Donnerstag, Oktober 22, 2020

Brandstiftung? Ehemaliges feministisches Wohnprojekt in Flammen – News vom 22. Oktober 2020

1. An dem Haus in Berlins Liebigstraße 34, das lange Zeit als "anarcha-queer-feministisches Wohnprojekt" besetzt worden war, ist heute Nacht ein Brand ausgebrochen. Das Haus war vor kurzem von der Polizei geräumt worden, woraufhin eine Wellte linksextremistischer Gewalt durch Berlins Straßen gegangen war. Die B.Z. berichtet:

Großeinsatz der Berliner Feuerwehr! Gegen 20.30 Uhr brach ein Feuer in der Liebigstraße 34 aus. Das linke Wohnprojekt, war vor circa zwei Wochen geräumt wurden.

"Es brennen 50 Kubikmeter Müll im und an dem Haus", sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittwochabend. Vor dem Gebäude lagerte hinter einer Absperrung jede Menge Sperrmüll, der nach der Räumung am 9. Oktober aus dem Haus getragen wurde.

Das Feuer schlug anschließend auf das Erdgeschoss über. Zunächst war unklar ob weitere Etagen betroffen waren, da die Feuerwehr das Gebäude nicht betreten konnte.

Gegen 22 Uhr hatte die Feuerwehr – mit 30 Kräften vor Ort – den Brand gelöscht. Abschließend begingen die Einsatzkräfte die einzelnen Stockwerke, um mögliche Brandherde auszumachen.

Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand.


Der SPD-Abgeordnete Tom Schreiber (41) sprach bereits von einem Brandanschlag. Er gehe davon aus, "dass zeitnah ein Selbstbezichtigungsschreiben" erscheine. Der Politiker: "Hier sieht man deutlich, dass den Linksextremisten Menschenleben egal sind!"

Schreiber erntete darauf schnell die erwartbaren Reaktionen. "junge komm halt du gehst mir so auf den sack" heißt es in einer Antwort. Ein anderer legte Schreiber einen Parteiwechsel zur AfD nahe. Einige taten so, als sei die bloße Vorstellung, von Linksextremen könne jemals Gewalt ausgehen, widerliche Hetze und ein "feuchter Traum". Der Abgeordnete keilte mit zahlreichen knappen Erwiderungen wie "Lösch dich!" zurück.

Vor dem Haus habe es einem Anwohner zufolge am Abend zuvor eine Mahnwache mit Kerzen gegeben. Durch diese Aktion könnte das Feuer auch versehentlich, eventuell fahrlässig, ausgelöst worden sein.

In der Berliner Morgenpost heißt es indes, auch die Polizei gehe von Brandstiftung aus.

Mehrere vermummte Personen seien vor dem Brand am Haus gesehen worden. Der private Sicherheitsdienst habe sich daraufhin zurückgezogen, hieß es am Abend.

(…) Ein Foto, das von dem Brand im Internet kursierte, gibt einen Hinweis darauf, dass es sich um Brandstiftung wahrscheinlich von Linksextremisten handelt. Denn das Foto wurde versehen mit dem Spruch: "Es brennt seit 21.00 Uhr am Dorfplatz Wut und Flamme der Repression". Veröffentlicht wurden Foto und Text auf einem linksextremen Account.




2. Der Frankfurter Allgemeinen zufolge enttäusche das Plagiatsgutachten zur Doktorarbeit von Frauenministerin Franziska Giffey (SPD). Eine Tendenz zuihrer Entlastung sei deutlich herauszulesen. Der Artikel befindet sich hinter einer Bezahlschranke.



3. Das Väter-Blog "Papalapapi" stellt das Buch "Hochsensible Männer" in einer lobenden Rezension vor. Mir hat es auch gut gefallen.



4. Eine Klage der US-amerikanischen Organisation ACLU gegen die von Trumps Erziehungsministerin Betsy de Vos eingeleitete Reform, die an Universitäten wieder faire Prozesse bei Anschuldigungen sexueller Übergriffe sicherstellen sollte, ist vor Gericht gescheitert. In dem von mir verlinkten Artikel heißt es: "Das Urteil ist ein großer Sieg für DeVos, deren Umgang mit dem Antidiskriminierungsgesetz Titel IX ein wichtiger Teil ihres Vermächtnisses als Ministerin sein wird."



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu der auf Genderama veröffentlichten Leserpost, was die Positionierung von Grünen gegen trans Personen und den Umgang mit trans Frauen bei sportlichen Wettbewerben angeht:

Hallo Herr Hoffmann,

Sie hatten doch Recht mit Ihrem Beitrag vom 20. Oktober! Zunächst einmal – worum geht es eigentlich? Hier die Position der Grünen, die zur Debatte steht:

"Männer, die sich als Frau identifizieren, können so missbräuchlich in Schutzräume eindringen, Frauenförderungen und Ämter beanspruchen, ohne dass Frauen sich dagegen wehren können", heißt es in der Antragsbegründung. "Der Zutritt von Menschen mit männlichem Körper könnte religiöse Frauen ausschließen, durch Männergewalt traumatisierte Frauen in Frauenhäusern retraumatisieren und Sportlerinnen den Sieg und die Gesundheit kosten", warnen Engelken und 24 weitere Antragsteller*innen.


All die Einwände von Genderama-Lesern, welche Sie am 21. Oktober zitieren, sagen zu dieser Position gar nichts aus, sondern beziehen sich auf die Frage, ob es sportlich fair sei, Trans-Frauen im Damensport zuzulassen. Von Fairness ist bei den Grünen nirgends die Rede. Sie sprechen lediglich von der Möglichkeit, dass Trans-Frauen Sportlerinnen den Sieg und die Gesundheit kosten. Ja, diese Möglichkeit besteht durchaus, sie besteht jedoch ebenso bei biologischen Frauen im Sport: auch sie können anderen Sportlerinnen den Sieg und die Gesundheit kosten. Es wäre sehr seltsam, wenn Trans-Frauen das nicht könnten, was biologische Frauen können müssen, um im Damensport überhaupt erfolgreich zu sein.

Kurz: Bei den Grünen spielt Fairness keine Rolle (solange wir uns an das Zitat oben halten). Worum geht es dann? Sie haben es doch sehr treffend herausgestellt:

Man könnte noch viel dazu sagen, aber es läuft immer auf dasselbe hinaus: Trans Frauen werden von manchen Feministinnen als Bedrohung gesehen, weil sie als "verkappte Männer" gelten und in manchen Kreisen Männer und Männlichkeit als Bedrohung wahrgenommen werden. Ob das gut begründet ist, erscheint irrelevant. Es ist der Geschlechterhass, der sich hier im grünen Lager Bahn bricht. Aber da diesmal nicht allein die "legitime" Zielscheibe Männer, sondern auch trans Personen von diesem Hass betroffen sind, wird er plötzlich als so reaktionär offensichtlich, wie er ist.


Diese Einschätzung wird überhaupt nicht dadurch in Frage gestellt, dass man nun darauf hinweist und dafür argumentiert, dass es sportlich unfair sei, Trans-Frauen im Damensport zuzulassen. Mal angenommen, dieses Internationale Olympische Committee (IOC) würde die Regeln für Trans-Frauen so weit verschärfen, dass wirklich physischer Gleichstand hergestellt wäre: Würden die Grünen dann ihren Widerstand aufgeben? Nöö – ganz gewiss nicht. Warum nicht? Nun, Sie haben es doch erklärt – siehe das Zitat oben.

Zudem sind die Argumente der Unfairness-Vertreter häufig dubios. Z. B. gab es da diesen MMA-Kampf, bei dem die Sportlerin Taika Brents von einer Trans-Frau schwer verletzt worden ist. Nun, wenn ich Sorge hätte, dass ich bei einem MMA-Kampf verletzt werden könnte, dann würde ich nicht darauf dringen, dass Trans-Frauen für MMA-Kämpfe gesperrt werden, sondern ich selbst würde an keinen MMA-Kämpfen teilnehmen. MMA-Kämpfe sind für sich genommen schon so gefährlich, dass jeder, der ein wenig Sorge um seine Gesundheit hat (also jeder normal denkende Mensch), sie tunlichst vermeiden sollte. Wenn ich in ein Haifischbecken springe, dann hat es wenig Sinn, vorher darauf zu drängen, dass diese Haifische nicht größer als sieben Meter sein dürfen.

Dito für Rugby. Da spielen also Frauen Rugby, haben aber keine Sorge um ihre eigene Gesundheit. Dann gibt es eine Trans-Frau in der gegnerischen Mannschaft, und plötzlich finden dieselben Sportlerinnen, die Rugby nicht gefährlich finden, dass Rugby mit Trans-Frau total gefährlich geworden ist. Neenee, Rugby ist immer total gefährlich, und Frauen, die Sorge um ihre Gesundheit haben, sollten besser kein Rugby spielen.

Was nun die vielen Siege von Trans-Frauen in der Athletik betrifft, so wird hier ein wichtiger Punkt übersehen: Viele biologische Frauen trainieren mit männlichen Sportlern, z. B. unser ehemaliger Goldfisch Franziska oder die Ungarin Judit Polgar (Schach). Warum machen die das? Damit sie immer verlieren? Sie machen es, weil es ihr Leistungsniveau steigert. Aber wie kann das sein, wenn Frauen den Männern doch körperlich immer unterlegen sind? Nun, offenbar sind die Grenzen der weiblichen Leistungsfähigkeit noch nicht erreicht – da ist noch Luft nach oben. Man muss eben nur diesen Leistungszuwachs geschickt herauskitzeln. Und das geht z. B., indem man als Frau mit Männern trainiert. Darum meine Prognose: Wenn heute die biologischen Frauen in der Athletik gegen die Trans-Frauen abstinken, dann sollten sie immer mit Trans-Frauen trainieren, oder eben gleich mit originalen Männern. Nach spätestens drei Jahren werden sie das Leistungsniveau der Trans-Frauen erreicht und teilweise überboten haben.

Es ist natürlich schön, wenn Sie in Ihrem Blog alternative Meinungen würdigen und auch eigene Meinungen zurücknehmen. Aber wo Sie Recht haben, können Sie ruhig auch ein wenig bockig sein und standhaft bleiben.


Leicht gesagt. Bockig sein entspricht so gar nicht meinem Naturell. :-)

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