Samstag, November 17, 2018

Journalistin fordert Alkoholverbot für Männer – News vom 17. November 2018

1. Der Kölner Karneval ist der Horror, berichtet Seyda Kurt für den "Zeit"-Ableger ze.tt: Männer im Bärenkostüm rufen "Hey Chica!", andere Männer behelligen einen mit "übergriffigen Blicken" und plumpen sexuellen Belästigungen wie "Wenn du magst, kannst du uns begleiten" oder öffnen sich zu anderen "grunzenden Kontaktversuchen". Nach Ansicht der Journalistin lautet die Lösung: "ein flächendeckendes Alkoholverbot im öffentlichen Raum gerade für Männer". Darauf einen Dujardin!



2. Der Rechtschreibrat hat bei seiner Tagung in Passau entschieden, dass der Genderstern vorerst nicht in das Regelwerk der deutschen Sprache übernommen wird.



3. Movember: "Bild" verrät, warum der Fußballspieler Joshua Kimmich in diesem Monat einen Schnurrbart trägt.



4. Nach Beschwerden von Anwohnern wurden in Dortmund 265 Knöllchen gegen Obdachlose verteilt. In vergleichbaren Städten gibt es diesen Irrsinn nicht.



5. Die Luzerner Zeitung greift das Thema "häusliche Gewalt gegen Männer" auf. Anlass ist eine Konferenz zur häuslichen Gewalt, für die am Dienstag 270 Fachpersonen nach Bern gereist waren. In der Schweiz ist die Dunkelziffer bei männlichen Opfern inzwischen so weit aufgeweicht, dass jede vierte wegen häuslicher Gewalt angezeigte Person eine Frau ist.

In dem Artkel heißt es:

Sich jemandem anvertrauen, das war auch für Philippe schwierig. Der 57-Jährige, der in Wirklichkeit anders heisst, hat zuerst gezögert. Zweifel plagten ihn, ob er wirklich die Polizei verständigen soll. Doch die Aggressionen der Partnerin, ihr impulsives Verhalten, all die unverarbeiteten Emotionen, die sie auf ihn projizierte, das hielt er irgendwann nicht mehr aus. Nachdem die Situation zu Hause ein weiteres Mal eskalierte, hatte er die Polizei informiert und wurde an die Fachstelle Häusliche Gewalt weitergeleitet. Dort habe man ihm geholfen, so Philippe. Doch die alten Klischees seien nur schwer zu durchbrechen. "Historisch gesehen war immer der Mann der Gewalttäter. Durch die #MeToo-Bewegung wurde diese Ansicht in letzter Zeit wieder verstärkt", sagt Philippe. "Wenn ich als Mann von meiner Frau angegriffen werde und mich zur Wehr setze, dann laufe ich Gefahr, als Gewaltverursacher dazustehen."

(...) Ohne Scham über die eigenen Gewalterfahrungen sprechen, das tut praktisch keiner. Wer einen Mann finden will, der mit seinem Namen hinsteht und erzählt, muss sich bis ins deutsche Koblenz durchtelefonieren. Dort wohnt der IT-Unternehmer Rene Pickhardt. Der 33-Jährige hat häusliche Gewalt erlebt. Pickhardt war traumatisiert, konnte eine Weile lang nicht mehr sprechen. Ins Detail gehen möchte er nicht. Viel wichtiger sei, was danach passierte, sagt er. Beim Versuch, Hilfe zu holen, stiess Pickhardt nur auf verschlossene Türen.

(...) Wie schwierig es für einen Mann werden kann, dem Täterklischee zu entkommen, weiss auch Martin. Der 43-Jährige sitzt am Esstisch des Berner Männerhauses «Zwüschehalt». Fast zwei Stunden lang erzählt er von seinem Schicksal, von der Frau, die ihn gedrängt hat, Kinder zu ­machen, und die ihm diese eines Tages plötzlich wegnahm. Ihm, der sich zwei Jahre lang tagtäglich um die Zwillinge gekümmert habe, während sie Vollzeit arbeitete und ihre freien Stunden mit ihren Freundinnen verbrachte. Eines Morgens sei sie plötzlich ins Frauenhaus gegangen, ohne Vorwarnung.

"Dort hat sie erzählt, ich sei gewalttätig und hätte die Kinder geschlagen", sagt Martin. Seine Stimme bebt, die Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Nie habe er den Kindern etwas angetan, und nie habe ihm irgendjemand das Gegenteil bewiesen. "Stellen Sie sich einmal vor, ich hätte meiner Frau die Kinder weggenommen. Dann würde ich als Krimineller dastehen, nur weil ich ein Mann bin", sagt Martin. Sein Anwalt habe ihm trotzdem geraten, den Gerichtsentscheid, der seiner Frau recht gab, nicht anzufechten. Als Mann, sagte der Anwalt, sei er in dieser Sache schlicht weniger glaubwürdig. Martin steht den Tränen nahe. Die Kinder sieht er noch drei Stunden pro Woche. Verstehen tun sie ihren französischsprachigen Vater kaum noch, "Papa" sagen sie ihm nicht mehr.




6. Der aktuelle SPIEGEL gibt sein Bestes, die wachsende Aufklärung über männliche Opfer häuslicher Gewalt zu torpedieren, und stellt dieses Problem in einer bizarr sexistischen Weise dar: "Zehntausende treten, schlagen, bedrohen ihre Partnerin, aus Eifersucht, aus gekränktem Narzissmus oder aus Lebensfrust." heißt es bereits im Anreißer des Artikels, der über neun Seiten hinweg häusliche Gewalt als Gewalt von Männermonstern gegen Frauen darstellt. Der Beitrag, für den Laura Backes, Jan Friedmann, Annette Großbongardt, Ann-Katrin Müller und Anne Seith verantwortlich zeichnen, ist Teil der Propaganda für von Frauenministerin Giffey (SPD) geplante Maßnahmen, die Frauen vor häuslicher Gewalt schützen sollen: "Zu allererst geht es um eine Bestandsaufnahme über Frauenhausplätze, Beratungsstellen und deren Finanzierung."

Die seit den frühen achtziger Jahren vorliegenden Erkenntnisse der internationalen Gewaltforschung, denen zufolge etwa die Hälfte der Opfer häuslicher Gewalt männlich sind, kommen auf diesen neun Seiten nur in einem Absatz vor und werden auf das durch Strafanzeigen zugängliche Hellfeld reduziert: "Von den fast 140.000 Gewaltopfern in Deutschland sind immerhin 25.000 Männer." (Mit "Gewaltopfern" ist häusliche Gewalt gemeint; im öffentichen Raum sind bekanntlich mehr Männer als Frauen Opfer von Gewalt, auch wenn das den SPIEGEL erst recht nicht die Bohne interessiert.) Giffey sagt dazu: "Für gewaltbetroffene Männer gibt es einige sogenannte Männerhäuser, in Oldenburg, Berlin, Leipzig oder Dresden. Wenn laut Statistik fast ein Fünftel aller Opfer von Partnerschaftsgewalt Männer sind, kann man das nicht ignorieren. Auch da müssen wir mehr tun." Konkrete Pläne oder vorhaben erwähnt die Ministerin hier nicht. Auch dass die meisten dieser Männerhäuser private Initiativen sind, denen staatliche Unterstützung versagt bleibt, lässt sie unter den Tisch fallen.



7. Im australischen Ableger des einflussreichen Politikmagazins "Spectator" schreibt Corinne Barraclough inzwischen eine regelmäßige Kolumne unter der Überschrift "The Week in Misandry". Darin werden männerfeindliche Vorfälle der vergangenen Tage aufgearbeitet – eine Art Genderama im Kleinformat. Die geschilderten Fälle sind oft sarkastisch verknappt geschildert und enthalten jeweils keine Verlinkung auf die Quelle, auf der die Meldung beruht.

In der aktuellen Kolumne erfährt man etwa, dass die Kampagne "White Ribbon", die häusliche Gewalt auf Gewalt gegen Frauen reduzierte, untergegangen ist, aber ihre ideologischen Spuren in der Gesamtgesellschaft hinterlassen hat. Einige weitere Auszüge:

Feministische Website fragt, ob es in Ordnung ist, sexuelles Vergnügen "in einer Welt voller Brett Kavanaughs und Donald Trumps" zu erleben. Entscheidet, dass es sich um einen Akt des "Widerstands" handelt. Keiner der beiden Männer wurde für schuldig befunden, weil er versucht hat, das Vergnügen einer Frau zu ruinieren. "Cisgender heterosexuelle männliche Misogynisten wollen nicht, dass wir sexuell befreit werden", fährt der Fembot fort. "Aber wir werden es trotzdem tun, zu unseren eigenen Bedingungen." Viel Glück dabei.

Ein Mann in Texas sah sich 99 Jahre im Gefängnis gegenüber, dank der falschen Anschuldigungen einer Frau, dass er in ihr Haus eingebrochen und sie angegriffen habe. Neun Monate später bewiesen eidesstattliche Erklärungen und Zeitstempel, dass sie lügt. Sie wurde nicht wegen eines Verbrechens angeklagt. Wie kann man toxischer Männlichkeit die Schuld geben?

Vergewaltigungsanzeigen sinken in Großbritannien um 23 Prozent, nachdem die bekannte Feministin Alison Saunders das Strafrechtssystem verlässt. Der neue Leiter der Staatsanwaltschaft Max Hill sieht sich umgehend mit den Gegenreaktionen von Frauengruppen konfrontiert.

Eine globale Anwaltskanzlei teilt "#MeToo-Pakete" an australische Arbeitgeber aus. Der Plan zielt darauf ab, Arbeitgeber vor schädlichen Belästigungsfällen zu schützen, Ermittlungen maßzuschneidern und Risiken zu reduzieren. Aber #MeToo ist ganz sicher kein Gewerbe.




8. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Auf der Suche nach einem deutschsprachigen Artikel hierzu habe ich bei der Neuen Zürcher Zeitung folgenden Artikel gefunden: "Die Lega will die Männer stärken – reaktionäre Tendenzen in Italien".

Der Beitrag beschreibt wie die italienische Lega das Scheidungsrecht in Italien reformieren will:

"Scheidungen sollen erschwert und das Sorgerecht paritätisch aufgeteilt werden. Dagegen regt sich erbitterter Widerstand."

Anhand dem tendenziös geschriebenen Bericht ist klar: Die Lega will die Rechte der Männer stärken, und das geht gemäss der Neuen Zürcher Zeitung offenbar gar nicht. Schätze auch aus diesem Grund sind die Kommentare deaktiviert.


Die Vorschläge der "rechtspopulistischen" Partei beinhalten dem Artikel zufolge nichts anderes als das in Deutschland teilweise bereits durchgesetzte "Wechselmodell" (gemeinsame Erziehung des Nachwuchses nach elterlicher Trennung) und dass vor einer Scheidung eine schlichtende Familienmediation versucht werden soll. Die Neue Zürcher Zeitung stellt es so dar, als ob diese Vorschläge aus der tiefsten Hölle des Frauenhasses kämen, und übernimmt damit durchgehend die Argumente der Kritiker:

An den Protesten am Wochenende haben Oppositionsparteien, Gewerkschaften, Frauenorganisationen, Bürgerrechtsgruppen, Elternverbände und Rechtsanwälte teilgenommen. Sie fordern den Rückzug der Reform, die das Land aus ihrer Sicht im Bereich der Frauen- und Kinderrechte um Jahrzehnte zurückwerfen würde.

Die Gegner vermuten hinter dem Gesetzentwurf einen Versuch konservativer katholischer Kreise, das in Italien 1970 eingeführte Scheidungsrecht systematisch auszuhöhlen. Pillon propagiere ein Gesellschaftsmodell, das auf patriarchalen Familienstrukturen basiere und das Selbstbestimmungsrecht der Frauen infrage stelle, kritisieren sie.

(...) Pillons Gesetzentwurf, über den derzeit in der Justizkommission des Senats diskutiert wird, stösst im Parlament auf erbitterten Widerstand. Sämtliche Mitte-links-Parteien wie auch die konservative Forza Italia haben sich dagegen ausgesprochen. Angesichts des Aufschreis in der Bevölkerung regt sich aber auch beim Koalitionspartner der Lega Unmut.

Mehrere Parlamentarier aus den Reihen der in sozialen Fragen sehr viel progressiveren Cinque Stelle haben erklärt, dass sie das Gesetz in der heutigen Form nicht unterstützen könnten. Ende letzter Woche hat der Parteichef Luigi Di Maio in Rom vor der Auslandpresse Änderungen an dem Entwurf versprochen und versichert, dass dieser so nicht ins Parlament kommen werde.

Der Lega-Chef Matteo Salvini scheint es jedoch anders zu sehen. Die Reform des Sorge- und Familienrechts gehöre zu seinen Prioritäten, konterte der starke Mann der populistischen Regierung auf die Proteste am Wochenende.


Dem von meinem Leser ebenfalls angeführten Artikel in der Washington Post zufolge hat der Gesetzesvorschlag gute Chancen durchgesetzt zu werden. Er enthält auch einen Entzug des Sorgerechts für Eltern, die ihre Kinder zu Hass gegen den anderen Elternteil aufhetzen ("Parental Alienation Syndrome"). Den durchgehend vernünftig erscheinenden Vorschlägen wird vorgeworfen, Frauenrechte um fünfzig Jahre zurückzuwerfen.

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