Montag, Dezember 17, 2018

Studie: Richter bei Urteilen von Sexismus geprägt – News vom 17. Dezember 2018

1.
Wenn es um die Entscheidungsfindung geht, sind Richter genauso von geschlechtsspezifischen Vorurteilen beeinflusst wie Laien, zeigt eine neue Studie - und sie können sogar noch voreingenommener sein. Die in der Zeitschrift Social Psychological and Personality Science veröffentlichte Studie wirft berechtigte Zweifel an der Vorstellung auf, dass die Sach- und Entscheidungskompetenz der Richter als "Puffer" gegen geschlechtsspezifische Parteilichkeit wirkt, die normale Menschen betrifft.

(...) Je mehr Richter im Sorgerechtsfall beispielsweise von traditionellen Geschlechterrollen halten, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Müttern mehr Sorgerecht einräumten als Vätern. (...) Eine Spezialisierung auf das Familienrecht trug nicht dazu bei, den Einfluss der Geschlechterideologie auf die Entscheidungen der Richter zu verringern.

Im Fall der Diskriminierung am Arbeitsplatz war es bei Männern wahrscheinlicher, dass ihre Klagen von Anfang an abgewiesen wurden und keine Chance hatten, vor Gericht vorgetragen zu werden, (...) während die Urteile bei Frauen stärker von den Ideologien der Richter beeinflusst wurden.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Wegen der starken Nachfrage ist die männerpolitische NGO MANNdat jetzt auch in Österreich aktiv.



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Sehr geehter Herr Hoffmann,

zur Zeit ist ja die Studie "Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin viel in den Medien (insbesondere zum Thema Stress und Depressionen am Arbeitsplatz). Ich habe mal kurz geschaut, ob es da was zum Thema Geschlecht zu finden gibt. Interessant ist dabei unter anderem folgendes:

"Die aufgeführten Lern- und Beteiligungsformen werden in mehr männergeführten Betrieben eingesetzt als in frauengeführten Betrieben. So werden in 64,9 % der Betriebe mit männlicher Geschäftsleitung regelmäßig Gesundheits- und Unfallgefahren bearbeitet, bei den Betrieben mit weiblicher Geschäftsleitung sind es 62,8 %. Bei der regelmäßigen Unterweisung ist der Unterschied noch deutlicher: Hier sind es 51,0 % der männergeführten und 44,1 % der frauengeführten Betriebe. Und noch eins fällt auf: Männer ziehen häufiger als Frauen externe Unterstützung zur Umsetzung von Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit hinzu (35,7 % zu 28,5 %). Eine Ausnahme gibt es: Bei der Berücksichtigung praktikabler Vorschläge liegen die Betriebe vorne, die von einer Frau geführt werden (84,6 % zu 81,2 %).

Das vielfach angemerkte 'andere' Führungsverhalten von Frauen lässt sich im Hinblick auf eine breitere Beteiligungsorientierung bezogen auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz hier nicht feststellen. Möglicherweise schwingt auf Seiten der Frauen auch hier eine eher zurückhaltende Position gegenüber dem eher technisch dominierten Arbeitsschutz mit hinein."

(Zu finden auf Seite 95)

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