Dienstag, März 28, 2023

Neue Studie: Männerfeindlichkeit stärker als Rassismus

1. Die Website Psypost, die über Erkenntnisse in der psychologischen Forschung informiert, berichtet in einem aktuellen Beitrag über eine neue Untersuchung, die aus mehreren hintereinander geschalteten Experimenten besteht. Ihren zentralen Erkenntnisse zufolge sind Sexismus zu Lasten von Männern und Klassismus zu Lasten ärmerer Menschen die wirkungsstärksten Vorurteile von allen:

Neue Forschungsergebnisse belegen, dass Menschen im Allgemeinen eine positive implizite Voreingenommenheit gegenüber Frauen und eine negative implizite Voreingenommenheit gegenüber Männern sowie eine ähnliche, aber weniger konsistente implizite Voreingenommenheit zugunsten von Menschen aus höheren sozialen Schichten haben.

(…) Die Forscher führten vier Studien über intersektionelle implizite Voreingenommenheit durch. [Studienleiter Paul] Connor und seine Kollegen analysierten (…) die Daten aus den Studien 2 bis 4, um zu untersuchen, ob sich die Muster der Ergebnisse zwischen den verschiedenen Untergruppen der Befragten unterschieden. Sie fanden heraus, dass alle Untergruppen der Befragten eine Voreingenommenheit zugunsten von Frauen und gegen Männer sowie eine Voreingenommenheit zugunsten der Oberschicht und gegen die Unterschicht aufwiesen, wobei Frauen eine stärkere Voreingenommenheit gegenüber der sozialen Schicht zeigten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Ausmaß der impliziten Voreingenommenheit zwar zwischen den demografischen Gruppen variieren kann, die Grundrichtung dieser Voreingenommenheit jedoch stabil bleibt.

"Unser wichtigstes Ergebnis war, dass vor allem das Geschlecht der Zielpersonen für die impliziten Reaktionen ausschlaggebend war, nicht die Hautfarbe das Alter oder die soziale Schicht", so Connor gegenüber PsyPost. "Insbesondere fanden wir heraus, dass pro-weibliche und anti-männliche Vorurteile viel mehr Variationen in den Antworten der Teilnehmer erklärten als jede andere Art von Vorurteil. Das war überraschend, denn es gibt kaum frühere Arbeiten auf unserem Gebiet, die uns dazu veranlasst hätten, vorherzusagen, dass das Geschlecht in dem Maße dominieren würde, wie es der Fall war."

(…) "Wenn ich mit Leuten über diese Arbeit spreche, fragen sie oft, ob andere in der akademischen Gemeinschaft negativ auf die Ergebnisse reagiert haben", fügt Connor hinzu. "Und ich verstehe die Frage, denn seit ich mit dieser Arbeit begonnen habe, habe ich ein gewisses Zögern verspürt, die Ergebnisse zu veröffentlichen. Aber ich muss sagen, dass praktisch alle, von den Herausgebern über die Gutachter bis hin zum akademischen Publikum, sehr aufgeschlossen und bereit waren, sich mit diesen Daten auseinanderzusetzen, selbst wenn sie überraschend waren oder den Vorurteilen einiger Leute widersprachen. Das war eine sehr willkommene und angenehme Überraschung."


Beim gegenwärtigen Zeitgeist kann ich keinem Wissenschaftler einen Vorwurf machen, der sich Sorgen macht, ob seine Erkenntnisse darüber, dass Männerfeindlichkeit alle anderen Vorurteile und Abneigungen in den Schatten stellt, schiefe Blicke ernten könnten. Für linke Männerrechtler und für Klassismusforscher könnte es trotzdem eine reizvolle Aufgabe darstellen, zu untersuchen, wie Ressentiments gegen Männer und Ressentiments gegen de unteren Schichten miteinander verbunden sind.

Davon abgesehen müsste eigentlich all die Forschung, über die Genderama immer wieder berichtet, Bestandteil des Faches Genderstudien sein. Da sie aber nicht den Mythos der unterdrückten Frau stützt, ist damit wohl kaum zu rechnen.



2. Über eine weitere Studie berichtet die Süddeutsche Zeitung:

Männer weinen heimlich, hat der Grönemeyer, Herbert mal gesungen. Das mag so sein, und vermutlich bleibt das aus einem schlichten Grund auch weiter so: Stimmen Männern öffentliche Klagen darüber an, dass sie es auch ein bisschen schwer haben, stoßen sie im günstigsten Fall auf Desinteresse. Jetzt stellt euch nicht so an, heißt es dann oft sinngemäß in sozialen Medien. In diesem Sinne lässt sich auch eine Studie interpretieren, die gerade Psychologen um Maja Graso von Universität Groningen in der Fachzeitschrift Archives of Sexual Behavior publiziert haben. Ziehen Maßnahmen, von denen am Ende alle oder wenigstens viele profitieren, Kollateralschäden nach sich, gilt dies vor allem dann als akzeptabel, wenn diese Nachteile Männer treffen. Und vor allem sind es offenbar Frauen, die so denken.

Die Psychologen um Graso legten ihren insgesamt mehr als 600 Probanden kurze Schilderungen sozialer Interventionen vor, die diese bewerten sollten. Dabei ging es zum Beispiel darum, das Arbeitsklima in einem großen Betrieb zu verbessern, Menschen mit chronischen Schmerzen zu helfen oder schwache Schüler zu unterstützen. Stets zogen die Maßnahmen allerdings Kosten nach sich, so wie es auch im echten Leben ist: Nicht ist umsonst und wenn der Preis nur in verstärkter Anstrengung besteht. Die Studienteilnehmer mussten schließlich angeben, wie akzeptabel die geschilderten Maßnahmen seien.

Die männlichen Probanden machten ihr Urteil im Durchschnitt nicht davon abhängig, ob die Kollateralschäden Männer oder Frauen trafen. Sie fanden in der Regel beides akzeptabel, wenn dafür ein höheres Gut beziehungsweise ein wünschenswertes Ziel erreicht würde. Das Urteil der Frauen fiel anders aus: Sie fanden es im Durchschnitt deutlich weniger akzeptabel, wenn Frauen die Kosten oder Kollateralschäden zu tragen hatten. "Männer zeigten keinen derartigen Gender-Bias", schreiben die Autoren um Graso. Nur in einer Variante der Experimente waren sich Frauen und Männer weitgehend einig: Ging es um Kinderbetreuung oder die Pflege von Alten oder anderen vulnerablen Personen, galt es allen im Durchschnitt als weniger akzeptabel, wenn Frauen die Kosten dafür zu tragen hatten, dass sich etwas zum Positiven ändert.

Frauen und Kinder zuerst: Das gilt also wohl nicht nur im Fall von Schiffsunglücken. Generell, so die Forscher um Graso, hätten Männer mit wenig Mitleid zu rechnen. In Studien zum berühmten Trolley-Problem - um mehrere Menschen zu retten, muss aktiv eine einzelne Person geopfert werden - zeigen Probanden weniger Skrupel, einen Mann als eine Frau dem Tod zu überlassen. Andere Studien zeigen, dass Männer im Vergleich zu Frauen härtere Strafen für die gleichen Vergehen bekommen und es in Notlagen auch weniger wahrscheinlich ist, dass ihnen geholfen wird. Das alles lege nahe, dass Kollateralschäden auch dann eher als akzeptabel gelten, wenn Männer diese zu tragen haben, so das Team um Graso.

Aber warum wird diese Ansicht in der aktuellen Studie fast exklusiv von Frauen vertreten? "Zahlreiche Studien belegen, dass Frauen einen stärkeren In-Group-Bias zeigen als Männer", schreiben die Psychologen. Frauen bevorzugen ihre Geschlechtsgenossinnen demnach stärker als Männer das ihrerseits untereinander machen. Zudem sei das Stereotyp verbreitet, so die Psychologen, dass Frauen ohnehin eher Opfer seien. Und wer unter Beifall darüber klagen kann, wie schwer man es immer hat, ist natürlich nicht bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Auch dann nicht, wenn dies zu einem höheren Zweck geschehen soll.


Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich ein Lexikon der feministischen Irrtümer herausgebracht habe, obwohl ich Männerrechtler bin und kein Antifeminist. Man muss erst mal den Mythos aus dem Weg räumen, dass Frauen leidende, unterdrückte Opfer in unserer Gesellschaft sind, bevor bei vielen Menschen der Blick auf die berechtigten Anliegen von Männern überhaupt erst frei wird.

(Andere Gründe für dieses Lexikon sind, dass es auch Frauen nicht hilft, wenn eine Politik auf der Basis falscher Grundannahmen gestaltet wird und dass nach dem Zeitalter der Aufklärung Wissenschaft Vorrang vor überzeugtem Glauben haben sollte.)



3. Wir bleiben beim Thema Männerfeindlichkeit: "Der deutsche Vater ist ein Versager!" wettert die Feministin Bascha Mika in der Frankfurter Runschau. Die Kommentare unter der Hetze sind lesenswert.



4. Boris von Heesen, Autor des Männer-Bashing-Buchs "Was Männer kosten" wurde als Ehrenmitglied im Bundesforum Männer aufgenommen. Dann ist dasselbe bei Bascha Mika wohl auch nur eine Frage der Zeit.



5. Die linken Nachdenkseiten beschäftigen sich damit, wie die ZDF Frank Schätzings Bestseller "Der Schwarm" für die Verfilmung umgeschrieben hat:

So wurden in der Verfilmung sämtliche im Buch prominenter vorkommenden weißen Männer gecancelt. Der norwegische Protagonist Sigur Johanson, der im Buch als in die Jahre gekommener Biologieprofessor beschrieben wird, wird vom deutlich jüngeren und farbigen schwedischen Schauspieler Alexander Karim gespielt – Änderungen am Plot inklusive. (…) Dafür haben die Macher zweifelsohne ein Herz für Frauen. Zahlreiche im Buch männliche weiße Charaktere sind im Film plötzlich weiblich und als ob das noch nicht reichen würde, erfanden die Drehbuchautoren gleich mit der Doktorandin Charlie Wagner eine weiße, weibliche Protagonistin hinzu. Wir lernen: In der Wissenschaft – denn in diesem Milieu spielt "Der Schwarm" ja hauptsächlich – gibt es keine weißen Männer.




6. Die Tagespost hat Alexander Marguier zu seinem Buch "Die Wokeness-Illusion: Wenn Political Correctness die Freiheit gefährdet" interviewt. Ein Auszug aus dem Gespräch:

Tagespost: Bei der neuen "Meldestelle für Antifeminismus" können frauenfeindliche Vorfälle gemeldet werden. Sind wir auf dem Weg in eine denunziatorische Gesellschaft?

Alexander Marguier Da sind wir längst. Das ist die logische Folge dessen, wovor viele in den letzten Jahren die Augen verschlossen haben. Mit gesellschaftlichen Veränderungen verhält es sich nicht so, dass ich heute ins Bett gehe und morgen wache ich in einer autoritären Gesellschaft auf. Nein, man öffnet eine Schleuse, danach die nächste ... Die Meldestelle ist die logische Fortsetzung einer Entwicklung, die ganz klar zeigt, dass die persönliche Freiheit ohne jede gesetzliche Grundlage eingeschränkt werden soll. Sie stuft als antifeministisch ja bereits ein, wenn man Dinge, die vom linksgrünen Milieu als modern und alternativlos propagiert werden, kritisch hinterfragt.




7. Die Tagesschau berichtet, wo schwule Flüchtlinge in Deutschland Schutz finden.



8. Ein Berliner Vater ist mit seinem Eilantrag gegen das Gendern an Schulen gescheitert.



9. Harald Marteinstein hat sich in der "Zeit" ebenfalls mit den "alten weißen Männern" beschäftigt (Bezahlschranke). Ein Auszug:

Vor einer Weile habe ich für das ZEITmagazin einen Essay über das Altwerden geschrieben, die ZEIT veröffentlichte einige Leserbriefe. Einer davon stammte von einem Mann, der sich als 32-Jähriger outete und im Ganzen nicht unfreundlich war. Ein Satz fiel mir besonders auf. Meine Perspektive sei, dies dürfe er doch wohl unterstellen, "die eines älteren weißen Mannes, der insgesamt ein privilegiertes Leben geführt hat". Dies habe ihn voreingenommen gemacht.

(…) Dieser Mensch, dachte ich weiter, hat in den Medien so oft die dortigen Standardformulierungen "alte weiße Männer" und "Weiße Männer sind privilegiert" in abwertendem Zusammenhang gelesen, dass er gar nicht mehr darüber nachdenkt. So funktioniert Konditionierung. In Wirklichkeit ist der Satz "Weiße Männer sind privilegiert" ebenso unterkomplex wie der Satz "Schwarze sind musikalisch".

Was heißt überhaupt "privilegiert"? Bessere Startchancen? Für Jungs und Männer aus der Unterklasse gilt das nicht, und das sind nicht wenige. Jede Professorentochter ist privilegierter als jeder Sohn eines Langzeitarbeitslosen. Vielleicht meint "privilegiert" aber auch nur, dass man am Ende oben angekommen ist, was einige Vorteile mit sich bringt. Hat das in manchen Fällen nicht doch ein wenig mit Leistung zu tun? Es gibt so viele weiße Männer, und so wenige schaffen es. Und so viele landen im Obdachlosenheim.

Die Frauen werden bald merken, dass auch von ihnen nur wenige es schaffen, egal, wie hoch die Quote ist. Auf dem Sonnendeck wird nie unbegrenzt Platz sein. Und es ist meistens ein bisschen Glück nötig, um aufs Sonnendeck zu kommen, sogar für die Professorenkinder. Skrupellosigkeit hilft natürlich auch.

Der "alte weiße Mann", der sich gegen die zum Klischee minderbegabter Autor*innen gewordene Herabsetzung seiner Identität wehrt, gilt als selbstmitleidig. Frauen oder queere Menschen, die herabgesetzt werden, gelten nicht als selbstmitleidig. Sie können womöglich sogar erreichen, dass jemand gefeuert wird.

Deswegen lehne ich die woke Ideologie ab. Sie sortiert Menschen in gut und böse, schutzbedürftig und verdammenswert, genau wie die religiösen Fanatiker. Das wird niemals mehrheitsfähig sein. Von dem Philosophen John Rawls stammt die Erkenntnis, dass jede Norm "unparteilich begründet" sein muss, um von der Mehrheit akzeptiert zu werden. Weil diese Ideologie auf faire Weise nie mehrheitsfähig werden kann, sind ihre Vertreter so oft darauf bedacht, die anderen zum Schweigen zu bringen.




10. In Großbritannien wird ein neues Gesetz vorbereitet, das die bereits verbotene sexuelle Belästigung auf der Straße (jemandem folgen, jemandem Hinterher-Pfeifen etc.) zum Verbrechen mit einer drohenden Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren erklärt. Ein Politiker zeigte sich über die aktuelle Entwicklung besorgt, berichtet die Nachrichtensendung "Sky News":

Der erfahrene Hinterbänkler Sir Christopher Chope nutzte die heutige Debatte, um eine Reihe von Änderungsanträgen zu dem vorgeschlagenen Gesetz einzubringen, und sagte, dass Diskussionen über das Thema zu psychischen Problemen bei Männern beitragen könnten.

Nachdem er gesagt hatte, er wolle "sicherstellen, dass die Tatsache betont wird, dass dieses Gesetz für Männer und Frauen gleichermaßen gilt", fügte Sir Christopher hinzu: "Der Grund, warum ich glaube, dass dies im Moment sehr wichtig ist, ist die wachsende Überzeugung von [Psychiatrie-]Experten... über die Auswirkungen der so genannten Sexualpolitik auf junge Männer."

Er zitierte ausführlich aus einem Artikel der Zeitschrift Spectator und sagte, dass Männer "routinemäßig als von Natur aus gefährlich, aggressiv, animalisch und unfähig, ihre eigenen Instinkte zu kontrollieren" dargestellt würden und dass Jungen in den Schulen jetzt als "potenzielle Perverse" angesehen würden.

Er sagte auch, dass Jungen nach der COVID-Sperre "in diese leicht hysterische Atmosphäre kommen - nicht anfassen, das ist unangemessen, das ist ein Angriff - und sie werden als schuldig behandelt, bis ihre Unschuld bewiesen ist".

Und er behauptete, "arbeitslose" Männer würden "fast entmutigt oder eingeschüchtert, damit sie nicht auf die Straße gehen, um nicht nur keine Arbeit finden, sondern auch keine Freundin".

Der Tory-Abgeordnete sagte: "Es scheint, dass wir nicht in der Lage sind, zwei Begriffe in unseren Köpfen zu behalten - dass sexuelle Übergriffe schlecht sind und dass es auch schlecht ist, Männer als angeborene Sexualstraftäter zu behandeln. Eine begründete Sorge über Übergriffe scheint sich in eine institutionelle Männerfeindlichkeit verwandelt zu haben".

Sir Christopher fügte hinzu: "Es fehlt die Einsicht, dass, wie bei allen Verbrechen, der Anteil der Täter verschwindend gering ist und das schreckliche Verhalten einiger weniger zur Misshandlung aller führt. Die Folgen von all dem sind: Wir sollten sehr vorsichtig mit unserer Sprache sein, dass sich die ohnehin schon schlechte Situation in Bezug auf die psychische Gesundheit von Jungen und jungen Männern nicht noch weiter verschlechtert."




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