Samstag, August 17, 2019

Deutsche Feministin fordert Vermögens-Obergrenze für Männer – News vom 17. August 2019

1. Bis das Patriarchat abgeschafft sei, brauche es eine Obergrenze für den finanziellen Besitz von Männern, fordert im "Neuen Deutschland" die Feministin Lou Zucker, die etwa auch für die "taz" und den "Zeit-Online"-Partner "ze.tt" schreibt. Diese Obergrenze sei notwendig, um sexuelle Gewalt zu reduzieren, wie die "lange Liste an Superreichen, Promis und Politikern zeigt, die seit 2017 des Missbrauchs beschuldigt werden".



2. Wie verlassen die Welt des unbekümmerten Sexismus und kehren zurück in die Wirklichkeit, wo die Liste an Menschen, die sexueller Übergriffe bezichtigt werden, keineswegs nur auf reiche Männer begrenzt ist. Aktuell etwa gibt es neue Beschuldigungen gegen die Pop-Sängerin Katy Perry – und sie werden diesmal von einer Frau vorgebracht:

[Die Moderatorin] Tina Kandelaki behauptet, dass Perry sie im angetrunkenen Zustand betatscht und versucht habe, sie zu küssen. Nachdem sie ihre Annäherungsversuche offen zurückgeweisen hatte, behauptet Kandelaki, dass Perry hartnäckig geblieben sei und sich weiterhin unangemessen verhielt, bevor sie schließlich [zu einem neuen Opfer] davon zog. (....) Kandelaki sagt, dass sie inspiriert wurde, darüber zu berichten, nachdem sie erfahren habe, dass Josh Kloss behauptete, dass Perry ihm während einer Party im Jahr 2010 die Hose herunter zog und ihn so vor anderen Parteigästen entblößte. Perry hat sich öffentlich zu keiner der Anschuldigungen geäußert.


Die Vorwürfe werden in den Kommentaren unter dem verlinkten Artikel diskutiert. "Können wir uns alle eine Minute Zeit nehmen", bittet ein Leser, "um Katy Perry als Vorreiterin für die bisexuelle Belästigung zu würdigen? Ein weiterer Meilenstein in der Bürgerrechtspolitik!" Ein anderer Leser merkt an: "I kissed a girl and she disliked it wäre vermutlich kein so großer Hit geworden."

Trotz dem MeToo-Motto "Glaubt den Opfern" hat es übrigens noch keine Aufrufe a la "Cancel Katy Perry" gegeben. Das bleibt weiterhin Männern vorbehalten, gegen die solche Vorwürfe laut werden.



3. Dafür wird aus MeToo jetzt auch MuhToo: Das Magazin Campus Reform berichtet über eine Veröffentlichung im Fachbereich Genderstudien der Universität New York, die die Besamung von Kühen als "Vergewaltigung" erkennt sowie das Melken mit "sexuellem Missbrauch", "emotionalen Trauma im Zusammenhang mit der Schwangerschaft" und "nicht einvernehmlichen Hormonbehandlungen" vergleicht.

Die Autorin der Studie, Mackenzie April, argumentiert, dass "um die geschlechtsspezifische Unterdrückung vollständig zu bekämpfen", unsere Gesellschaft auch die Notlage der Milchkühe angehen müsse, die "immer noch einer geschlechtsspezifischen Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind", obwohl ihre Stimmen "nicht immer erhoben werden oder verständlich sind". April gibt zudem ihrer Hoffnung Ausdruck, dass ihre Studie Feministinnen und andere "Socal-Justice"-Aktivisten inspirieren werde, "nicht-menschliche Körper in ihre eigenen feministischen Perspektiven einzubeziehen". Der Emanzipationskampf der Milchkühe verdiene dieselbe Unterstützung wie "die Kämpfe der Frauen, die man aufgrund seiner Privilegien von Rasse, Geschlecht, Klasse und so weiter nicht selbst durchstehen muss".



4. Die Diskriminierungsklage einer Mutter, die ihre Tochter als Mitglied in einem Berliner Knabenchor sehen wollte, wurde vom Frauen unterdrückenden Patriarchat abgewiesen. Das Mädchen sei stimmlich schlicht nicht geeignet, befanden die Richter.



5.
"Die Zeit", einst eine betuliche, seriös-langweilige Wochenzeitung zur Dekoration von Studienratswohnzimmertischen, wird von ihrer Redaktion schon seit einer ganzen Weile windschnittiger und marktgerechter an Reiz-Reaktions-Muster des Internets angepasst. Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen dort Artikel, die mit souveränem Verzicht auf ablenkende Gedanken ganz für die Herstellung einer möglichst großen Erregung bei Kritikern und Verteidigern produziert werden.

Ein Beispiel solcher erregungsfördernder Provokationen ist vor einer Woche erst erschienen, hatte innerhalb weniger Tage zufriedenstellend mehr als 1000 Kommentare provoziert und zeigt, warum auch oberflächliches Clickbait gefährlich sein kann.


Hier geht es weiter mit Lucas Schoppes lesenswertem Beitrag "Ein bisschen Faschismus".



6. Im Blog Männerwege weist Alexander Bentheim auf die Hamburger Beratungsstelle basis-praevent hin. Sie bietet sich Jungen und Männern, die sexuelle Gewalt erfahren haben, als Ansprechpartner an.

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