Freitag, Februar 07, 2025

Feministinnen sauer: "Trump wirft seinen Männerrechtler-Unterstützern Leckerlis zu"

1. Die Autorinnen des feministischen Blogs Jezebel sind angepisst:

Bisher bestand die Strategie der Trump-Regierung darin, die Öffentlichkeit mit einer endlosen Flut grausamer, unlogischer politischer Entscheidungen zu überschütten und manchmal bis 4:53 Uhr an einem Freitag zu warten, um eine verwirrte und erschöpfte Nation mit frischem Mist zu überschütten. Der vergangene Freitag bildete da keine Ausnahme: Trump wies sein Bildungsministerium an, seine früheren Regeln zum Antidiskriminierungsgesetz "Titel IX" wieder in Kraft zu setzen, die es Studenten noch leichter machen, mit sexuellem Fehlverhalten davonzukommen.

Titel IX ist das Bundesgesetz, das geschlechtsspezifische Diskriminierung, einschließlich sexueller Belästigung, in öffentlich finanzierten Schulen verbietet. Es wurde 1972 verabschiedet und soll die geschlechtsspezifische Diskriminierung bei Hochschulzulassungen beenden, Raum für den Frauensport schaffen und in den letzten Jahren das endemische sexuelle Fehlverhalten auf dem Campus bekämpfen - und die Präsidialverwaltungen haben weitreichende Befugnisse, neue Titel-IX-Regeln vorzuschlagen und zu erlassen.

Im Jahr 2017, während seiner ersten Amtszeit, führte Trump Regeln ein, die den Schutz für Studenten, die sexuellen Fehlverhaltens beschuldigt werden, verstärkten und die Haftung der Schulen bei der Reaktion auf gemeldetes Fehlverhalten reduzierten. Obwohl die von Trump vorgeschlagenen Regeländerungen technisch gesehen erst 2020 in Kraft traten, sagte die Forscherin für sexuelle Gewalt, Dr. Nicole Bedera, gegenüber "Jezebel", dass die meisten Schulen während der ersten Trump-Administration die vorgeschlagenen Regeländerungen von 2017 sofort als Grund dafür nutzten, Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens überhaupt nicht zu untersuchen.

Im Jahr 2022 führte die Biden-Verwaltung dann Titel IX-Regeln ein, die einige von Trumps Regeln aufhoben und Titel IX auch auf den Schutz von LGBTQ- und schwangeren Schülern ausdehnten. Die Mehrheit der von den Republikanern kontrollierten Staaten focht Bidens Regeln an, und im Januar wurden sie von einem Bundesrichter in Kentucky offiziell aufgehoben.

Zu Trumps früheren und nun wieder in Kraft gesetzten Richtlinien gehört eine besonders grausame Vorschrift, die den Schulen vorschreibt, Live-Anhörungen für beschuldigte Schüler abzuhalten, um ihre Ankläger ins Kreuzverhör zu nehmen, was für Überlebende von Vergewaltigungen äußerst traumatisch sein kann. Trumps Regeln ermöglichen es den Schulen auch, die Haftung für Übergriffe außerhalb des Campus zu umgehen, und erlauben ihnen, bei der Untersuchung von Anzeigen den Beweisstandard "klare und überzeugende Beweise" anzuwenden. Dieser Standard erfordert eine 75-prozentige Sicherheit, um festzustellen, ob jemand sexuelles Fehlverhalten begangen hat - ein weitaus höherer Beweisstandard als der Standard der "überwiegenden Beweislast", der eine 51-prozentige Sicherheit erfordert und bei Zivilklagen üblich ist. Die Vorschriften verlangen außerdem, dass die Vorwürfe der sexuellen Belästigung "objektiv anstößig, schwerwiegend und durchdringend" sein müssen, damit die Schulen Maßnahmen ergreifen können.

(…) Während Trumps erster Amtszeit brachte sein Bildungsministerium unter Betsy DeVos diese Richtlinien zu einer Zeit heraus, in der die antifeministische Gegenreaktion auf die MeToo-Bewegung wuchs. DeVos arbeitete eng mit prominenten, angeklagten Männerrechtsgruppen zusammen, und DeVos' stellvertretende Sekretärin für Bürgerrechte stellte die falsche, aufrührerische Behauptung auf, dass 90 % der Berichte über sexuelle Übergriffe auf dem Campus "in die Kategorie fiel 'Wir waren beide betrunken, wir haben Schluss gemacht, und sechs Monate später fand ich mich in einer Titel-IX-Untersuchung wieder, weil sie einfach entschieden hat, dass unser letzter gemeinsamer Sex nicht ganz richtig war.'"

(…) Während des Wahlkampfes 2024 hat sich Trump mit prominenten antifeministischen Einflussnehmern aus der Manosphäre zusammengetan, und seine wieder eingeführten Richtlinien zu sexuellen Übergriffen auf dem Campus sind für diese Gemeinschaften praktisch ein gefundenes Fressen. Diese Influencer, angeführt von dem serienmäßig beschuldigten Vergewaltiger Andrew Tate, haben die Argumente der Männerrechtler popularisiert, wonach Frauen Männer nur der Gewalt beschuldigen, um ihr Leben zu ruinieren und eine matriarchalische Gesellschaft zu errichten. Trumps Richtlinien aus dem Jahr 2017, die anscheinend von Männerrechtsgruppen wie der National Coalition for Men Carolinas und den heimtückisch benannten Families Advocating for Campus Equality mitverfasst wurden, stellen jeglichen Schutz für Überlebende als Angriff auf Männer im Allgemeinen dar.


So sehr ich Trumps Entscheidungen in anderen Bereichen haarsträubend finde: Hier liegt er meines Erachtens richtig. Beschuldigte haben Rechte auf ein faires Verfahren, das ihnen "Titel IX" oft verweigerte. Dazu gehört das Recht auf eine transparente Anhörung und die Möglichkeit, dabei Beweise zu präsentieren. Unter "Titel IX" hatte es immer wieder Fälle gegeben, in denen Universitäten Studenten nach Vorwürfen sexueller Übergriffe ohne eine formelle Anhörung vom Campus verbannten. Den Beschuldigten wurde oft das Recht auf eine angemessene Verteidigung verweigert, einschließlich fehlender Möglichkeiten zur Gegenüberstellung oder rechtlichen Anhörung. Dabei lag die Entscheidung häufig in den Händen von unabhängigen Gremien der Universität, die nicht die Erfahrung oder Kompetenz eines ordentlichen Gerichts besaßen.

Für Aufsehen sorgte hier etwa der Fall des sogenannten "Matress Girls" Emma Sulkowicz: eine Studentin an der Columbia University, die ihren Kommilitonen Paul Nungesser beschuldigte, sie im August 2012 in ihrem Wohnheimzimmer vergewaltigt zu haben. Nachdem die New Yorker Polizei die Vorwürfe untersuchte und Nungesser für nicht schuldig befand, trug Sulkowicz eine 50 Pfund schwere Matratze als Symbol ihrer angeblichen Vergewaltigung überall auf dem Campus mit sich herum, bis Nungesser auf dem Campus zum Ausgestoßenen geworden war. Nungesser besaß Nachrichten vor, die zeigten, dass Sulkowicz und er nach dem angeblichen Vorfall weiterhin freundschaftlich kommuniziert hatten, durfte diese aber bei seiner Verteidigung vor der Universität nicht vorlegen. (Genderama hatte über diesen und vergleichbare Fälle ausführlich berichtet.)

In einem Beitrag über die Diskreditierung von Sulkowicz hieß es damals zutreffend:

Es ist zu einem feministischen Katechismus geworden, dass Frauen "geglaubt" werden muss, wenn sie Vergewaltigungsvorwürfe erheben. Die Universität von Montana sagt Studienanfängern, dass "fast niemand lügt". Aber natürlich tun sie es. Die Frau, die dem Rolling Stone die reißerische Geschichte über eine Gruppenvergewaltigung an der Universität von Virginia erzählte, hat jedes Detail erfunden. Die Lacrosse-Spieler von Duke wurden fälschlicherweise beschuldigt. Genauso wie die Scottsboro Boys.


Es mag sich absurd anhören, wenn man sieht, was Trump sonst so treibt, aber: In diesem Bereich hat der US-Präsident schlicht die Prinzipien des Rechtsstaats verteidigt, die Obama und Biden zugunsten des vermeintlichen "Schutz der Opfer" hatten schleifen lassen. Für diese Prinzipien hatten sich zuvor in der Tat vor allem Männerrechtler eingesetzt. Daran ändert es auch nichts, wenn Feministinnen noch so oft Andrew Tate beschwören, um die Anhänger des Rechtsstaats in Verruf zu bringen.



2. Einer aktuellen Studie zufolge stellen medizinische Fakultäten männliche weiße Professoren seltener ein als Mitglieder anderer Gruppen.



3. Die Financial Times erklärt Männern, wie sie "männliche Energie" mit der Wahl der Kleidung reduzieren können, die sie am Arbeitsplatz tragen. Was ist damit gemeint?

Da gibt es die hyper-maskuline Ästhetik der Garderobe, die sich über die vom Fitness-Studio geformten Muskeln des Fitnessstudios spannt und von Andrew Tate, dem Posterboy der Incels, vertreten wird. Oder die ganz in Schwarz gehaltene Sportkleidung, die einige seiner Anhänger bevorzugen. In der Geschäftswelt gibt es das Power-Dressing im Stil von Patrick Bateman: scharf geschnittene, breitschultrige Anzüge und Krawatten mit Knoten wie Fäusten.

Und dann ist da noch Zuckerbergs aggressiv lässiger neuer Look: übergroße T-Shirts, klobige Ketten und protzige Designerlogos. Als trotzige Ablehnung der maßgeschneiderten Traditionen von Unternehmen ist Zucks Ästhetik des Jahres 2025 von einem Hip-Hop-Machismo der Nullerjahre geprägt, der Frechheit, Dominanz und Frauenfeindlichkeit verherrlicht.


Okay, ein Anzug oder Rapper-Klamotten gehen also gar nicht. Was sollten Männer der Financial Times zufolge denn stattdessen tragen, um "den Ton für einen gedankenvolleren und inklusiveren Arbeitsplatz zu setzen"?

Sie könnten es so machen, wie viele Männer der Gen Z es bereits tun, und Perlen tragen. Aber wenn Sie in einem typisch britischen Büro arbeiten, ist Statement-Schmuck vielleicht nicht das Richtige für Sie. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf subtile Veränderungen bei Ihren alltäglichen Kleidungsstücken, indem Sie maßgeschneiderte Stücke mit weicheren Teilen kombinieren - Chinos mit einem unstrukturierten Blazer oder Anzughosen mit Slippern, einem Hemd und einem Pullover mit Viertelreißverschluss. Geringfügige Änderungen bei Schnitt, Stoff und Farbton können für mehr Weichheit sorgen und Macho-Klischees vermeiden, ohne dass Sie Ihre Kleidung komplett überarbeiten müssen.

(…) Wenn Sie in einem kreativen oder kleidungsfreien Umfeld arbeiten, können Sie sich auch an Designern orientieren, die einen geschlechtsneutralen Ansatz verfolgen. Denken Sie an Pradas uniformenähnliche Androgynität oder die weiche, von Kinderzimmern inspirierte Strickmode von SS Daley. Wenn Sie Schlüsselstücke solcher Designer in Ihre tägliche Garderobe integrieren, können Sie Ihrem Look eine sanftere, zugänglichere Note verleihen - und so die weibliche Energie steigern, ohne in den Kostümbereich abzugleiten.


Immerhin schließt der Artikel mit der Einschätzung, dass Männer keineswegs unbedingt rosa Cardigans von Louis Vuitton tragen müssen, um am Arbeitsplatz ein akzeptables Bild abzugeben. Aber wenn sie so wenig männlich wie möglich wirken, das ist die Quintessenz des Artikels, das wäre schon gut.



4. Der FOCUS berichtet, warum Audi beim Gendern den Rückwärtsgang einlegt:

"Audi gendert" war die Pressemitteilung vom 2. März 2021 betitelt – und sie setzte einen neuen Ton in der Kommunikation. Man wollte fortan "die Vielfalt der Geschlechter besser abbilden" und die entsprechenden Formulierungen "in der internen und externen schriftlichen Audi Kommunikation allgegenwärtig machen". (…) Die Mitarbeiter konnten zahlreiche Fallbeispiele büffeln. Kostprobe: "Der Begriff Audianer ist nicht gendersensibel formuliert." In "Kontexten, bei denen Stereotype aufgebrochen werden sollen, wird der Gender Gap empfohlen." Und sofern sie direkt angesprochen wurden, sollen sogar Unternehmen gegendert werden – als "Partner_in" und "Lieferant_in" statt als Partner und Lieferant.

(…) Das Echo bei den Fans war verheerend, in den sozialen Medien wurden die Vorgaben mit beißender Ironie kommentiert. (..) Noch im Juli 2023 entschied das OLG München: Ein VW-Mitarbeiter, der den Audi-Vorgaben im Rahmen seiner konzernweiten Rolle ausgesetzt war und geklagt hatte, habe kein Recht darauf, "in Ruhe gelassen zu werden".

(…) Sabine Maaßen, die als Personalvorstand treibende Kraft hinter den Gender-Vorgaben war, hatte Audi zu diesem Zeitpunkt längst verlassen. Doch es dauerte noch ein weiteres Jahr, bis ihr Vermächtnis korrigiert wurde: In den aktuellen Pressemeldungen haben wir den "Gender Gap" nicht mehr finden können, die jüngste Meldung vom 3. Februar 2025 spricht beispielsweise lapidar von "Kunden", womit nach bewährtem Brauch männliche, weibliche und alle sonstigen Kunden angesprochen sind.

Wir haben nachgefragt: Tatsächlich hat Audi bereits im Juli 2024 beschlossen, den umstrittenen Unterstrich nicht mehr zu verwenden, dies aber nicht nach außen bekanntgegeben. Audi erläutert: Der "Gender Gap" habe in Suchmaschinen und bei der Übernahme von Pressetexten durch Medien, aber auch bei der Erfassung durch maschinelle Screenreader und Übersetzungs-Programme für Schwierigkeiten gesorgt.

Man darf jedoch auch davon ausgehen, dass Audi-Chef Gernot Döllner seine Marke aus der Schusslinie der Kritik nehmen wollte – zumal kein anderer Hersteller nachgezogen ist, als die Ingolstädter ihre Audianer zu "Audianer_innen" machen wollten.




Donnerstag, Februar 06, 2025

"Ich schick das Nacktvideo jetzt an deine Frau"

1.
Die Betrugsmasche Sextortion verbreitet sich gerade rasant. Die Opfer sind fast immer Männer, die sich mit Nacktaufnahmen von sich selbst erpressen lassen. Dabei ist eine Zahlung das Schlimmste, was man in solchen Situationen tun kann.


Die Frankfurter Allgemeine berichtet.



2.
Nikola H. war acht, als ihre amerikanische Mutter mit ihr in die USA zog – gegen den Willen des Vaters. Ihre Geschichte ist kein Einzelfall.


Die "taz" hat sich ausführlich mit solchen Kindesentführungen beschäftigt, die häufig nach einem Sorgerechtsstreit von Müttern begangen werden.



3. Die Berliner Morgenpost berichtet über einen Besuch von Mitarbeitern der Nationalen Stelle zur Verhütung von Folter in der JVA Gablingen – einem reinen Männergefängnis, in dem es erhebliche Missstände geben soll. Ein Auszug aus dem Artikel:

Noch etwas fällt den Fachleuten auf. Laut den Gefängnisakten sei "in fast allen Fällen" angeordnet worden, dass die Inhaftierten nur eine Papierunterhose tragen dürfen. "Ohne eine weitere Begründung", wie es die Experten festhalten. Und dies offenbar auch bei "längeren Unterbringungen". Die Delegation habe beobachtet, dass die Papierunterwäsche "auch im Schambereich durchsichtig war". Und: In acht Fällen waren die Inhaftierten laut den Gefängnisakten sogar komplett nackt, selbst ohne Papierunterhose. Das sei "unverhältnismäßig" und eine "Verletzung der Menschenwürde", hält der Anti-Folter-Bericht fest.


Die Leiterin der JVA Gablingen, Zoraida Maldonado de Landauer, wurde am 31. Oktober 2024 vom Bayerischen Justizminister vorläufig freigestellt, um die Aufklärung der Vorwürfe gegen das Gefängnis zu erleichtern. Gegen sie und 16 Mitarbeiter der JVA wird inzwischen ermittelt.



Mittwoch, Februar 05, 2025

USA: Drastischer Rückgang an "Heiratsmaterial" verzeichnet

1. Ein Beitrag des linksliberalen Magazins "The Atlantic" berichtet über einen "Mangel an Heiratsmaterial" in Amerika:

Es ist schwierig und vielleicht sogar unmöglich, eine winzige Anzahl von Faktoren zu bestimmen, die die Entscheidung von Hunderten von Millionen Menschen erklären, sich zusammenzutun, sich zu trennen oder Single zu bleiben. Laut Lyman Stone, einem Forscher am Institut für Familienstudien, ist der wichtigste Grund für den Rückgang von Eheschließungen und Partnerschaften in den Vereinigten Staaten jedoch recht einfach zu erklären: Viele junge Männer geraten wirtschaftlich ins Hintertreffen.

Eine Ehe oder romantische Partnerschaft kann vieles sein: Freundschaft, Liebe, Sex, jemand zum Tratschen, jemand, der einen daran erinnert, den Müll rauszubringen. Aber praktisch gesehen, so Stone, ist die Ehe auch eine Versicherung. Frauen haben sich seit jeher auf Männer verlassen, die als Versicherungspolicen fungieren - gegen die Bedrohung durch Gewalt und das Armutsrisiko. Für manche mag dies wie eine altmodische, sogar reaktionäre Beschreibung der Ehe klingen, aber die Logik ist immer noch gültig. "Die Chancen von Männern, eine Beziehung einzugehen, korrelieren auch heute noch stark mit ihrem Einkommen", so Stone. "Frauen investieren in der Regel nicht in langfristige Beziehungen mit Männern, die wirtschaftlich nichts beizutragen haben." In den letzten Jahrzehnten stagnierte das Einkommen junger und vor allem weniger gebildeter Männer, während Frauen in die Arbeitswelt drängten und die Zahl ihrer Hochschulabschlüsse in die Höhe schoss. Bei alleinstehenden Männern ohne Hochschulabschluss ist der inflationsbereinigte Durchschnittsverdienst im Alter von 45 Jahren im letzten halben Jahrhundert um fast 25 Prozent gesunken, während sich der durchschnittliche Realverdienst im ganzen Land mehr als verdoppelt hat. Infolgedessen "sehen viele junge Männer heute einfach nicht so aus, wie Frauen sie sich als ‚Heiratsmaterial‘ vorstellen".




2. Derweil hat die Partei der Demokraten in den USA weiterhin Probleme, bei männlichen Wählern anzudocken:

Eine neue Umfrage der Quinnipiac University, die am vergangenen Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigt, dass die moderne Demokratische Partei unpopulärer ist denn je. Während die zweite Trump-Regierung gerade erst anfängt, sich auszuwirken, ergab die Umfrage, dass die Demokraten jetzt von gerade einmal 31 % der registrierten Wähler positiv gesehen werden, während 57 % die Partei negativ bewerten. Die letztgenannte Zahl ist die höchste Abneigung gegen die Demokraten in der Geschichte dieser Umfrage.

(…) Es gibt viele Erklärungen für den rapiden Rückgang der Popularität der Demokratischen Partei. Viele Linke schieben die Schuld auf das "Messaging", als ob ihre zutiefst unpopulären Ideen plötzlich populär würden, wenn man sie nur richtig "messaged". Andere haben das mangelnde Engagement der Partei für ihre Kernideen - oder überhaupt für Ideen - kritisiert. Wieder andere haben der Partei vorgeworfen, dass sie sich zu sehr für zu viele absurde Ideen in der Kulturpolitik einsetzt.

Doch diese Spekulationen täuschen über das grundlegendste Problem der Demokratischen Partei hinweg: Ihre Marke ist für Männer giftig geworden. Laut der Quinnipiac-Umfrage haben erstaunliche 67 % der Männer eine schlechte Meinung von der Demokratischen Partei, während nur 22 % ihr zustimmen.

Eine Partei, die 2 von 3 Männern abstößt, ist nicht lebensfähig. Wenn die Demokraten ihren nationalen Einfluss zurückgewinnen wollen, müssen sie darüber nachdenken, warum Männer aller Hautfarben, Klassen und Glaubensrichtungen sie im Stich gelassen haben.

Ein guter Anfang wäre die Auseinandersetzung mit der impliziten Annahme in demokratischen Kreisen, dass Männer von Natur aus Teil einer "Unterdrückerklasse" sind, die gegenüber ihren biologischen Gegenspielern privilegiert ist. Diese merkwürdige Interpretation der Geschlechterbeziehungen reduziert Männer und Frauen auf bloße Interessengruppen, die sich in einem Machtkampf befinden, und nicht als grundsätzlich komplementär und kooperativ. Dies widerspricht nicht nur der gelebten Erfahrung unzähliger Generationen, die erlebt haben, wie Mütter und Väter liebevoll die Lasten des Lebens geteilt haben, sondern diese reduktionistische Sichtweise treibt Männer in Scharen von der Demokratischen Partei weg. Die Hälfte der Wählerschaft zu dämonisieren, zu beschämen und zu belehren, ist eine miserable politische Strategie.




3. Weiter geht es mit zwei Meldungen aus Deutschland.

Ein Gericht stellte die Vaterschaft eines Mannes fest und teilte die Kosten auf beide Eltern auf. Die Mutter wehrte sich – vergeblich. Beide Elternteile haben dem Urteil zufolge das Verfahren schließlich mitverursacht.


Spiegel-Online berichtet.



4. Eine weitere Gerichtsentscheidung ist ebenfalls Thema bei Spiegel-Online:

Die Mitarbeiterin einer Jugendhilfeeinrichtung wurde im Juli wegen 19-fachen sexuellen Missbrauchs zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Sie legte Revision ein, der Bundesgerichtshof hat die jetzt zurückgewiesen.


Hier geht es weiter.



5. In der Ukraine stoßen Rekruteure, die Männer gegen deren Willen an die Front schleppen, inzwischen auf Gegengewalt. Einer von ihnen wurde jetzt erschossen.



6. Ein Artikel der "taz" streift die Haftlager Israels, in denen vor allem männliche Gefangene gefoltert werden (Genderama berichtete):

Der Bericht einer israelischen Menschenrechtsorganisation spricht von einem "Netzwerk von Folterlagern". Mindestens 58 Gefangene aus Gaza und dem Westjordanland sind seit dem 7. Oktober in israelischen Gefängnissen gestorben.




7. Zuletzt: Eine neue Studie zum Dating widerlegt das beliebte Vorurteil, dass vor allem Männer jüngere Mitglieder des anderen Geschlechts als besonders attraktiv bewerten. Frauen teilten diese Vorliebe im gleichen Ausmaß.



Dienstag, Februar 04, 2025

Feministin zu Neil Gaiman: Der "Weinstein der Fantasy-Welt" ist vermutlich unschuldig

In den letzten Wochen habe ich hier am Rande immer wieder Vorwürfe sexueller Gewalt erwähnt, die mehrere Frauen gegen den Fantasy-Autor Neil Gaiman vorgebracht haben sollen. Dies wurde von den Leitmedien rasch weltweit verbreitet. "Ist Neil Gaiman der Weinstein der Fantasy-Welt?" schlagzeilte etwa der STERN. In dem Artikel darunter erfährt man, dass die bloßen Vorwürfe für Gaiman bereits Folgen hatten, als ob seine Schuld erwiesen wäre:



Die Anschuldigungen haben bereits Auswirkungen auf Gaimans berufliche Projekte. Netflix stoppte die Produktion der Serie "Dead Boy Detectives", die auf Gaimans gleichnamigen Charakteren basieren sollte. Auch Disney legte die Verfilmung von Gaimans Bestseller "The Graveyard Book" auf Eis. Besonders schmerzlich für Fans: Die geplante dritte Staffel der erfolgreichen Serie "Good Omens", für die Gaiman als Showrunner verantwortlich war, wird nicht fortgesetzt. Stattdessen soll ein 90-minütiges Special produziert werden, jedoch ohne Gaiman als Showrunner.


Am Wochenende zog Netflix auch der weiteren Verfilmung der zu Recht vielgepriesenen Comiicserie "The Sandman" wegen der Beschuldigungen Gaimans den Stecker.

Jetzt hat mich eine gute Freundin auf einen aktuellen Beitrag der Schriftstellerin Davina Rush hingeweisen, der Gaimans Schuld stark in Zweifel zieht. Der Beitrag ist lang, aber lesenwert genug, dass ich ihn für Genderama übersetzt habe: weil solche Dinge derart oft passieren (Genderama berichtete zigfach), dass Gaimans Fall exemplarisch ist.



Vor kurzem wurde der gefeierte und geliebte Autor Neil Gaiman der sexuellen Nötigung und sogar der Vergewaltigung beschuldigt. Diese sehr schwerwiegenden und schädlichen Anschuldigungen mehrerer Frauen haben letztlich zum öffentlichen Canceln des berühmten Schriftstellers und Künstlers geführt. Filme wurden gestoppt, Sendungen abgesetzt, langjährige Verträge annulliert, und die Fans wandten sich ohne jeglichen Zweifel gegen Gaiman, wie es uns in der #metoo-Bewegung beigebracht wurde. Aber was ist, wenn die Dinge anders liegen?

Als Überlebende von Vergewaltigung und langjährigem Missbrauch war ich fassungslos, als ich diese Anschuldigungen las. Ungläubig durchforstete ich das Internet und las jeden Artikel, den ich finden konnte, in der Hoffnung, dass es nicht wahr sei. Am vernichtendsten war der Artikel von Vulture, der diese Geschichte bis auf die Knochen zu entlarven schien und mich sprachlos zurückließ und bereit dafür machte, mich nach Jahren als treuer Fan von Neil Gaiman abzuwenden. Aber dann hörte ich mir die sechsteilige Tortoise-Podcast-Serie an. Ich war erstaunt über die Menge an Beweisen, die auf Neils Unschuld hinwiesen, klare Belege in dem Fall, die in jedem anderen Artikel, den ich gelesen hatte, gefehlt hatten.




Es ist immer wieder bemerkenswert, wenn solche Dinge in den Medien DURCH DIE BANK verloren gehen und übersehen werden.



Jedem der bisherigen Artikel zufolge gab es mehrere Frauen, die Neil unerwünschter Annäherungsversuche, Übergriffe und sogar Vergewaltigung vorwarfen. Wir haben diese Informationen erhalten und sollten sie für bare Münze nehmen. Allerdings wird jede dieser Geschichten durch die Beweise, die im Tortoise-Podcast präsentiert werden, gründlich widerlegt. Es gibt Texte und Sprachnachrichten der Frauen an Neil, in denen man die Begeisterung in ihrer Stimme und den klaren Widerspruch zu den Anschuldigungen hören kann. Texte und Sprachnachrichten, die Stunden oder Tage nach den angeblichen Übergriffen datiert und mit einem Zeitstempel versehen sind und in denen Neil für eine wunderbare Zeit gelobt und sogar nach mehr gefragt wird.

Tortoise hat treu und sehr gründlich über diesen Fall berichtet und sich bemüht, alle Seiten dieser Geschichte zu untersuchen. Sie erzählen die Version der Frauen und die von Neil, und dann lesen sie die Texte vor oder spielen die Sprachnachrichten ab, die mit dem Zeitpunkt der einzelnen angeblichen Vorfälle übereinstimmen. Wie gesagt, ich war verblüfft, als ich diese Informationen hörte und feststellte, dass sie in den vielen anderen Artikeln, die ich bisher gelesen hatte, nicht erwähnt worden waren, und ich muss fragen: Warum?

Wenn Sie sich die "Master"-Serie im Tortoise-Podcast anhören, was ich hoffe, werden Sie vor allem von der Frau hören, die diesen Skandal ausgelöst hat, Scarlett (ein Pseudonym zum Schutz ihrer Identität). Sie beginnt ihre Geschichte mit einem Vorfall, der sich ihrer Darstellung nach in Gaimans Badewanne in der ersten Nacht, in der sie sich trafen, ereignet hat. In Scarletts Version der Geschichte wurde ihr ein Nacktbad in Gaimans offenem Garten angeboten, das sie auch annahm. Sie behauptet, sie habe sich ausgezogen, sei in die Wanne gestiegen und dann unerwartet von Neil, der ebenfalls nackt war, angesprochen worden. Nach Neils Version lud er Scarlett ein, mit ihm im Garten zu baden, sie nahm an und so trafen sie sich in der Badewanne, beide nackt. Nach Scarletts Version forderte Neil sie dann auf, sich auf seinen Schoß zu setzen, was sie bereitwillig tat. Sie sagt, dass er sie danach sexuell missbraucht hat (Details dazu gibt es im Podcast). Nach Neils Version setzte sich das Mädchen auf seinen Schoß, und sie knutschten, völlig einvernehmlich, ohne jemals vollständigen Geschlechtsverkehr zu haben. Nach diesen beiden Schilderungen wird im Podcast die SMS vorgelesen, die Scarlett am nächsten Morgen an Neil schickte... "Danke für den wunderbaren Abend. Wow!" In diesem Text steht nichts übermäßig Klärendes, aber es scheint, dass sie sich gut amüsiert hat. Scarlett fügt zu ihrer früheren Behauptung hinzu, dass Neil sie bei einer anderen Gelegenheit vollständig vergewaltigt hat, indem er Butter als Gleitmittel für die anale Penetration benutzte und ihr befahl, ihn Meister zu nennen (Details im Podcast). Sie sagt, dies sei kein einvernehmlicher Akt gewesen, doch am nächsten Tag schreibt sie: "Ich werde von Gedanken an dich verzehrt, an die Dinge, die du mit mir machen wirst. Ich bin so hungrig. Was für eine schreckliche Kreatur hast du aus mir gemacht. Ich denke, du musst mir eine große Tracht Prügel geben. Ich bin so fu@$ing verzweifelt nach meinem Meister". Sie erwähnt nichts von der angeblichen Vergewaltigung, die in der Nacht vor diesem Text stattgefunden haben soll, und scheint in keiner Weise verstört zu sein, wie Sie selbst sehen können.

Scarletts Anschuldigungen gehen weiter, wobei jede von ihnen durch entsprechende Texte und eine große Sammlung von Sprachnachrichten zwischen den beiden vollständig widerlegt wird, die merkwürdigerweise in anderen veröffentlichten Berichten über diese Geschichte nicht erwähnt wurden. Ich frage noch einmal: Warum werden diese Beweise in den Berichten nicht erwähnt, wenn sie doch jede Anschuldigung eindeutig widerlegen? Der einzige Ort, an dem diese Artefakte derzeit verfügbar sind, ist der Podcast bei Tortoise, den ich Ihnen allen ans Herz lege.

Ich denke, es ist wichtig, hier zu erwähnen, dass Scarletts Anschuldigungen erst aufkamen, nachdem Neil unerwartet nach London abgereist war und sie mit gebrochenem Herzen und deprimiert zurückließ. Sie gibt zu, dass sie sich nach seiner plötzlichen Abreise verzweifelt nach ihm sehnt und selbstmordgefährdet ist. Sie versucht, den Kontakt zu ihm über das Telefon aufrechtzuerhalten, spürt aber, dass er sich von ihr zurück zieht. Sie spricht mit Amanda Palmer, Neils Ex-Frau, über ihre Beziehung zu ihm, wobei sie das Wort Vergewaltigung in ihrem Gespräch benutzt, was das erste Warnsignal ist. Palmer, die über das Gespräch besorgt ist, informiert Neil, der daraufhin verständlicherweise den weiteren Kontakt zu Scarlett einschränkt. Scarlett versucht jedoch weiterhin, ihn zu erreichen.

Neil ist verwirrt über Scarletts anhaltende enthusiastische und liebevolle Aufmerksamkeit, nachdem er erfahren hat, was sie zu Amanda gesagt hatte. Er erwähnt die Anschuldigung in einem Gespräch mit Scarlett, offensichtlich verblüfft über den Widerspruch. Als Neil das Wort "Vergewaltigung" ausspricht, reagiert Scarlett völlig überrascht, streitet alles ab und entschuldigt sich nachdrücklich für das Missverständnis, indem sie sagt, dass ihre Beziehung immer völlig einvernehmlich gewesen sei und dass sie nichts von dem, was sie je getan hätten, als Vergewaltigung oder Übergriff ansehen würde. Das sagt sie sehr deutlich in einer Nachricht an Neil, die Sie im Podcast hören können.

Scarlett erzählt Neil, wie sehr sie gestresst war, weil sie keine Wohnung und keinen Job hatte. Bevor sie bei der Familie angestellt wurde, war sie obdachlos. Gaiman, der schon immer großzügig mit seinen Freunden und Angehörigen umgegangen ist, bietet ihr an, ihr zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen, allerdings muss er sie um einen Gefallen bitten. Nach dem, was Amanda ihm erzählt hat, ist er natürlich beunruhigt, denn er weiß, dass solche Worte mehr Macht haben, als irgendjemand aushalten kann, und bittet sie, eine Geheimhaltungsvereinbarung zu unterschreiben, die ihre gesamte gemeinsame Zeit abdeckt, beginnend mit der ersten Nacht, in der sie sich getroffen haben. Viele haben dies als einen Akt des Schuldbewusstseins gewertet, was jedoch völlig unbegründet ist. Geheimhaltungsvereinbarungen sind nicht dazu gedacht, Schuldgefühle zu verbergen, sondern Menschen zu schützen, die sich der Gefahr einer öffentlichen Diffamierung ausgesetzt sehen, unabhängig davon, ob die Diffamierung auf der Wahrheit beruht oder nicht. Geheimhaltungsvereinbarungen sind eine Standardmaßnahme, die häufig von Personen ergriffen wird, die in der Öffentlichkeit stehen, insbesondere wenn sie mit möglicherweise rachsüchtigen oder unehrlichen Personen zu tun haben. Ja, Geheimhaltungsvereinbarungen wurden in der Vergangenheit auch verwendet, um ruchlose Taten zu vertuschen, aber das ist nicht immer der Fall und auch nicht ihr eigentlicher Zweck.

Ich glaube, die Geheimhaltungsvereinbarungen sind aus einem ganz einfachen Grund entstanden. Als Schriftsteller weiß Neil Gaiman besser als jeder andere, dass Worte dauerhafte Macht haben, unabhängig davon, ob sie auf der Wahrheit beruhen oder nicht. Und wir alle wissen, dass dies eine Tatsache ist, insbesondere in der #metoo-Bewegung. Bei dieser Art von Vorfällen wird uns beigebracht, den Frauen bedingungslos zu glauben, denn bei sexuellen Übergriffen zwischen zwei Menschen gibt es oft keine Beweise. Und egal, ob eine Anschuldigung wahr ist oder nicht, kein Mann, egal wie berühmt er ist, kann sich gegen die #metoo-Bewegung stellen. Diese Aussage wird sicher nicht gut ankommen, aber wir alle wissen, dass es die Wahrheit ist. Und so sollte es auch in den meisten Fällen sein, in denen es keinen anderen Beweis als die Aussage des Opfers gibt.




Davina Rush stammt also erkennbar aus dem woken Lager mit seiner ganz eigenen Auffassung, was die Unschuldsvermutung angeht. Allerdings führt sie weiter aus:



Anschuldigungen wie diese haben ein enormes Gewicht, vor allem, wenn es auf beiden Seiten keine Beweise gibt. In diesem speziellen Fall gibt es jedoch umfangreiches Beweismaterial, das auf die Unschuld des Angeklagten hindeutet, und dieses verdient unbedingt mehr Aufmerksamkeit. Jede einzelne Textnachricht, jede Sprachnachricht und jede bezeugte Interaktion zwischen Neil und diesen Frauen sind ein Beweis, der die schädlichen Behauptungen widerlegt, die in dem Versuch aufgestellt wurden, seinen Charakter zu diffamieren. Diese Artefakte müssen veröffentlicht werden, müssen in jede Berichterstattung über diesen Fall einbezogen werden, um vollständig und ehrlich zu informieren.

Wir haben also die Geheimhaltungsvereinbarung vorliegen, die Scarlett bereitwillig unterzeichnet hat. Sie nahm auch das Geld an, das Neil ihr anbot, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Nach dieser beunruhigenden Interaktion beginnt Neils Aufmerksamkeit jedoch zu schwinden, und er bleibt weiterhin auf Distanz. Dies ist nach einer solchen Anschuldigung zwar verständlich, aber für Scarlett sehr belastend. Scarletts Depressionen nehmen zu und sie lässt sich schließlich in eine psychiatrische Klinik einweisen. Während ihrer Zeit in dieser Einrichtung trifft sie eine Entscheidung, die alles verändern wird. Nach ihrer Entlassung geht sie zur örtlichen Polizei und erzählt, dass Neil sie sexuell missbraucht und vergewaltigt hat. Nachdem die Polizei jedoch Scarletts Telefonaufzeichnungen, Textnachrichten und so weiter angefordert hatte, kam sie zu dem Schluss, dass es keinen Fall gegen Neil gibt. Scarlett war wütend darüber, dass man ihre Anschuldigungen nicht weiter verfolgen wollte. Sie wollte, dass Neil bestraft wird, aber das Gesetz war in Anbetracht der vorliegenden Beweise nicht auf ihrer Seite. Sie beschloss daraufhin, mit ihren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit zu gehen, in der Hoffnung, dass ihre Geschichte auf irgendeine Weise Aufmerksamkeit erregen würde. Die meisten Journalisten, an die sie sich wandte, lehnten sie ab, da jeder von ihnen die Aussagen der Behörden wiederholte. Es gibt keinen Fall. Nach vielen Ablehnungen fand sie schließlich einen Journalisten, der bereit war, die Geschichte zu übernehmen, wenn andere Frauen bereit wären, sich gegen Gaiman auszusprechen. Und so begannen die Nachforschungen, die sowohl Ex-Frauen zu Tage förderten, die ihn lobten, als auch Ex-Frauen, die weniger angenehme Dinge über ihn zu sagen hatten. Ich glaube, die meisten von uns haben viele Ex-Partner beiderlei Art, oder?

Nachdem ich mir die Anschuldigungen dieser Frauen angehört habe, sollte ich an dieser Stelle sagen, dass Neil anscheinend ein Muster für das plötzliche Beenden von Beziehungen hat, was einige Frauen mit gebrochenem Herzen und sogar wütend zurückließ. Neil selbst entschuldigt sich in seinem Blog dafür und räumt ein, dass er für diese Frauen emotional nicht verfügbar war. Er bestreitet vehement jedes andere Fehlverhalten und erklärt, dass er sich nie auf irgendwelche nicht einvernehmlichen sexuellen Aktivitäten eingelassen hat, bedauert aber die mangelnde Sorgfalt, mit der er diese Beziehungen beendet hat. Die gesamte Antwort von Neil auf die Anschuldigungen können Sie in seinem Blog lesen.

Auf der Suche nach Ex-Frauen, die bereit sind, gegen Neil auszusagen, meldete sich eine Frau aus Florida, die behauptet, Neil habe auch sie sexuell missbraucht. Diese Frau gibt zu, eine lange Beziehung mit Neil gehabt zu haben, in der er sich ihr oft aufgedrängt habe, wenn sie nicht in der Stimmung war oder Schmerzen hatte. Diese Beziehung endete ebenso wie die mit Scarlett abrupt nach einem Streit, der die Frau zugegebenermaßen verzweifelt, untröstlich und wütend zurückließ. Es ist wichtig, an dieser Stelle zu erwähnen, dass diese Frau nie Anklage wegen sexueller Nötigung gegen Neil erhoben oder offen über solche Anschuldigungen gesprochen hat, bis sie im Namen von Scarletts Fall kontaktiert wurde. Und auch hier: Die Texte und der E-Mail-Verkehr zwischen dieser Frau und Neil stehen eindeutig im Widerspruch zu ihren Behauptungen.

Eine weitere Frau wurde kontaktiert und erklärte sich bereit, gegen Neil auszusagen. Diese Frau lebte in einer Hütte auf Neils Grundstück und hatte eine längere körperliche Beziehung mit ihm. Die Beziehung dauerte an, bis die Frau behauptete, sie habe das Wort "Romanze" benutzt, woraufhin Neil ihr sagte: "Das ist keine Romanze", was bedeutete, dass ihre Beziehung rein körperlich war. Die Frau war zugegebenermaßen verletzt, und es wurde schnell unangenehm zwischen den beiden. Verständlicherweise schlug Neil vor, dass sie sich eine andere Wohnung suchen sollte. Da ich mich schon mal in einer ähnlichen Situation befunden habe, habe ich volles Verständnis dafür! Die Frau sagte, sie könne es sich nicht leisten umzuziehen, also bot Neil ihr an, ihr 5.000 Dollar zu zahlen, um eine andere Wohnung zu finden. Die Frau sagte Neil dann, dass dies nicht ausreichen würde und dass sie nach der Trennung Geld für psychologische Hilfe bräuchte. Neil bietet ihr an, auch dafür zu zahlen, wenn sie nur die Wohnung verlässt und eine Verschwiegenheitserklärung unterschreibt. Wie ich bereits sagte, ist dies in hochkarätigen Fällen sehr üblich, wenn es um bestimmte Persönlichkeiten geht, insbesondere nach problematischen Beziehungen und/oder chaotischen Trennungen, wie es hier der Fall war.

Und dann gibt es noch eine weitere Frau, die sich gemeldet hat und die in der letzten Folge des Podcasts, "The Fan", vorgestellt wird. Diese Frau war ein Fan und eine Freundin, die mit Neil zu vielen Veranstaltungen ging. Sie flirtete mit ihm, tauschte sexuelle Texte mit ihm aus und hatte sogar Telefonsex mit ihm. Sie behauptet, dass er sie einmal bei einer Veranstaltung geküsst hat und dass sie sich bei diesem Vorfall sehr unwohl fühlte. Allerdings habe sie ihm kurz darauf eine SMS geschickt, in der sie ihm mitteilte, wie sehr sie den Kuss genossen habe. Sie behauptet auch, dass sie in einem überfüllten Auto auf seinem Schoß sitzen musste und dass seine Hand unaufgefordert ihren Oberschenkel hinaufwanderte, was ihr sehr unangenehm war. Dennoch schrieb sie ihm kurz darauf eine SMS, in der sie ihm mitteilte, wie sehr sie diesen Moment genossen habe und wie sehr sie sich wünschte, sie hätte für ihn ein zugänglicheres Kleid getragen. Und dann ist da noch die Schlüsselgeschichte, die sie benutzt, um Geld von dem berühmten Autor zu bekommen. Nach all ihren Interaktionen, die Neil verständlicherweise zu der Annahme verleiteten, dass diese Frau an seinen körperlichen Zärtlichkeiten interessiert war, geht sie mit ihm zu einer weiteren Buchsignierung. Irgendwann sagt Neil ihr und ihren Freunden, dass sie im Tourbus warten können, wenn sie wollen, was sie auch tun. Nach der Autogrammstunde schließt er sich ihnen an. Neil erzählt, dass sie am Ende zusammen auf dem Bett lagen und eine Weile redeten, bevor er versuchte, sie zu küssen. Sie war nicht begeistert, also ließ er es bleiben. Die Frau behauptet jedoch, Neil habe sich auf sie gelegt und sie gewaltsam geküsst, was sie erschreckt habe. Sie gibt zu, dass er, sobald er merkte, dass sie den Kuss nicht erwiderte, aufhörte und von ihr herunterrollte. Wie auch immer die Geschichte erzählt wird, ich persönlich sehe nichts Falsches an dieser Szene. Sie schien interessiert zu sein, also hat er einen Versuch gewagt und sie hat ihn zurückgeweisen. Das kommt vor. Obwohl es in diesem Fall in etwas viel Dunkleres umgewandelt werden würde.

Später meldet sich diese Frau bei Neil und sagt, dass sie immer wieder Alpträume von dieser Nacht hat, davon, dass er auf ihr lag, und dass sie überlegt, was genau dieser Vorfall war, eine kaum verhüllte Andeutung eines Fehlverhaltens seinerseits. Sie sagt, dass sie deswegen psychologische Hilfe in Anspruch nehmen musste und dass die Behandlung sehr teuer war. Neil ist verständlicherweise schockiert, als er hört, dass er jemanden so verstört hat, vor allem jemanden, von dem er dachte, dass er ihm nahe stand. Er ist schockiert, dass sie ihre Interaktion auf diese Weise verarbeitet hat, und entweder aus Mitleid oder aus Angst, dass sie versucht, mehr aus der Erinnerung zu machen, bietet er an, für ihren Psychologen zu bezahlen. Er sagt, er sei bereit, ihr fünf Jahre lang jedes Jahr einen bestimmten Betrag zu überweisen, um die Kosten zu decken, aber die Frau will alles auf einmal haben.

Viele sagen, dass dies ein Schuldeingeständnsi von Neil war, aber ich erinnere Sie noch einmal daran, dass die Angst eines Mannes in der #meetoo-Arena nicht immer darin besteht, dass die Wahrheit ans Licht kommt, sondern dass Lügen geglaubt werden. Stellen Sie sich vor, jemand behauptet das Gleiche über Sie, stellen Sie sich vor, dass es nicht stimmt, aber Sie haben wenig oder keine Beweise, um sich selbst zu entlasten, und wissen, dass die Öffentlichkeit alle Anschuldigungen für bare Münze nehmen wird, ohne sie in Frage zu stellen, und damit alles, wofür Sie gearbeitet haben, endgültig zerstört wird. Stellen Sie sich das einmal vor.

Alle diese Behauptungen scheinen sich in gewisser Weise zu ähneln, vor allem aber in der Tatsache, dass sie in krassem Widerspruch zu den entsprechenden Texten und Sprachzeugnissen stehen, die eine ganz andere Geschichte erzählen. Sie ähneln sich auch darin, dass jede der Frauen über Neils plötzliches Ende ihrer Beziehungen untröstlich oder verärgert war. Eine weitere Ähnlichkeit besteht darin, dass jede der Frauen direkt oder indirekt Geld verlangte und dieses Geld dann von Neil annahm. Ich frage mich also, ob es sich hier wirklich um ein Fehlverhalten oder um Erpressung handelt. Ist Neil im Unrecht, oder ist er einfach ein Mann, der zugegebenermaßen einvernehmliche BDSM-Aktivitäten genießt, die in diesen Fällen falsch dargestellt wurden? Ist Neil tatsächlich ein Sexualtäter - oder ist er in Wahrheit ein Opfer?

Ich hoffe, dass seine Fans sich einen Moment Zeit nehmen und sich die gesamte Tortoise-Podcast-Serie anhören. Hören Sie sich beide Seiten der Geschichten an, hören Sie sich die Texte und Sprachnachrichten an, hören Sie sich die kurz angerissenen Hinweise auf die vielen Ex-Frauen an, die nur über positive BDSM-Erfahrungen mit Neil berichten. Es ist alles da. Bedenken Sie jedoch, dass Sie sich selbst von allem überzeugen können, wenn Sie zuhören oder lesen, um einen Sexualtäter zu finden. Wenn Sie jedoch mit einem offenen und rationalen Verstand zuhören und alle Texte und Sprachnachrichten in Verbindung mit den Anschuldigungen durchgehen, werden Sie die Dinge vielleicht ganz anders sehen.

Als jemand, der sowohl schwere körperliche Misshandlungen als auch sexuelle Übergriffe und andere Traumata überlebt hat, und als jemand, der an improvisierten BDSM-Erfahrungen teilgenommen hat, fühle ich mich mehr als qualifiziert, meine Meinung zu diesem Thema zu sagen. Ich bin eine überzeugte Feministin und glaube an den gemeinsamen Kampf gegen Sexualtäter ... aber mehr als alles andere glaube ich an die Wahrheit und daran, die Beweise gründlich zu prüfen, wenn sie verfügbar sind. Ich glaube, dass Menschen nicht in der Lage sein sollten, die Karriere und das gesellschaftliche Ansehen eines anderen mit solch groben Falschdarstellungen zu zerstören, wenn die Wahrheit schwarz auf weiß durch ihre eigene Hand oder Stimme geäußert wird. Und abschließend möchte ich sagen, dass ich glaube, dass Neil Gaiman unschuldig ist.

Derzeit hat die Polizei diesen Fall als unbegründet abgetan. Wenn es also Sache der Öffentlichkeit ist, ein Urteil zu fällen, sollten wir dann nicht alle Fakten und Beweise haben? Jeder Artikel, der behauptet, die Geschichte der Neil Gaiman-Vorwürfe zu kennen, sollte ALLE diese Dinge enthalten. Sie wegzulassen ist entweder schlechte Recherche/Berichterstattung oder eklatante Fahrlässigkeit und Falschdarstellung.




Montag, Februar 03, 2025

Baerbock beleidigt Männer im Bundestag – die Grünen finden das in Ordnung

1. Aus den Grünen suppt noch immer selbst zu den unpassendsten Momenten männerfeindlicher Sexismus – so etwa bei der hitzigen Bundestagsdebatte am Freitag. Mehrere Medien berichten, darunter der FOCUS:

Vor der Abstimmung über das Asylgesetz der Union ging es im Bundestag hoch her. Die Redner bezichtigten sich gegenseitig der Lüge. Vorangegangene Krisengespräche der Fraktionsspitzen interpretierte jede Partei nach ihrem Gusto.

Für Raunen im Plenum sorgte Außenministerin Annalena Baerbock , die gegen den Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU, Thorsten Frei, zum sexistischen Tiefschlag ausholte.

"Wenn Männer nicht mehr weiter wissen, werfen sie mit dem Wort Lüge um sich", sagte die Grünen -Politikerin. Für FOCUS-online-Chefkorrespondent Ulrich Reitz ist das mehr als eine flapsige Bemerkung.

"Um es mit der Sprache der Grünen zu sagen: So etwas ist geschlechtsspezifischer Rassismus und Männer-Diskriminierung."

Zwar habe Baerbock damit den Applaus ihrer eigenen Partei eingeheimst, aber als Außenministerin habe sie sich "aus jeder ernsthaften Debatte rausgeschossen".

"Ich hoffe mal, dass ihr das, was ihr heute im Bundestag passiert ist, nirgendwo im Ausland widerfahren ist. Ich glaube auch, dass sich ihre Karriere als Bundesaußenministerin damit erledigt hat."

In einer Situation der "argumentativen Not" zu Beleidigungen zu greifen, nur um schwache Argumente und schlechte Rhetorik zu überdecken, habe mit Staatsfrau nichts zu tun, so Reitz weiter.


Die B.Z. spricht von einer Sexismus-Entgleisung Baerbocks und einem weiteren Tiefpunkt der Debatte. Die "Bild" stellt Baerbock für ihren Männerhass direkt zur Rede:

Ernsthaft? Alle Männer sind gleich? Darf ich jetzt sagen: Das war typisch Frau? Ich käme nicht auf die Idee. Sie bei Männern umkehrt schon. Schade.

Das Niveau? Sie haben sich wenige Minuten zuvor beschwert, es „gäbe sexistische Zwischenrufe“ gegen sie und Frauen. Was, bitte, verleiht Ihnen das Recht, sich andere Maßstäbe anzumaßen? Ihr Geschlecht? Ihr Amt? Ihre Parteizugehörigkeit?

Sie haben am Rednerpult des Deutschen Bundestages etwas raushängen lassen, was ich von einem Mann seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe in den Debatten: blanken Chauvinismus! Die Emanzipation hat das bekämpft. Und Sie jetzt?

Was, wenn Friedrich Merz Ihnen zugerufen hätte: "Heul leise, Annalena!"? Oder Wolfgang Kubicki: "Wenn Frauen nicht weiterwissen, werden sie laut oder fangen an zu heulen?"

Rainer Brüderle von der FDP ist 2013 politisch und menschlich versenkt worden, weil er ANGEBLICH weinselig einer Journalistin ins Dekolleté geguckt haben soll. SOLL. Irgendwann einmal. Die Moralkrieger von Links sind über ihn hergefallen, haben von seinem langen politischen Leben nichts übrig gelassen. Und Sie? Was machen wir nun mit Ihnen, die sie einmal allen Männern vor den Kopf geschlagen, zwischen die Beine getreten haben?

(…) Sie haben heute 41 Millionen Männern im Land einen unter der Gürtellinie verpasst. Als Mann wäre man dafür in Ihrer Partei am Ende.




2. Dass man als Mann bei den Grünen auch am Ende sein kann, wenn man sich nichts zuschulden hat kommen lassen, zeigt der Fall Stefan Gelbhaars, der ironischerweise durch lügende Frauen angestoßen wurde. Am Wochenende meldete sich Gelbhaar im Interview mit der Berliner Zeitung erstmals selbst zu Wort. Ein Auszug aus dem Gespräch:

Dieses Interview ist das erste, das Gelbhaar einer Zeitung gibt, seit klar ist, dass die Vorwürfe im RBB-Bericht erfunden waren und er wohl Opfer einer parteiinternen Intrige wurde. Gelbhaar möchte vor allem über die Rolle des RBB sprechen. Immer wieder sucht er in dieser Stunde nach Worten, gestikuliert, wo er keine findet. Er spricht mit heiserer, teils gebrochener Stimme.

Berliner Zeitung: Herr Gelbhaar, wie geht es Ihnen?

Stefan Gelbhaar: Die Frage bekomme ich am Tag gefühlt hundertmal gestellt. Es ist schwer, darauf eine Antwort zu geben, mit der die fragende Person umgehen kann. Ich will auch nicht permanent mein Inneres auskehren. Erhebliche Straftaten wurden begangen, um mir zu schaden. Das ist immer noch unfassbar für mich. Zugleich will ich nicht nur daran denken. Um diese ja lieb gemeinte Frage abzubinden, sage ich: Ich bin arbeitsfähig.

Berliner Zeitung: Wie haben Sie die Zeit seit dem Aufkommen der Vorwürfe erlebt?

Stefan Gelbhaar: Es ist emotional und auch physisch extrem anstrengend. Sich ins Schneckenhaus zurückzuziehen, wäre leichter gewesen. Aber dann wäre auch nicht herausgekommen, dass die Vorwürfe erfunden waren. An meiner Kandidatur in Pankow festzuhalten, herauszufinden, was da passiert ist, mit all dem irgendwie umzugehen, dazu auch die Gerichte zu bemühen, per Klage den RBB dazu zu bringen, zu zeigen, worauf seine Berichterstattung aufgebaut war – das hat mir mental wahnsinnig viel abverlangt. Ich befand mich unter massivem Druck, ich wurde umfassend infrage gestellt. Die Vorwürfe waren ja krass.

(…) Berliner Zeitung: Und als sich der Wind im Januar drehte, als bekannt wurde, dass die Vorwürfe, die beim RBB veröffentlicht wurden, zum Teil auf Aussagen einer Anne K. beruhten, die es gar nicht gibt – wie war das dann?

Stefan Gelbhaar: Pure Ungläubigkeit. Man glaubt das alles einfach nicht. Man sieht erst die Vorwürfe und denkt sich: Nein, das stimmt nicht. Und dann sieht man die Auflösung und denkt wieder: Das kann doch gar nicht wahr sein, eine Fake-Identität? Es setzte sich zusammen wie ein Puzzle: Kein Klingelschild, nicht an der Adresse gemeldet, man kennt den Namen nicht – und man glaubt es trotzdem nicht: Dass sich irgendjemand sowas ausdenkt, dass einem selbst sowas widerfährt.

Ziel von massiven Straftaten geworden zu sein, das hinterlässt einen sehr tiefen Riss in einem. Wenn diese falschen, krassen Behauptungen dann noch dermaßen breit in der Öffentlichkeit, im eigenen Umfeld, im weiteren Umfeld, überall diskutiert werden - das macht dich kaputt. Dann diese abrupte Wendung. Auch für die, die mich eine Woche vorher noch als Täter gesehen und teils behandelt haben. Das kriegst du in der Birne nicht klar.

(…) Berliner Zeitung: Hat sich in dieser Zeit irgendjemand öffentlich an Ihre Seite gestellt?

Stefan Gelbhaar: Es gibt einige Menschen, die sich an meine Seite gestellt haben. Andreas Otto, ein bündnisgrünes Urgestein aus Pankow, hat Worte zum Einordnen gefunden.

Berliner Zeitung: Insgesamt war der Kreis nicht besonders groß, oder? Auch nicht, nachdem klar war, dass ein Großteil der Vorwürfe erfunden ist.

Stefan Gelbhaar: Also, einige hatten erst eine sehr klare Meinung und waren dann stumm.


In dem definitiv insgesamt lesenswerten Interview erklärt Gelbhaar, warum er dem rbb, der die Verleumdung gegen ihn offenbar mit journalistischer Fahrlässigkeit massiv unterstützt hat, nicht so einfach verzeihen kann. Ein solcher Vorgang dürfe sich nicht wiederholen. "Für das Ansehen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist das sehr wichtig."

Wenn es mir die Nachrichtenlage erlaubt, wird Genderama morgen einen längeren Sonderbeitrag zu ähnlich gelagerten Vorwürfen gegen den Fantasy-Autor Neil Gaiman veröffentlichen, die sich auch gerade als Verleumdungen zu entpuppen beginnen. (In den Leitmedien findet sich dazu noch nichts.)



3. Vor zwei Wochen hatte Genderama über Forschungsergebnisse berichtet, denen zufolge Romantik und Beziehungen eher Männersache sind. Entgegen beliebten Klischees sagen Männer zum Beispiel eher als Frauen, eine Partnerschaft zu haben sei wesentlich für sie, um glücklich zu sein. Sie suchen eher eine Partnerschaft, verlieben sich schneller und sprechen das früher offen aus.

Welche Schlagzeile der FOCUS daraus macht, ist klar, oder?



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