In 2015 gab das US-amerikanische Amt für Gesundheitsforschung 674 Millionen Dollar für Brustkrebsforschung aus, verglichen mit 349 Millionen Dollar für Lungenkrebs, obwohl im selben Jahr 163.000 Amerikaner an Lungenkrebs und 51.000 an Brustkrebs starben. Die Ausgaben für Prostatakrebs im Jahr 2015 betrugen 288 Millionen Dollar, weniger als die Hälfte der Ausgaben für Brustkrebs, obwohl 40.000 Patienten an Prostatakrebs starben, nur 20 % weniger als an Brustkrebs.

Auch bei der privaten Finanzierung gibt es Unterschiede: Brustkrebs erhielt mit 460 Millionen Dollar bei Weitem die meiste Finanzierung, was einem Drittel aller krebsbezogenen Non-Profit-Einnahmen entsprach. Als Nächstes kamen mit weniger als der Hälfte der Brustkrebsfinanzierung Leukämie (201 Millionen Dollar; 15 % der Gesamteinnahmen), Krebserkrankungen bei Kindern (177 Millionen Dollar; 13 %) und Lymphome (145 Millionen Dollar; 11 %). Im Gegensatz dazu wurden Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Leber- und Gallengangkrebs, Hirntumore, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Sarkome, Melanome und gynäkologische Krebsarten, einschließlich Eierstock-, Gebärmutterhals- und Gebärmutterschleimhautkrebs, im Verhältnis zur Zahl der Neuerkrankungen, Todesfälle und verlorenen Lebensjahre unterfinanziert.

Dieses Muster in der medizinischen Finanzierung spiegelt die gleichen Dynamiken der Interessenvertretung wider, die die Gesundheitsforschung von Frauen historisch beeinflusst haben. Bevor Frauenrechtsbewegungen an Schwung gewannen, erhielten die Frauen betreffende Krankheiten weniger Forschungsaufmerksamkeit und Finanzierung. Heute steht die Männergesundheit vor ähnlichen Herausforderungen: Männergesundheit wird in den Vereinigten Staaten nur unzureichend angegangen. Frauenkrebsarten erhalten möglicherweise mehr Finanzierung, weil Frauen eine höhere Qualität der Gesundheitsversorgung fordern, in einer Weise, wie Männer es nicht tun.

* Die Infrastruktur-Lücke bei der Interessenvertretung: Die Finanzierungsunterschiede spiegeln dieselbe Lücke in der Infrastruktur der Interessenvertretung wider, mit der Frauen historisch konfrontiert waren. So wie Frauen Organisationen aufbauen, Lobbyarbeit bei Gesetzgebern betreiben und Aufklärungskampagnen starten mussten, um eine Gleichstellung bei der Forschung zu erreichen, folgen Aktivisten für Männergesundheit denselben Strategien. Gruppen wie ZERO setzen sich für eine gerechte Finanzierung ein. Aber das ist nicht einfach, weil jeder denkt, dass sein Anliegen an erster Stelle stehen sollte. Die Herausforderung, der sich Männer heute gegenübersehen, spiegelt die historische Erfahrung von Frauen wider: Sie sind nicht so sehr geneigt, sich proaktiv um ihre Gesundheit zu kümmern, sie gehen seltener zu ihren Abgeordneten und erklären ihnen, dass dies ein Problem darstellt. Frauenkrebsarten erhalten möglicherweise mehr Finanzierung, weil Frauen eine höhere Qualität der Gesundheitsversorgung fordern, in einer Weise, wie Männer es nicht tun. Dies ist eine exakte Parallele dazu, wie die Frauengesundheit historisch vernachlässigt wurde, bis Frauen sich organisierten, um bessere Forschung und Behandlung zu fordern.

* Unterschiede im Gesetzgebungsrahmen: Frauenrechtsbewegungen erreichten ihren Erfolg zum Teil durch umfassende Gesetze wie Title VII, Title IX und den Equal Pay Act – Gesetze, die spezielle Finanzierungsströme und institutionelle Mandate zur Behandlung von Frauenbelangen schufen. Der "Violence Against Women Act" stellt den Höhepunkt dieses Ansatzes dar, indem er seit seiner Verabschiedung über 11 Milliarden Dollar an Finanzmitteln bereitstellte. Männerrechts-Aktivisten stehen heute vor denselben Finanzierungsproblemen, mit denen Frauen konfrontiert waren, bevor sie gesetzliche Erfolge erzielten. Ohne gleichwertige umfassende Gesetze, die sich speziell an männliche Opfer oder Männerthemen richten, kämpfen Aktivisten mit denselben Ressourcenbeschränkungen, die historisch die Dienstleistungen für Frauen einschränkten. Der deutliche Unterschied im Vereinigten Königreich – 78 Notunterkunftsplätze für männliche Opfer häuslicher Gewalt im Vergleich zu Tausenden für Frauen – spiegelt die Ressourcenbeschränkungen wider, denen Frauenrechts-Aktivisten vor dem Erreichen institutioneller Unterstützung gegenüberstanden.

* Institutionelle Hürden: Historische Frauenrechtsbewegungen stießen auf professionelle Organisationen, Anwaltskammern und Zulassungsstellen, die sich gegen Praxisänderungen wehrten. Heutige Männerrechts-Aktivisten sehen sich derselben bürokratischen Trägheit von Regierungsbehörden, Berufsgruppen und institutionellen Richtlinien gegenüber, die auf Annahmen basieren, die nicht mehr die aktuellen Realitäten widerspiegeln. Das Muster etablierter Verfahren, die Status-quo-Interpretationen, hohe Beweisanforderungen für Diskriminierungsansprüche und begrenzte rechtliche Möglichkeiten für Sammelklagen bevorzugen, wirkt sich auf beide Bewegungen identisch aus.





Herausforderungen im Justizsystem: Falsche Anschuldigungen und systemische Voreingenommenheit

* Historischer Kontext der Glaubwürdigkeit: Frauen kämpften historisch mit Justizsystemen, die ihre Aussagen systematisch abtaten, insbesondere in Fällen von häuslicher Gewalt und sexueller Nötigung. Der Satz "Jungs sind halt Jungs" verkörperte richterliche Haltungen, die Schäden an Frauen verharmlosten. Niedrige Verurteilungsraten und die Beschuldigung der Opfer prägten die institutionellen Reaktionen. Heute sehen sich Männer analogen Glaubwürdigkeitsproblemen gegenüber, wenn sie häusliche Gewalt oder sexuelle Nötigung melden. Soziale Stigmatisierung in Bezug auf Männlichkeit schafft Barrieren für die Meldung, während institutionelle Annahmen Männer oft als wahrscheinliche Täter statt als potenzielle Opfer positionieren. Die Angst, nicht geglaubt zu werden – ein zentrales Element der historischen Erfahrung von Frauen – betrifft nun männliche Opfer, die Hilfe suchen.

* Sorgen um faire Verfahren: Zeitgenössische Bedenken über falsche Anschuldigungen gegen Männer spiegeln historische Bedenken über den Zugang von Frauen zur Justiz wider. So wie Frauenrechts-Aktivisten gegen die systematische Abweisung ihrer Klagen kämpften, betonen Männerrechts-Aktivisten Bedenken bezüglich fairer Verfahren in Fällen, die von Verfahren wegen sexueller Nötigung auf dem Campus bis hin zu Sorgerechtsentscheidungen in Familiengerichten reichen. Beide Bewegungen identifizieren legitime Probleme mit institutioneller Voreingenommenheit, während sie innerhalb rechtlicher Rahmenbedingungen arbeiten, um eine faire Behandlung zu gewährleisten. Das Spannungsverhältnis zwischen dem Prinzip, mutmaßlichen Opfern zu glauben, und der Wahrung von Verfahrensrechten stellt dieselbe Herausforderung dar, die beide Bewegungen bewältigen, angegangen von unterschiedlichen Ausgangspunkten.



Moderne digitale Verstärkung historischer Muster

* Online-Belästigungskampagnen: Aktivisten beider Bewegungen sehen sich koordinierten Online-Angriffen, Doxing und Charakter-Diffamierung über soziale Medien gegenüber. Die anonyme Natur der digitalen Belästigung verstärkt dieselben Einschüchterungstaktiken, die historisch gegen Frauenrechts-Aktivisten durch Drohbriefe, Telefonterror und soziale Ächtung eingesetzt wurden.

* Informationskrieg: Desinformationskampagnen, die darauf abzielen, Forschung und Interessenvertretung zu diskreditieren, funktionieren heute über Bot-Netzwerke und manipulierte Social-Media-Algorithmen, aber die zugrunde liegende Strategie – die Untergrabung der Glaubwürdigkeit durch falsche Informationen – bleibt identisch mit den historischen Taktiken, die gegen Frauenbewegungen eingesetzt wurden.



Dieselbe Legitimations-Herausforderung

* Politische Instrumentalisierung: Frauenrechtsthemen wurden zu parteipolitischen Schlagworten, wobei Politiker die Rhetorik der Bewegung für Wahlgewinne nutzten, ohne substantielle Maßnahmen zu ergreifen. Die Anliegen der Männerrechte sehen sich heute derselben politischen Instrumentalisierung gegenüber, wobei Gegner Bewegungen als mit extremen politischen Ideologien verbunden darstellen, anstatt sich mit den politischen Verdiensten zu befassen.

* Ausnutzung interner Zersplitterung: So wie Gegner Spaltungen zwischen liberalen Feministinnen, radikalen Feministinnen und intersektionalen Ansätzen ausnutzten, um Frauenbewegungen zu untergraben, verstärken Kritiker heute Meinungsverschiedenheiten zwischen Aktivisten für Väterrechte, Männergesundheit und anderen auf Männer fokussierten Gruppen, um zu suggerieren, dass es den Bewegungen an kohärenten Zielen mangele.



Aus erfolgreichen Strategien lernen

* Koalitionsbildung über Bewegungen hinweg: Die erfolgreichsten Fortschritte der Frauenrechte traten auf, als Aktivisten Koalitionen mit Bürgerrechts-, Arbeits- und anderen sozialen Gerechtigkeitsbewegungen bildeten. Männerrechts-Aktivisten erkennen zunehmend, dass ihre Anliegen bezüglich Bildungserfolgen, Sicherheit am Arbeitsplatz und Gerechtigkeit im Familiengericht mit breiteren Themen zusammenhängen, die mehrere Gruppen betreffen.

* Evidenzbasierte politische Interessenvertretung: Frauenrechtsbewegungen waren erfolgreich, indem sie emotionale Appelle mit rigoroser Datenanalyse kombinierten. Sie dokumentierten Muster, beauftragten Studien und legten Gesetzgebern umfassende Beweispakete vor. Männerrechts-Aktivisten folgen diesem Modell, indem sie sich auf systematische Forschung statt auf rein anekdotische Beweise konzentrieren.

* Inkrementeller Fortschritt über mehrere Kanäle: Historische Fortschritte bei den Frauenrechten wurden durch gleichzeitige Anstrengungen in Gerichten, Gesetzgebungen, am Arbeitsplatz und in kulturellen Institutionen erzielt. Männerrechts-Aktivisten wenden denselben vielschichtigen Ansatz an, indem sie gleichzeitig rechtliche Anfechtungen, Politikreformen, kulturellen Wandel und institutionelle Änderungen verfolgen.

* Der Innovationsfaktor: Andere Werkzeuge, gleiche Ziele: Obwohl die Taktiken konsistent bleiben, profitieren Männerrechts-Aktivisten von Kommunikationstechnologien und sozialen Organisationswerkzeugen, die historischen Frauenbewegungen nicht zur Verfügung standen. Soziale Medien ermöglichen den schnellen Aufbau von Koalitionen, Online-Spendenaktionen bieten alternative Einnahmequellen und die digitale Dokumentation bewahrt Beweise für Diskriminierung effektiver als es frühere Generationen konnten. Allerdings schaffen diese technologischen Vorteile auch neue Schwachstellen. Online-Belästigung kann allgegenwärtiger und schädlicher sein als historische Einschüchterungstaktiken, während algorithmische Manipulation und digitale Desinformationskampagnen neuartige Herausforderungen darstellen, denen sich Frauenrechtsbewegungen nie gegenübersahen.



Gemeinsame Basis in ungewöhnlichen Zeiten

* Gemeinsame Ziele über Bewegungen hinweg: Beide Bewegungen streben letztendlich eine faire Behandlung vor dem Gesetz an, Freiheit von Gewalt und Diskriminierung, wirtschaftliche Sicherheit, Bildungschancen und den Schutz grundlegender Rechte. Die spezifischen Erscheinungsformen von Ungleichheit können unterschiedlich sein, aber die Kernziele bleiben konsistent.

* Kooperationspotenzial: Die historische Analyse legt nahe, dass der effektivste soziale Fortschritt eintritt, wenn Bewegungen gemeinsame Interessen erkennen, anstatt um begrenzte Ressourcen oder Aufmerksamkeit zu konkurrieren. Themen wie häusliche Gewalt, Sicherheit am Arbeitsplatz, Bildungserfolg und Reform der Strafjustiz betreffen mehrere Gruppen und profitieren von kollaborativen statt gegnerischen Ansätzen.



Fazit: Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich

Die heutige Männerrechts-Aktivismus stellt weder eine neuartige Entwicklung noch einen problematischen Rückschlag gegen den Fortschritt der Frauen dar. Stattdessen folgt er dem etablierten Schema für bürgerrechtliche Fortschritte, das Frauen erfolgreich nutzten, um rechtliche und soziale Gleichheit zu erreichen. Von den Diskrepanzen bei der Finanzierung medizinischer Forschung, die die historische Vernachlässigung der Frauengesundheit widerspiegeln, bis hin zu den Lücken bei den Dienstleistungen für Opfer häuslicher Gewalt, die den Ressourcenbeschränkungen vor dem Gewalt-gegen-Frauen-Gesetz ähneln, sind die Muster unverkennbar.

Das Verständnis dieser historischen Parallelen bietet einen wichtigen Kontext für die Bewertung der zeitgenössischen Geschlechter-Interessenvertretung. Anstatt Männer- und Frauenrechte als konkurrierende Interessen zu betrachten, deutet die Anerkennung der identischen Ansätze, die beide Bewegungen anwenden, auf Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, zum gemeinsamen Lernen und zum komplementären Fortschritt hin. Die Beweise zeigen, dass Männerrechts-Aktivisten "nichts anders machen" als Frauen es historisch getan haben – sie folgen derselben bewährten Blaupause für sozialen Wandel, die die Legitimität und Wirksamkeit der bürgerrechtlichen Interessenvertretung in demokratischen Gesellschaften begründet hat. Die Strategien, Widerstandstaktiken, institutionellen Barrieren, Finanzierungsprobleme und sogar technologischen Anpassungen spiegeln die Muster wider, die Frauenbewegungen vor Jahrzehnten trafen.

Die eigentliche Frage ist nicht, ob ihr Ansatz gültig ist, sondern ob die Gesellschaft auf dokumentierte systematische Probleme mit demselben Engagement für evidenzbasierte Reformen reagieren wird, das letztendlich die Gleichheit der Frauen voranbrachte. Wenn Bewegungen identische Strategien anwenden, sich identischem Widerstand stellen, vergleichbare systematische Barrieren angehen und auf ähnliche Finanzierungsunterschiede stoßen, deutet die Beständigkeit nicht auf politische Opportunität hin, sondern auf legitime Interessenvertretung, die etablierten demokratischen Prozessen zur Behebung sozialer Ungleichheiten folgt.

Die Geschichte legt nahe, dass Gesellschaften am meisten profitieren, wenn sie auf diese Muster mit ernsthafter Betrachtung statt mit Ablehnung reagieren und anerkennen, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter letztendlich den Interessen aller dient. So wie die Frauengesundheitsforschung letztendlich das medizinische Verständnis für alle Patienten verbesserte, kann die Behebung von Männerthemen durch dieselben bewährten Interessenvertretungsmethoden zu einem breiteren sozialen Fortschritt beitragen, anstatt von den Errungenschaften der Frauen abzulenken.




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