Dienstag, August 11, 2020

Justizministerin Lambrecht (SPD) lehnt automatisches Sorgerecht für unverheiratete Väter ab – News vom 11. August 2020

1.
Nachdem im November 2019 der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, steht nun der entsprechende Gesetzentwurf in weiten Teilen. In dieser Woche soll er in die Ressortabstimmung gelangen. Indes: Bei den Familienrechts-Experten dürfte die Enttäuschung groß sein. Denn einem ihrer wichtigsten Vorschläge möchte die Ministerin nicht folgen: Ein automatisches Sorgerecht für unverheiratete Väter soll es – entgegen anderslautenden Medienberichte - auch weiterhin nicht geben.


Das berichtet aktuell die Legal Tribune. Aber warum entscheidet sich Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) gegen den Rat der eigens hierzu befragten Familienrechts-Experten?

Das dürfte damit zusammenhängen, dass insbesondere Frauenrechtsorganisationen einem Automatismus von Anfang an kritisch gegenüber gestanden haben und wohl noch stehen. So hatte der Deutsche Juristinnenbund seinerzeit etwa erklärt, dass die Mutter nicht selten einen guten Grund habe, den Vater nicht immer mit im Boot zu haben.


Markus Witt vom Väteraufbruch für Kinder kommentiert auf Twitter:

Sollte diese Minimallösung, die von ALLEN Experten befürwortet wurde, nicht kommen, dann kann das @BMJV_Bund auf Experten zukünftig verzichten. Politik nach Parteibuch braucht kein know-how oder Fakten. #Sorgerecht #Männerdiskriminierung #Klientelpolitik




2. Ab Mittwoch steht ein neuer Duden in den Buchläden:

Zum ersten Mal finden Nutzer im Duden Hinweise zum gendergerechten Sprachgebrauch. Ein Thema, für das es bisher keine Norm gibt. Kunkel-Razum ist auf die Reaktionen zu den neuen drei Seiten gespannt – wohl wissend, dass sie für Diskussionen sorgen können. "Wir legen Wert darauf zu sagen, dass das keine Regel ist, die wir verordnen", betont sie. Das dürfe die Redaktion nicht und wolle sie auch nicht, aber sie erhalte eben sehr viele Anfragen zu dem Thema. (…) Im Duden steht nun zum Beispiel über den umstrittenen Genderstern: Es sei zu beobachten, dass sich diese Variante in der Schreibpraxis "immer mehr durchsetzt".




3. Viele Medien durchzieht die Klage, Frauen seien die Hauptopfer von Corona. Dass der Pandemie vor allem Männer zum Opfer fallen, wird dabei fröhlich herausgerechnet; wer tot ist, beschwert sich nicht. Längst schon fand jedoch eine britische Studie heraus, dass auch von den Folgen des Lockdowns Single-Männer am stärksten betroffen sind:

Neue Forschungen von eharmony und Relate haben ergeben, dass vier von zehn Alleinstehenden sich während des Lockdown einsam gefühlt haben, wobei Männer häufiger als Frauen sagen, dass sie Schwierigkeiten damit haben, allein zu sein (45 % gegenüber 35 %). Die Umfrage unter 2.000 Erwachsenen in Großbritannien ergab auch, dass Männer über eine etwas höhere Prävalenz psychischer Probleme während der Isolation berichteten.

(...) Die Eharmony-Beziehungsexpertin Rachael Lloyd mahnt Männer und alle Singles, Vorsicht walten zu lassen, bevor sie sich in eine neue Beziehung stürzen, wenn die Isolation aufgehoben wird.

"In der Regel gehen Männer weniger offen mit ihren Gefühlen um und sind weniger geneigt, Freunde und Familie um emotionale Unterstützung zu bitten", sagt Rachael Lloyd. "Aber in nicht wenigen Fällen sehnen sie sich noch mehr nach romantischer Intimität als Frauen, wie unser neuer Bericht zeigt. Für den einen von fünf Männern, der sich jetzt nach neuen Beziehungen sehnt, würde ich mir jedoch genau überlegen, welche Art von Person Sie anziehen möchten. Wenn Sie auf der Suche nach einer glücklichen, lang anhaltenden Beziehung sind, müssen Sie idealerweise jemanden finden, der Ihre Grundwerte teilt und ein hohes Maß an Kompatibilität aufweist. Stellen Sie parallel dazu sicher, dass Sie wieder mit Familie und Freunden in Kontakt kommen, damit Sie, wenn Sie die richtige Person gefunden haben, mehr Ausgewogenheit in die Beziehung bringen".

(…) Ein Silberstreif am Horizont der Isolation ist, dass sie den Singles Zeit zum Nachdenken gegeben hat - mehr als ein Viertel (29%) hat erkannt, dass sie alleine tatsächlich glücklicher sind.




4. Bemerkenswert: Trans Personen, die vom Mann zur Frau wechseln, gewinnen dadurch an Lebenszufriedenheit, während es jenen, die von der Frau zum Mann wechselten, schlechter geht. Woran mag das nur liegen?

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